Adelung Wörterbuch
Seidenzucht
, plur. car. S. Seidenbau.
1. Die Seife
, plur. doch nur von mehrern Arten die -n, ein mit einem unmineralischen Alkali verbundenes Fett, welches sich daher im Wasser auflösen lässet. Seife machen oder kochen. Mit Seife wachen. Venetianische, Französische, Spanische Seifen, welche aus Baumöhl und einem Alkali verfertiget werden, dagegen zu unserer gewöhnlichen Seife Talg oder Knochenfett der Thiere genommen wird. Die schwarze Seife, im Niederdeutschen grüne oder braune Seife, ist schmierig und wird aus Thran bereitet, daher sie auch Thranseife genannt wid. In weiterer Bedeutung pflegt man in der Chymie, wohl ein jedes mit einem Fette vermischtes Salz, und in noch weiterm Verstande, eine jede Substanz, welche das Öhl mit dem Wasser mischbar macht, eine Seife zu nennen. Der Zucker ist eine sauere Seife.
Anm. Im Nieders. Sepe, im Engl. Sope, im mittlern Lat. Cipum, im Angels. Sape, im Wallis. Sebon, im Franz. Savon, im Span. Xabon, im Schwed. Såpa, im Lat. Sapo, im Griech. σάπων. Plinius und Martial versichern, daß die ex sebo et cinere bereitete Seife eine Erfindung der Gallier sey. Es kann dieses in Ansehung der Römer und Griechen wahr seyn, denn daß die Seife schon den ältesten Morgenländern bekannt war, erhellet unter andern aus der Deutschen Bibel, und selbst der Nahme ist in den morgenländischen Sprachen nicht fremd. Im Persischen heißt die Seife Saboun, im Malabarischen Sawu-karam, von karam, Schärfe, und im Arabischen Cabun. Die fettige, glatte, weiche Beschaffenheit ist ohne Zweifel der Grund der Benennung, daher dieses Wort als ein Verwandter von dem Lat. Sebum, Talg, und dem Syr. ףז, Hebr. תפז, und Alban. Sipht, Pech, angesehen werden muß. Da die glatte, fettige, schmierige Beschaffenheit eine Figur des Fließens ist, so erhellet daraus die Verwandtschaft, theils mit unserm Suppe und seifen, waschen, theils auch mit dem Hebr. בוז, fließen, und זבי, schmelzen. S. auch Seifen.
2. Die Seife
, plur. die -n, von dem folgenden Zeitworte seifen, ein Ort, oder eine Anstalt, wo die mit der Erde oder dem Sande vermischten Metallkörner gewaschen, d.i. vermittelst des Wassers geschieden werden, eine Metallwäsche; das Seifenwerk, Fluthwerk, die Wäsche. Die Goldseife, wo die Goldkörner auf diese Art von dem Sande oder der Erde geschieden werden, die Zinnseife, wo man auf solche Art die Zinngraupen erhält.
1. Seifen
, verb. regul. act. von 1 Seife, mit Seife beschmieren. Die Wäsche seifen. Siehe auch Einseifen. Daher das Seifen.
2. Seifen
, verb. regul. act. welches eigentlich Waschen, oder doch im Wasser hantieren bedeutet, aber nur noch im Bergbaue üblich ist, wo es die Metallkörner vermittelst des Wassers von dem damit vermischten Sande oder Gesteine scheiden, bedeutet, welches auch waschen genannt wird. Gold seifen, Zinn seifen. Es ist dafür auch das Intensivum seifenen oder seifnen üblich. Daher das Seifen oder Seifnen.
Anm. Es ist ein altes Wort, welches den Laut, welchen das Wasser in seiner Bewegung macht, nachahmet. Daher ist im Wend. ssypam, und im Böhm. sypaty, gießen, und im Hebr. כוז, fließen. S. 1. Seife. Verwandte davon sind unser saufen, Suppe, Seifer, Geiser, das Nieders. siepen, tröpfeln und andere mehr.
