Adelung Wörterbuch
Schobern
, verb. reg. act. in Schober setzen. Das Heu schobern. Stroh schobern. So auch das Schobern. S. Schober.
1. Das Schock
, des -es, plur. die -e, ein Ring; ein nur in einigen Gegenden bey den Jägern übliches Wort, welche die Ringe an den Hörnern des Steinbockes Schocke zu nennen pflegen. Es gehöret hier zunächst zu Schake, der Ring, das Glied einer Kette, S. dieses Wort.
2. Das Schock
, des -es, plur. die -e. 1. Eigentlich, so wohl ein Haufe, als auch eine Menge; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung, außer daß man noch im gemeinen Leben eine beträchtliche unbestimmte Menge zuweilen ein Schock zu nennen pflegt. Im Schwed. ist Skock und im Isländ. Skockr noch eine Menge mehrerer Dinge, und das Engl. Shock bedeutet einen Haufen Garben. In einigen Oberd. Gegenden wird ein Schober und Feimen noch jetzt ein Schoch genannt, und da hat man auch das Zeitwort schochen und schöcheln in solche Schoche oder Haufen setzen. Bey dem Hornegk ist geschockt gehäuft, häufig. Ohne Zweifel gehöret hierher auch die bey den Jägern mancher Gegenden übliche Bedeutung, wo ein dicker Strauch ein Schock genannt wird.
2. In engerer Bedeutung ist das Schock eine Menge einzelner Dinge von einer bestimmten Zahl, wo aber die Schocke nicht überall gleich sind. Auf den Blechhämmern hält ein Schock Blech oder Dünneisen 120 Stück Blech. In Schlesien bestehet ein schwer Schock aus 60, ein leicht Schock aber aus 40 Stück. Ja in vielen Gegenden begreift ein Schock oder alt Schock nur 20 Einheiten, welcher Gebrauch aber auch von der folgenden Bedeutung entlehnet seyn kann. Am üblichsten ist es indessen von einer Zahl von 60. Ein Schock Eyer, Käse, Garben, Äpfel u.s.f. das ist, 60 Stück oder vier Mandel. Nach Schocken zählen, oder schockweise.
3. In noch engerer Bedeutung ist ein Schock eine Zahl von sechzig Stück der an jedem Orte gangbarsten Münzsorte; welche Rechnungsart ehedem sehr gewöhnlich war, und noch in einigen Gegenden, z.B. in Böhmen, Sachsen u.s.f. nicht ganz veraltet ist, wo aber die Verschiedenheit der nach Schocken gezählten Münzsorten auch eine große Verschiedenheit dieser Schocke verursacht. Im 13ten und 14ten Jahrhunderte prägte man in Böhmen Groschen, deren 60 eine Mark Silber ausmachten, und damahls waren eine Mark und ein Schock, oder vollständiger, ein Schock Groschen, gleichbedeutende Wörter. Indessen blieb man nicht lange bey diesen schweren Groschen, sondern schlug gar bald um der Bequemlichkeit im Handel und Wandel willen leichtere oder kleinere, blieb aber bey der Gewohnheit, sie nach Schocken zu zählen. Ein Schock breiter Groschen hieß ein breites Schock, ein Schock Schwertgroschen ein Schwertschock, ein Schock schmaler Groschen ein Schmalschock, ein Schock Kreuzgroschen ein Kreuzschock, ein Schock Silbergroschen ein Silberschock u.s.f. In der ersten Hälfte des 15ten Jahrhundertes wurden in Thüringen und Sachsen zweyerley Groschen gemünzt; man prägte Groschen, deren 20 auf einen Gülden gingen, und 20 solcher Groschen hieß ein neues Schock, man prägte aber auch welche, deren 60 einen Gülden machten, und diese 60 hießen ein altes Schock. In Sachsen ist die Rechnungsart nach Schocken noch bey den Steuern, bey den Geldstrafen in den Gerichten, und bey dem gemeinen Manne auf dem Lande gangbar; aber da man jetzt nur einerley Art Groschen hat, so ist ein