Adelung Wörterbuch
Schirm
, des -es, plur. die -e, von dem Zeitworte schirmen. 1. * Ein Gefecht; eine längst veraltete Bedeutung (S. Schirmen.) 2. In der Bedeutung einer ebenen Fläche ist es noch in einigen Fällen des gemeinen Lebens üblich. So wird im Bergbaue die Fläche des Ganges, es sey nun das Hangende oder das Liegende, d.i. die obere oder untere Fläche, der Schirm genannt. Bey den Jägern heißt der flache hintere Theil der Hirsche, Thiere und Rehe so wohl der Schirm, als der Schurz und die Scheibe. 3. Ein Körper, (er sey übrigens flach oder hohl,) welcher etwas Unangenehmes von uns abhält, sich zwischen uns und einem andern Dinge befindet, dessen Annäherung oder Einwirkung zu hindern. 1) Eigentlich. So wurde der Schild ehedem sehr häufig der Schirm genannt; bey dem Notker Skerm, im Nieders. Scherm. Sturmdächer, Wetterdächer u.s.f. waren ehedem unter dem Nahmen der Schirme bekannt, (S. Schirmdach.) Im Jagdwesen heißt eine jede Hütte, ein jedes Gezelt, ja ein jedes leichtes hölzernes Gebäude, ein Schirm, es mag nun die Witterung abhalten, oder auch Sicherheit vor dem Anblicke des Wildes gewähren; daher man daselbst Leibschirme, Jagdschirme, Anstandschirme, Hatzschirme, Anschleichschirme u.s.f. hat. Der Herr ist ein Schirm wider die Hitze, eine Hütte wider den heißen Mittag, Sir. 34, 19. Was man in den meisten Gegenden eine Spanische Wand nennet, heißt in Niederdeutschland nur ein Schirm schlechthin. Am üblichsten ist es in den Zusammensetzungen Lichtschirm, Regenschirm, Sonnenschirm, Feuerschirm, Bratschirm, Ofenschirm u.s.f. In manchen Gegenden wird auch der Fliegenwedel Fliegenschirm genannt, weil er gleichfalls zu Abhaltung der Fliegen dienet. Bey den Büchsenmachern werden die äußern Stäbe unter der Pfanne eines Gewehrschlosses der Schirm genannt; ob aus eben derselben Ursache, ist mir unbekannt. 2) Figürlich, die Abhaltung der Abwehrung des Übels von einem andern Dinge, und die Person oder Sache, welche diese Abhaltung bewirket; ohne Plural. Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet, Ps. 91, 1. Du bist mein Schirm, Ps. 32, 7. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, Ps. 91, 4. Liebes Moab, sey du ihr Schirm vor dem Verstöhrer, Es. 16, 4. In dem gewöhnlichen Sprachgebrauche der Hochdeutschen fängt es an zu veralten, außer daß man es noch zuweilen in Verbindung mit Schutz gebraucht; Schirm und Schutz. Sich in jemandes Schirm und Schutz begeben. Jemanden in seinen Schutz und Schirm nehmen. Anm. Schon bey dem Ottfried Scirmu, bey dem Willeram Skirm, im Schwed. Skärm, im Ital. Schermo, im Engl. Screen, welches nicht so wohl durch Versetzung der Buchstaben aus Schirm entstanden, als vielmehr auf ähnliche Art von Schrein, ein hohler Raum, gebildet worden. S. Schirmen.
, des -es, plur. die -e, von dem Zeitworte schirmen. 1. * Ein Gefecht; eine längst veraltete Bedeutung (S. Schirmen.) 2. In der Bedeutung einer ebenen Fläche ist es noch in einigen Fällen des gemeinen Lebens üblich. So wird im Bergbaue die Fläche des Ganges, es sey nun das Hangende oder das Liegende, d.i. die obere oder untere Fläche, der Schirm genannt. Bey den Jägern heißt der flache hintere Theil der Hirsche, Thiere und Rehe so wohl der Schirm, als der Schurz und die Scheibe. 3. Ein Körper, (er sey übrigens flach oder hohl,) welcher etwas Unangenehmes von uns abhält, sich zwischen uns und einem andern Dinge befindet, dessen Annäherung oder Einwirkung zu hindern. 1) Eigentlich. So wurde der Schild ehedem sehr häufig der Schirm genannt; bey dem Notker Skerm, im Nieders. Scherm. Sturmdächer, Wetterdächer u.s.f. waren ehedem unter dem Nahmen der Schirme bekannt, (S. Schirmdach.) Im Jagdwesen heißt eine jede Hütte, ein jedes Gezelt, ja ein jedes leichtes hölzernes Gebäude, ein Schirm, es mag nun die Witterung abhalten, oder auch Sicherheit vor dem Anblicke des Wildes gewähren; daher man daselbst Leibschirme, Jagdschirme, Anstandschirme, Hatzschirme, Anschleichschirme u.s.f. hat. Der Herr ist ein Schirm wider die Hitze, eine Hütte wider den heißen Mittag, Sir. 34, 19. Was man in den meisten Gegenden eine Spanische Wand nennet, heißt in Niederdeutschland nur ein Schirm schlechthin. Am üblichsten ist es in den Zusammensetzungen Lichtschirm, Regenschirm, Sonnenschirm, Feuerschirm, Bratschirm, Ofenschirm u.s.f. In manchen Gegenden wird auch der Fliegenwedel Fliegenschirm genannt, weil er gleichfalls zu Abhaltung der Fliegen dienet. Bey den Büchsenmachern werden die äußern Stäbe unter der Pfanne eines Gewehrschlosses der Schirm genannt; ob aus eben derselben Ursache, ist mir unbekannt. 2) Figürlich, die Abhaltung der Abwehrung des Übels von einem andern Dinge, und die Person oder Sache, welche diese Abhaltung bewirket; ohne Plural. Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet, Ps. 91, 1. Du bist mein Schirm, Ps. 32, 7. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, Ps. 91, 4. Liebes Moab, sey du ihr Schirm vor dem Verstöhrer, Es. 16, 4. In dem gewöhnlichen Sprachgebrauche der Hochdeutschen fängt es an zu veralten, außer daß man es noch zuweilen in Verbindung mit Schutz gebraucht; Schirm und Schutz. Sich in jemandes Schirm und Schutz begeben. Jemanden in seinen Schutz und Schirm nehmen. Anm. Schon bey dem Ottfried Scirmu, bey dem Willeram Skirm, im Schwed. Skärm, im Ital. Schermo, im Engl. Screen, welches nicht so wohl durch Versetzung der Buchstaben aus Schirm entstanden, als vielmehr auf ähnliche Art von Schrein, ein hohler Raum, gebildet worden. S. Schirmen.