Adelung Wörterbuch
Schüren
, verb. reg. act. welches nur noch im gemeinen Leben üblich ist, eigentlich rütteln bedeutet, aber nur noch von dem Feuer gebraucht wird, wenn man das brennende Holz auf- oder zusammen rüttelt, damit das Feuer desto heller brenne. Das Feuer wurde im glühenden Ofen so sehr geschüret, daß die Männer, die solches thaten, von des Feuers Flammen verdarben, Dan. 3, 22. Im Bergbaue wird solches auch zustöhren genannt. In weiterer Bedeutung ist Feuer schüren oder anschüren, Feuer anmachen, das Holz dazu in dem Ofen oder auf dem Herde zurecht rütteln und anzünden. So auch das Schüren. Anm. Schüren ist mit scheuern, welches im Nieders. gleichfalls schüren lautet, ingleichen mit scheren, in vielen Bedeutungen desselben, nahe verwandt, daher es in seinen Zusammensetzungen auch in verschiedenen figürlichen Bedeutungen vorkommt, wohin unter andern die gemeinen besonders Nieders. anschüren und zuschüren, aufhetzen, und die niedrigen Intensiva scherchen und schirgen gehören, S. Scheren und Scherge. Die erste und herrschende Bedeutung ist, wie in scheren und scheuern, die heftige Bewegung und der dadurch verursachte Laut.
1. Der Schurf
, der Grind, S. Schorf.
2. Der Schurf
, des -es, plur. die Schürfe, eine Öffnung, Wunde, Loch u.s.f. ein nur noch in einigen Fällen übliches Wort. 1) Bey den Jägern, welche für schneiden schärfen sagen, ist der Schurf ein Schnitt. Einen Schurf machen, einen Schnitt. 2) Im Bergbaue ist Schurf ein senkrechtes Loch in die Erde. So werden daselbst die Löcher, worein die Lochsteine gesetzt, worin die Böcke der Tagekünste befestiget werden, Schürfe genannt. Am häufigsten kommt es daselbst von denjenigen Öffnungen vor, welche der Bergmann durch die Oberfläche der Erde gräbt, um sich dadurch den Weg zur Kenntniß des Ganges zu bahnen, S. Schürfen. Einen Schurf oder mehrere Schürfe machen.
Anm. Es stammet von schürfen her, S. dasselbe. Da dieses Wort auch bey den Böhmischen Bergleuten üblich ist, bey welchen es Ssorffy lautet, so haben es viele nebst andern bergmännischen Wörtern aus dieser Sprache herleiten wollen. Allein bey dem Zeitworte wird gezeigt werden, daß es echten Deutschen Ursprunges ist. Der größte Theil der Böhmischen Bergsprache gehöret vielmehr den Deutschen zu, indem es erweislich genug ist, daß diese die Lehrmeister der Böhmen im Bergbaue gewesen. In dem Lateinischen Tridentinischen Bergabschiede vom Jahre 1213 in Sperges Tyrolischer Bergwerksgeschichte kommt schon das Wort Xurfus vor.
, verb. reg. act. welches nur noch im gemeinen Leben üblich ist, eigentlich rütteln bedeutet, aber nur noch von dem Feuer gebraucht wird, wenn man das brennende Holz auf- oder zusammen rüttelt, damit das Feuer desto heller brenne. Das Feuer wurde im glühenden Ofen so sehr geschüret, daß die Männer, die solches thaten, von des Feuers Flammen verdarben, Dan. 3, 22. Im Bergbaue wird solches auch zustöhren genannt. In weiterer Bedeutung ist Feuer schüren oder anschüren, Feuer anmachen, das Holz dazu in dem Ofen oder auf dem Herde zurecht rütteln und anzünden. So auch das Schüren. Anm. Schüren ist mit scheuern, welches im Nieders. gleichfalls schüren lautet, ingleichen mit scheren, in vielen Bedeutungen desselben, nahe verwandt, daher es in seinen Zusammensetzungen auch in verschiedenen figürlichen Bedeutungen vorkommt, wohin unter andern die gemeinen besonders Nieders. anschüren und zuschüren, aufhetzen, und die niedrigen Intensiva scherchen und schirgen gehören, S. Scheren und Scherge. Die erste und herrschende Bedeutung ist, wie in scheren und scheuern, die heftige Bewegung und der dadurch verursachte Laut.
1. Der Schurf
, der Grind, S. Schorf.
2. Der Schurf
, des -es, plur. die Schürfe, eine Öffnung, Wunde, Loch u.s.f. ein nur noch in einigen Fällen übliches Wort. 1) Bey den Jägern, welche für schneiden schärfen sagen, ist der Schurf ein Schnitt. Einen Schurf machen, einen Schnitt. 2) Im Bergbaue ist Schurf ein senkrechtes Loch in die Erde. So werden daselbst die Löcher, worein die Lochsteine gesetzt, worin die Böcke der Tagekünste befestiget werden, Schürfe genannt. Am häufigsten kommt es daselbst von denjenigen Öffnungen vor, welche der Bergmann durch die Oberfläche der Erde gräbt, um sich dadurch den Weg zur Kenntniß des Ganges zu bahnen, S. Schürfen. Einen Schurf oder mehrere Schürfe machen.
Anm. Es stammet von schürfen her, S. dasselbe. Da dieses Wort auch bey den Böhmischen Bergleuten üblich ist, bey welchen es Ssorffy lautet, so haben es viele nebst andern bergmännischen Wörtern aus dieser Sprache herleiten wollen. Allein bey dem Zeitworte wird gezeigt werden, daß es echten Deutschen Ursprunges ist. Der größte Theil der Böhmischen Bergsprache gehöret vielmehr den Deutschen zu, indem es erweislich genug ist, daß diese die Lehrmeister der Böhmen im Bergbaue gewesen. In dem Lateinischen Tridentinischen Bergabschiede vom Jahre 1213 in Sperges Tyrolischer Bergwerksgeschichte kommt schon das Wort Xurfus vor.