Adelung Wörterbuch
Schnuffeln
, oder Schnüffeln, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches so, wie die Sache selbst, nur in den niedrigen Sprecharten gehöret wird, und das verkleinernde Iterativum von schnaufen ist, den Athem in kurzen Absätzen und mit einem merklichen Laute durch die Nase einziehen. Daher etwas beschnüffeln, es auf solche Art beriechen, wie die Hunde, alles durchschnuffeln, es auf eine unanständige Art durchsuchen; lauter Blumen des großen Haufens. Die vergrößernden oder verstärkenden chnoppern, schnuppern, werden auf ähnliche Art gebraucht, siehe Schnuppen. Im Nieders. ist schnüffeln und ohne Zischlaut nüffeln auch durch die Nase reden; nieseln, Engl. to snuffle, Schwed. snöfla, im Oberd. schnorgeln.  
1. Schnupfen
, von einer heftigen schnellen Bewegung, siehe 1 Schnuppen.
 
2. Schnupfen
, verb. reg act. et neutr. welches im letztern Falle das Hülfswort haben bekommt, der Form nach ein Intensivum von schnauben, schnaufen ist, eigentlich aber den Laut nachahmet, welcher entstehet, wenn man die Luft mit verstärkter Heftigkeit durch die Nase einziehet, da es in den vertraulichen Sprecharten der Ober- und Niedersachsen auch schnuppen lautet. Schnupfen oder schnuppen, als ein Neutrum, die Luft mit Heftigkeit in die Nase ziehen, daher es im Oberdeutschen auch von einer solchen ungesitteten Art des Riechens gebraucht wird, wofür man in gemeinen Sprecharten der Hochdeutschen auch das Diminut. schnüffeln hat. Im Hochdeutschen gebraucht man schnupfen und schnuppen nur, auf eine solche Art mit der Luft in die Nase ziehen. Tobak schnupfen. Rappee, Saint Omer schnupfen. Daher das Schnupfen.
Anm. Nieders. ohne Intension schnuven, S. Schnauben. Nach einer andern Onomatopöie ist schnupfen in einigen Gegenden auch schluchzen.
 
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