Adelung Wörterbuch
Sêchzigste
, adject. die Ordnungszahl von sechzig. Der sechzigste Mann. Bey dem Kero sexzugosto, bey dem Notker sechzigosti.
1. Der Sêckel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein bey den ältern Juden übliches Gewicht, welches aber nicht zu allen Zeiten gleich war. Der Seckel zu Christi Zeiten kam, nach dem Ritter Michaelis, mit unserm Lothe überein; dagegen der ältere Seckel zu Mosis Zeiten und bis nach der Babylonischen Gefangenschaft, nur der 4te oder 5te Theil desselben war. Wie die Nahmen der Gewichte in spätern Zeiten sehr oft auch Nahmen der Münzen wurden, welche dieses Gewicht hielten, so war zu Christi Zeiten der Seckel auch eine Münze, welche ungefähr einen Gulden nach unserm Gelde austrug. In beyden Fällen ist es aus dem Hebr. לקש, aus welchem auch das Lat. Siclus, und das Griech. σικλοςentlehnet sind, und welches zu unserm Scheck, in der weitern Bedeutung einer Masse, Quantität zu gehören scheinet.
2. Der Sêckel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein vorzüglich im Oberdeutschen übliches Wort, welches einen Beutel, eine Tasche, und besonders einen Geldbeutel bedeutet. Das Geld in den Seckel stecken, in die Tasche, in den Geldbeutel. Geld im Seckel haben, Sir. 18, 33. Seckel, die nicht veralten, Luc. 12, 33. Figürlich wird es daher so wie Casse, Kasten u.s.f. auch häufig für den öffentlichen Schatz, den Fiscus, gebraucht, besonders in den Zusammensetzungen Seckelamt, das Schatzamt, die Kämmerey, Seckelmeister u.s.f.
Anm. Bey dem Ottfried Sekil, Sechil, im Tatian Sekila, sowohl für Sack überhaupt, als auch in der Bedeutung eines kleinen Sackes oder Beutels, womit auch das Lateinische Sacculus überein kommt. Es scheinet nicht, daß es ein Diminut. von Sack ist, weil es sonst ungewissen Geschlechtes seyn müßte; es scheint vielmehr von der ältesten Bedeutung des Wortes Sack, ein hohler Raum, und der Ableitungssylbe -el gebildet zu seyn, ein Ding, welches einen hohlen Raum hat. Indessen würde auch in diesem Falle die Schreibart Säckel die richtigste seyn, um die Verwandtschaft mit Sack zu zeigen. Allein ganz Ober-Deutschland schreibt einmahl Seckel.
, adject. die Ordnungszahl von sechzig. Der sechzigste Mann. Bey dem Kero sexzugosto, bey dem Notker sechzigosti.
1. Der Sêckel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein bey den ältern Juden übliches Gewicht, welches aber nicht zu allen Zeiten gleich war. Der Seckel zu Christi Zeiten kam, nach dem Ritter Michaelis, mit unserm Lothe überein; dagegen der ältere Seckel zu Mosis Zeiten und bis nach der Babylonischen Gefangenschaft, nur der 4te oder 5te Theil desselben war. Wie die Nahmen der Gewichte in spätern Zeiten sehr oft auch Nahmen der Münzen wurden, welche dieses Gewicht hielten, so war zu Christi Zeiten der Seckel auch eine Münze, welche ungefähr einen Gulden nach unserm Gelde austrug. In beyden Fällen ist es aus dem Hebr. לקש, aus welchem auch das Lat. Siclus, und das Griech. σικλοςentlehnet sind, und welches zu unserm Scheck, in der weitern Bedeutung einer Masse, Quantität zu gehören scheinet.
2. Der Sêckel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein vorzüglich im Oberdeutschen übliches Wort, welches einen Beutel, eine Tasche, und besonders einen Geldbeutel bedeutet. Das Geld in den Seckel stecken, in die Tasche, in den Geldbeutel. Geld im Seckel haben, Sir. 18, 33. Seckel, die nicht veralten, Luc. 12, 33. Figürlich wird es daher so wie Casse, Kasten u.s.f. auch häufig für den öffentlichen Schatz, den Fiscus, gebraucht, besonders in den Zusammensetzungen Seckelamt, das Schatzamt, die Kämmerey, Seckelmeister u.s.f.
Anm. Bey dem Ottfried Sekil, Sechil, im Tatian Sekila, sowohl für Sack überhaupt, als auch in der Bedeutung eines kleinen Sackes oder Beutels, womit auch das Lateinische Sacculus überein kommt. Es scheinet nicht, daß es ein Diminut. von Sack ist, weil es sonst ungewissen Geschlechtes seyn müßte; es scheint vielmehr von der ältesten Bedeutung des Wortes Sack, ein hohler Raum, und der Ableitungssylbe -el gebildet zu seyn, ein Ding, welches einen hohlen Raum hat. Indessen würde auch in diesem Falle die Schreibart Säckel die richtigste seyn, um die Verwandtschaft mit Sack zu zeigen. Allein ganz Ober-Deutschland schreibt einmahl Seckel.