, plur. car. S. Seidenbau.
1. Die Seife
, plur. doch nur von mehrern Arten die -n, ein mit einem unmineralischen Alkali verbundenes Fett, welches sich daher im Wasser auflösen lässet. Seife machen oder kochen. Mit Seife wachen. Venetianische, Französische, Spanische Seifen, welche aus Baumöhl und einem Alkali verfertiget werden, dagegen zu unserer gewöhnlichen Seife Talg oder Knochenfett der Thiere genommen wird. Die schwarze Seife, im Niederdeutschen grüne oder braune Seife, ist schmierig und wird aus Thran bereitet, daher sie auch Thranseife genannt wid. In weiterer Bedeutung pflegt man in der Chymie, wohl ein jedes mit einem Fette vermischtes Salz, und in noch weiterm Verstande, eine jede Substanz, welche das Öhl mit dem Wasser mischbar macht, eine Seife zu nennen. Der Zucker ist eine sauere Seife.
Anm. Im Nieders. Sepe, im Engl. Sope, im mittlern Lat. Cipum, im Angels. Sape, im Wallis. Sebon, im Franz. Savon, im Span. Xabon, im Schwed. Såpa, im Lat. Sapo, im Griech. σάπων. Plinius und Martial versichern, daß die ex sebo et cinere bereitete Seife eine Erfindung der Gallier sey. Es kann dieses in Ansehung der Römer und Griechen wahr seyn, denn daß die Seife schon den ältesten Morgenländern bekannt war, erhellet unter andern aus der Deutschen Bibel, und selbst der Nahme ist in den morgenländischen Sprachen nicht fremd. Im Persischen heißt die Seife Saboun, im Malabarischen Sawu-karam, von karam, Schärfe, und im Arabischen Cabun. Die fettige, glatte, weiche Beschaffenheit ist ohne Zweifel der Grund der Benennung, daher dieses Wort als ein Verwandter von dem Lat. Sebum, Talg, und dem Syr. ףז, Hebr. תפז, und Alban. Sipht, Pech, angesehen werden muß. Da die glatte, fettige, schmierige Beschaffenheit eine Figur des Fließens ist, so erhellet daraus die Verwandtschaft, theils mit unserm Suppe und seifen, waschen, theils auch mit dem Hebr. בוז, fließen, und זבי, schmelzen. S. auch Seifen.
2. Die Seife
, plur. die -n, von dem folgenden Zeitworte seifen, ein Ort, oder eine Anstalt, wo die mit der Erde oder dem Sande vermischten Metallkörner gewaschen, d.i. vermittelst des Wassers geschieden werden, eine Metallwäsche; das Seifenwerk, Fluthwerk, die Wäsche. Die Goldseife, wo die Goldkörner auf diese Art von dem Sande oder der Erde geschieden werden, die Zinnseife, wo man auf solche Art die Zinngraupen erhält.
1. Seifen
, verb. regul. act. von 1 Seife, mit Seife beschmieren. Die Wäsche seifen. Siehe auch Einseifen. Daher das Seifen.
2. Seifen
, verb. regul. act. welches eigentlich Waschen, oder doch im Wasser hantieren bedeutet, aber nur noch im Bergbaue üblich ist, wo es die Metallkörner vermittelst des Wassers von dem damit vermischten Sande oder Gesteine scheiden, bedeutet, welches auch waschen genannt wird. Gold seifen, Zinn seifen. Es ist dafür auch das Intensivum seifenen oder seifnen üblich. Daher das Seifen oder Seifnen.
Anm. Es ist ein altes Wort, welches den Laut, welchen das Wasser in seiner Bewegung macht, nachahmet. Daher ist im Wend. ssypam, und im Böhm. sypaty, gießen, und im Hebr. כוז, fließen. S. 1. Seife. Verwandte davon sind unser saufen, Suppe, Seifer, Geiser, das Nieders. siepen, tröpfeln und andere mehr.