Adelung Wörterbuch
Schleyern
, verb. reg. act. 1) Im Bergbaue und bey den Wasserkünsten wird der Kolm oder Kolben geschleyert, wenn er mit Lumpen umwunden wird, damit er desto genauer in die Röhre passe und die Luft abhalte; wo die erste eigentliche Bedeutung des Bedeckens, Bekleidens sehr merklich hervorsticht. 2) In engerer Bedeutung, mit einem Schleyer verhüllen. Eine Braut schleyern. Cythere schleyert sich in eine schwarze Binde, Günth. Jemanden einen Affen schleyern, ihm etwas aufheften.
1. Der Schlich
, des -es, plur. die -e, von dem Zeitworte schleichen, ein verborgener, geheimer Weg, in weiterer Bedeutung, ein verborgener, geheimer Ort, und figürlich, geheime Kunstgriffe, verborgene Art und Weise zum Schaden anderer zu handeln; in welchen sämmtlichen Fällen es im Plural am üblichsten ist, obgleich die Natur der Sache den Singular gar wohl verstattet. Diebschliche, Hurenschliche, verborgene Wege und Gänge der Diebe und Huren. Alle Schliche in einem Walde wissen, alle geheime Wege und Örter. Jemanden hinter seine Schliche, hinter die Schliche kommen, seine Kunstgriffe, seine heimliche Absicht und versteckte Art und Weise zu handeln, entdecken. Er weiß die rechten Schliche, die Art und Weise, wie die Sache geschickt anzufangen ist. Recht, als ob es der Himmel hätte haben wollen, daß ich hinter ihre Schliche kommen sollte, Gell.
Anm. Nieders. Sieke. Der Singular ist noch im Oberdeutschen völlig üblich, wo es auch den Gang, die Handlung des Gehens, und in weiterer Bedeutung die Bewegung bezeichnet. In den Schlich kommen, in den Gang. Eben daselbst ist es figürlich auch das, was wir den Schlendrian nennen, die eingeführte Art und Weise zu handeln, das Herkommen. Den Schlich verstehen. Im alten Schliche bleiben. Ja überhaupt die Art und Weise, wie eine Sache behandelt werden muß. Den Schlich von etwas haben.
2. Der Schlich
, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e im Hüttenbaue und gemeinen Leben, ein klein gepochter oder gepülverter und mit Wasser vermischter fester Körper; dicker Schlamm. So nennet man den mit Wasser vermischten Sand, der im Schleifen von dem Schleifsteine abgehet, den Schlich. Im Hüttenbaue ist Schlich oder Schlamm das klar gepochte, gewaschene und mit Wasser noch vermischte Erz. Eben daselbst wird aber auch trocken gepochtes und folglich mit keinem Wasser vermischtes Erz Schlich genannt, weil der Grund der Benennung, der die glatte, weiche und zähe Beschaffenheit ist, auch hier bleibet. S. auch Schlick, welches von Schlich nur in der Mundart verschieden ist.
, verb. reg. act. 1) Im Bergbaue und bey den Wasserkünsten wird der Kolm oder Kolben geschleyert, wenn er mit Lumpen umwunden wird, damit er desto genauer in die Röhre passe und die Luft abhalte; wo die erste eigentliche Bedeutung des Bedeckens, Bekleidens sehr merklich hervorsticht. 2) In engerer Bedeutung, mit einem Schleyer verhüllen. Eine Braut schleyern. Cythere schleyert sich in eine schwarze Binde, Günth. Jemanden einen Affen schleyern, ihm etwas aufheften.
1. Der Schlich
, des -es, plur. die -e, von dem Zeitworte schleichen, ein verborgener, geheimer Weg, in weiterer Bedeutung, ein verborgener, geheimer Ort, und figürlich, geheime Kunstgriffe, verborgene Art und Weise zum Schaden anderer zu handeln; in welchen sämmtlichen Fällen es im Plural am üblichsten ist, obgleich die Natur der Sache den Singular gar wohl verstattet. Diebschliche, Hurenschliche, verborgene Wege und Gänge der Diebe und Huren. Alle Schliche in einem Walde wissen, alle geheime Wege und Örter. Jemanden hinter seine Schliche, hinter die Schliche kommen, seine Kunstgriffe, seine heimliche Absicht und versteckte Art und Weise zu handeln, entdecken. Er weiß die rechten Schliche, die Art und Weise, wie die Sache geschickt anzufangen ist. Recht, als ob es der Himmel hätte haben wollen, daß ich hinter ihre Schliche kommen sollte, Gell.
Anm. Nieders. Sieke. Der Singular ist noch im Oberdeutschen völlig üblich, wo es auch den Gang, die Handlung des Gehens, und in weiterer Bedeutung die Bewegung bezeichnet. In den Schlich kommen, in den Gang. Eben daselbst ist es figürlich auch das, was wir den Schlendrian nennen, die eingeführte Art und Weise zu handeln, das Herkommen. Den Schlich verstehen. Im alten Schliche bleiben. Ja überhaupt die Art und Weise, wie eine Sache behandelt werden muß. Den Schlich von etwas haben.
2. Der Schlich
, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e im Hüttenbaue und gemeinen Leben, ein klein gepochter oder gepülverter und mit Wasser vermischter fester Körper; dicker Schlamm. So nennet man den mit Wasser vermischten Sand, der im Schleifen von dem Schleifsteine abgehet, den Schlich. Im Hüttenbaue ist Schlich oder Schlamm das klar gepochte, gewaschene und mit Wasser noch vermischte Erz. Eben daselbst wird aber auch trocken gepochtes und folglich mit keinem Wasser vermischtes Erz Schlich genannt, weil der Grund der Benennung, der die glatte, weiche und zähe Beschaffenheit ist, auch hier bleibet. S. auch Schlick, welches von Schlich nur in der Mundart verschieden ist.