alt Schock jetzt 20, ein neu Schock aber 60 Meißnische Groschen oder 21/2 Thaler. Als um die Mitte des 16ten Jahrhundertes die Landsteuern, d.i. die beständigen Abgaben von den Feldgütern, in Sachsen ihren Anfang nahmen, schätzte man den Werth der Feldgüter nach damahls üblichen Schocken, und legte auf jedes Schock-Pfennige, welche 1606 auf 8 Pfennige erhöhet wurden. Diese in Sachsen noch jetzt gangbare Art der Landsteuer wird der Schockanschlag genannt, und die von den nach Schocken taxirten Feldgütern bestimmte Steuer gleichfalls mit dem Nahmen der Schocke belegt. In Böhmen, der Mark u.s.f. wo man auch noch zuweilen nach Schocken rechnet, sind dieselben wieder anders bestimmt. So ist z.B. ein Schock Böhmische Groschen so viel als 2 Rthlr. In manchen Gegenden zählete man ehedem auch die Pfennige nach Schocken, und da war ein Schock, oder vollständiger ein Schock Pfennige, 60 Pfennige von der damahls üblichen Währung. Und da man damahls Pfennige hatte, welche so viel als jetzt 4 Pfennige galten, so scheint das Meißnische alte Schock, welches 20 Groschen hält, eigentlich auch sechzig solcher Pfennige zu bedeuten. In manchen Gegenden Meißens ist daher auch in andern Dingen, z.B. von Eyern, Hühnern, Käsen, u.s.f. ein alt Schock so viel als 20 Stück.
Anm. In der zweyten und dritten Bedeutung im Schwedischen gleichfalls Skock. Wachter und Frisch leiten es sehr gezwungen von dem Lateinischen Sexagena her. Aus der ersten Bedeutung der Menge und eines Haufens erhellet, daß es von Schob, Schober nur im Endlaute verschieden ist, und zu dem Geschlechte der Zeitwörter schicken und schocken, stoßen, aufhäufen, gehöret. Ohne Zischlaut gehöret auch unser hoch mit zur Verwandtschaft.
1. Das Schock
, des -es, plur. die -e, ein Ring; ein nur in einigen Gegenden bey den Jägern übliches Wort, welche die Ringe an den Hörnern des Steinbockes Schocke zu nennen pflegen. Es gehöret hier zunächst zu Schake, der Ring, das Glied einer Kette, S. dieses Wort.
2. Das Schock
, des -es, plur. die -e. 1. Eigentlich, so wohl ein Haufe, als auch eine Menge; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung, außer daß man noch im gemeinen Leben eine beträchtliche unbestimmte Menge zuweilen ein Schock zu nennen pflegt. Im Schwed. ist Skock und im Isländ. Skockr noch eine Menge mehrerer Dinge, und das Engl. Shock bedeutet einen Haufen Garben. In einigen Oberd. Gegenden wird ein Schober und Feimen noch jetzt ein Schoch genannt, und da hat man auch das Zeitwort schochen und schöcheln in solche Schoche oder Haufen setzen. Bey dem Hornegk ist geschockt gehäuft, häufig. Ohne Zweifel gehöret hierher auch die bey den Jägern mancher Gegenden übliche Bedeutung, wo ein dicker Strauch ein Schock genannt wird.
2. In engerer Bedeutung ist das Schock eine Menge einzelner Dinge von einer bestimmten Zahl, wo aber die Schocke nicht überall gleich sind. Auf den Blechhämmern hält ein Schock Blech oder Dünneisen 120 Stück Blech. In Schlesien bestehet ein schwer Schock aus 60, ein leicht Schock aber aus 40 Stück. Ja in vielen Gegenden begreift ein Schock oder alt Schock nur 20 Einheiten, welcher Gebrauch aber auch von der folgenden Bedeutung entlehnet seyn kann. Am üblichsten ist es indessen von einer Zahl von 60. Ein Schock Eyer, Käse, Garben, Äpfel u.s.f. das ist, 60 Stück oder vier Mandel. Nach Schocken zählen, oder schockweise.
