Adelung Wörterbuch
Schlichten
, verb. reg. act. 1) Eigentlich. 1) Gerade machen; eine nur noch in einigen Gegenden übliche Bedeutung. Was krumm ist, schlichten. 2) Eben und glatt machen. Der Zimmermann schlichtet das behauene Holz, wenn er es mit der Schlichtaxt glatt und eben hauet. Weish. 13, 11. Der Weber schlichtet den Aufzug, wenn er ihm mit der Schlichte eine glatte Steifigkeit ertheilet; im Oberd. schmeichen. Bey den Stückgießern wird der Kernlehm geschlichtet, wenn er mit der Schlichte glatt und eben gemacht wird. Die Drahtzieher schlichten den Silberstab, wenn sie ihn die ersten Mahle durch die Ziehplatte ziehen, nicht so wohl ihn zu verdünnen, als vielmehr ihm überall eine gleiche und ebene Ründung zu ertheilen. Die Lohgärber schlichten die Felle, wenn sie selbige auf der Fleischseite mit dem Schlichtmonde glatt und eben schaben. Und so in andern Fällen mehr. 2. In weiterer Bedeutung, in Ordnung legen, besonders von Dingen, welche ordentlich auf und neben einander gelegt werden; eine besonders im Oberdeutschen übliche Bedeutung. Gehacktes Holz, Mauersteine auf einander schlichten. Die Haare schlichten, sie in Ordnung legen, so daß eines neben dem andern zu liegen komme. Nach einer noch weitern, aber im Hochdeutschen ganz unbekannten Figur gebraucht Opitz es für schmücken: Laß schlichten Häupt und Haar durch die geschickte Hand. 3. Figürlich, einen Streit, eine streitige Sache beylegen, besonders es so fern durch Bewirkung eines Vergleiches geschiehet; nach eben der Figur, welche in vergleichen zum Grunde liegt. Einen Streit schlichten. Er schlichtete ihre (der Kinder) Zwiste, und lehrete sie gütig seyn, Geßn. Die ganze Fehde ward geschlichtet, Haged. Seltener von einem richterlichen Ausspruche. Wenn jemand wider einen Menschen sündiget, so kanns der Richter schlichten, 1 Sam. 2, 25. Daher das Schlichten, und, obgleich seltener und nur in der letzten dritten Bedeutung, die Schlichtung.
Anm. Schon bey dem Ottfried ist slihtan eben, und in Boxhorns Glossen slihten glatt machen, im Nieders. sligten, welches aber auch niederreißen, schleifen, bedeutet. Das Nieders. sliten, Schwed. slita, endigen, zu Ende bringen, kann so wohl zu schließen als zu schlichten gehören.
, verb. reg. act. 1) Eigentlich. 1) Gerade machen; eine nur noch in einigen Gegenden übliche Bedeutung. Was krumm ist, schlichten. 2) Eben und glatt machen. Der Zimmermann schlichtet das behauene Holz, wenn er es mit der Schlichtaxt glatt und eben hauet. Weish. 13, 11. Der Weber schlichtet den Aufzug, wenn er ihm mit der Schlichte eine glatte Steifigkeit ertheilet; im Oberd. schmeichen. Bey den Stückgießern wird der Kernlehm geschlichtet, wenn er mit der Schlichte glatt und eben gemacht wird. Die Drahtzieher schlichten den Silberstab, wenn sie ihn die ersten Mahle durch die Ziehplatte ziehen, nicht so wohl ihn zu verdünnen, als vielmehr ihm überall eine gleiche und ebene Ründung zu ertheilen. Die Lohgärber schlichten die Felle, wenn sie selbige auf der Fleischseite mit dem Schlichtmonde glatt und eben schaben. Und so in andern Fällen mehr. 2. In weiterer Bedeutung, in Ordnung legen, besonders von Dingen, welche ordentlich auf und neben einander gelegt werden; eine besonders im Oberdeutschen übliche Bedeutung. Gehacktes Holz, Mauersteine auf einander schlichten. Die Haare schlichten, sie in Ordnung legen, so daß eines neben dem andern zu liegen komme. Nach einer noch weitern, aber im Hochdeutschen ganz unbekannten Figur gebraucht Opitz es für schmücken: Laß schlichten Häupt und Haar durch die geschickte Hand. 3. Figürlich, einen Streit, eine streitige Sache beylegen, besonders es so fern durch Bewirkung eines Vergleiches geschiehet; nach eben der Figur, welche in vergleichen zum Grunde liegt. Einen Streit schlichten. Er schlichtete ihre (der Kinder) Zwiste, und lehrete sie gütig seyn, Geßn. Die ganze Fehde ward geschlichtet, Haged. Seltener von einem richterlichen Ausspruche. Wenn jemand wider einen Menschen sündiget, so kanns der Richter schlichten, 1 Sam. 2, 25. Daher das Schlichten, und, obgleich seltener und nur in der letzten dritten Bedeutung, die Schlichtung.
Anm. Schon bey dem Ottfried ist slihtan eben, und in Boxhorns Glossen slihten glatt machen, im Nieders. sligten, welches aber auch niederreißen, schleifen, bedeutet. Das Nieders. sliten, Schwed. slita, endigen, zu Ende bringen, kann so wohl zu schließen als zu schlichten gehören.