Adelung Wörterbuch
Schmarre
, plur. die -n, Diminut. das Schmärrchen, ein Hieb, eine lange Wunde, und am häufigsten die Narbe einer langen Wunde, wo es zwar im Hochdeutschen nicht ganz fremd ist, aber doch in manchen Mundarten häufiger gebraucht wird, und das Niedrige eben nicht hat, was Frisch darin findet, der es seltsam genug, durch »eine Wunde erkläret, aus welcher eine Kuh saufen könnte.« Niedersächsisch Smarre, und im Diminut. Smarl. Daß es gemeiniglich von den Merkmahlen größerer Wunden gebraucht wird, als Narbe, scheinet von dem verdoppelten r herzukommen, welches das Zeichen einer Intension ist. Übrigens ist es vermittelst des vorgesetzten Zischlautes von dem Ulphilanischen maurgan, abschneiden, dem schon zu Carls des Großen Zeiten gangbaren marrire, verletzen, gebildet, wozu auch unser Mark und Märzen gehören, S. diese Wörter.  
1. Die Schmāsche
, plur. die -n, eine Masche im Stricken, oder diejenige Schlinge, welche vermittelst zweyer Stricknadeln gemacht wird, aus welchen Schlingen das ganze Gestrick bestehet. Es ist aus Masche vermittelst des vorgesetzten Zischlautes gebildet, hat aber ein gedehntes a, dagegen Masche ein geschärftes hat.
 
2. Die Schmāsche
, oder Schmase, plur. die -n, bey den Kürschnern und im Fellhandel, fein zugerichtete Lämmerfelle. Ein Pelz von Schmaschen. Es ist mit dem Fellhandel ohne Zweifel aus dem Pohln. Smusik, ein Lammsfell, zu uns gekommen. Nieders. Smaaske.
 
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