3. In noch engerer Bedeutung ist ein Schock eine Zahl von sechzig Stück der an jedem Orte gangbarsten Münzsorte; welche Rechnungsart ehedem sehr gewöhnlich war, und noch in einigen Gegenden, z.B. in Böhmen, Sachsen u.s.f. nicht ganz veraltet ist, wo aber die Verschiedenheit der nach Schocken gezählten Münzsorten auch eine große Verschiedenheit dieser Schocke verursacht. Im 13ten und 14ten Jahrhunderte prägte man in Böhmen Groschen, deren 60 eine Mark Silber ausmachten, und damahls waren eine Mark und ein Schock, oder vollständiger, ein Schock Groschen, gleichbedeutende Wörter. Indessen blieb man nicht lange bey diesen schweren Groschen, sondern schlug gar bald um der Bequemlichkeit im Handel und Wandel willen leichtere oder kleinere, blieb aber bey der Gewohnheit, sie nach Schocken zu zählen. Ein Schock breiter Groschen hieß ein breites Schock, ein Schock Schwertgroschen ein Schwertschock, ein Schock schmaler Groschen ein Schmalschock, ein Schock Kreuzgroschen ein Kreuzschock, ein Schock Silbergroschen ein Silberschock u.s.f. In der ersten Hälfte des 15ten Jahrhundertes wurden in Thüringen und Sachsen zweyerley Groschen gemünzt; man prägte Groschen, deren 20 auf einen Gülden gingen, und 20 solcher Groschen hieß ein neues Schock, man prägte aber auch welche, deren 60 einen Gülden machten, und diese 60 hießen ein altes Schock. In Sachsen ist die Rechnungsart nach Schocken noch bey den Steuern, bey den Geldstrafen in den Gerichten, und bey dem gemeinen Manne auf dem Lande gangbar; aber da man jetzt nur einerley Art Groschen hat, so ist ein alt Schock jetzt 20, ein neu Schock aber 60 Meißnische Groschen oder 21/2 Thaler. Als um die Mitte des 16ten Jahrhundertes die Landsteuern, d.i. die beständigen Abgaben von den Feldgütern, in Sachsen ihren Anfang nahmen, schätzte man den Werth der Feldgüter nach damahls üblichen Schocken, und legte auf jedes Schock-Pfennige, welche 1606 auf 8 Pfennige erhöhet wurden. Diese in Sachsen noch jetzt gangbare Art der Landsteuer wird der Schockanschlag genannt, und die von den nach Schocken taxirten Feldgütern bestimmte Steuer gleichfalls mit dem Nahmen der Schocke belegt. In Böhmen, der Mark u.s.f. wo man auch noch zuweilen nach Schocken rechnet, sind dieselben wieder anders bestimmt. So ist z.B. ein Schock Böhmische Groschen so viel als 2 Rthlr. In manchen Gegenden zählete man ehedem auch die Pfennige nach Schocken, und da war ein Schock, oder vollständiger ein Schock Pfennige, 60 Pfennige von der damahls üblichen Währung. Und da man damahls Pfennige hatte, welche so viel als jetzt 4 Pfennige galten, so scheint das Meißnische alte Schock, welches 20 Groschen hält, eigentlich auch sechzig solcher Pfennige zu bedeuten. In manchen Gegenden Meißens ist daher auch in andern Dingen, z.B. von Eyern, Hühnern, Käsen, u.s.f. ein alt Schock so viel als 20 Stück.
Anm. In der zweyten und dritten Bedeutung im Schwedischen gleichfalls Skock. Wachter und Frisch leiten es sehr gezwungen von dem Lateinischen Sexagena her. Aus der ersten Bedeutung der Menge und eines Haufens erhellet, daß es von Schob, Schober nur im Endlaute verschieden ist, und zu dem Geschlechte der Zeitwörter schicken und schocken, stoßen, aufhäufen, gehöret. Ohne Zischlaut gehöret auch unser hoch mit zur Verwandtschaft.