Adelung Wörterbuch
Síchermahl
, des -es, plur. die -e, ein im Hochdeutschen wenig bekanntes Wort, ein Mahl, wornach man zielet oder schießet, zu bezeichnen. So will ich zu seiner Seiten drey Pfeile schießen, als ich zum Sichermahl schösse, 1 Sam. 20, 20. Frisch und andere haben schon bemerkt, daß es von einem veralteten Zeitworte sichern, abstammet, welches zielen bedeutete, und das Intensivum von sehen war, welches in sichtbar, Gesicht u.s.f. schon den starken Gaumenlaut hat. Im Schwed. ist sigta, und im Holländ. sichen, gleichfalls zielen.  
1. Síchern
, zielen, S. das vorige.
 
2. Síchern
, verb. regul. act. welches nur im Bergbaue für waschen üblich ist, das gepochte Erz durch Wasser von dem tauben Gesteine scheiden. Erz sichern. Daher die Sicherung, das Waschen der Erze. Es ist das Intensivum oder Factitivum von seihen, in den gemeinen Sprecharten seigen, dessen intensives Neutrum im gemeinen Leben auch siekern lautet, S. dasselbe.
 
3. Síchern
, verb. reg. act. von dem Bey- und Nebenworte sicher, sicher machen, das ist, vor der Gefahr eines Übels bewahren. Er ist mein Heil; mein Ruhm und Leben,
Er sichert mich; mein Fels, mein Schutz, Logau.
Wenn man fremdem Gute nachgehet, so muß man zuvor das seine sichern, in Sicherheit bringen. Glücksgüter sichern uns gegen die Armuth. Hier bin ich nicht gesichert. In dem alten Fragmente auf Carln den Großen bey dem Schilter ist ersikeren, beschützen. Opitz gebraucht das im Hochdeutschen ungewöhnliche Sicherung für Sicherheit.
 
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