Adelung Wörterbuch
Scharley
, des -es, plur. inus. ein Nahme verschiedener Pflanzen. 1) Des Scharlachkrautes, oder der Römischen Salbey, Salvia Horminium L. welche auch Scharlach, Gartenscharlach genannt wird; vermuthlich wegen der scharlachrothen Blätter. 2) Einer Art des Alautes mit länglichen, ungetheilten zotigen Blättern und einem haarigen Stamme, welcher in Österreich wild wächst; Inula Oculus Christi L. Christauge, wilder Scharley. 3) Der Borago, Borago L. 4) In einigen Gegenden auch der Scharte, oder des Schartenkrautes, Serratula L. Anm. Die Sylbe -ley ist die Ableitungssylbe. In dem letzten Falle gehöret die Sylbe Schar zu scheren, schneiden, theilen, S. Scharte. In dem zweyten und dritten Falle scheinet die haarige Beschaffenheit der Stängel und Blätter der Grund der Benennung zu seyn, indem Haar und Schar nur durch den Zischlaut verschieden sind, S. 1 Schar.
1. Das Scharmützel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein nur im Oberdeutschen, besonders in Baiern, Österreich und Böhmen, übliches Wort, eine papierne Tüte zu bezeichnen. In den Obersächsischen Bergwerken, wo dieses Wort gleichfalls üblich ist, lautet es Scarnitzel, in Nürnberg Schnaritzel, in einigen Niedersächs. Gegenden Scharnute. Frisch leitet es seltsam genug von dem Ital. Scaramuccio, ein Pickelhäring, her, weil sich diese zuweilen Halskrägen von Papiertüten machen. Es scheinet Slavonischen Ursprunges zu seyn.
2. Das Scharmützel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein Gefecht unter mehrern als zweyen, wo es besonders im Kriege von Gefechten unter kleinen Haufen üblich ist, welche man noch keine Schlacht oder kein Treffen nennen kann. Unter den leichten Truppen fielen häufige Scharmützel vor, statt des ungewöhnlichen, ein Scharmützel halten, und liefern, wofür im Theuerdanke Kap. 89 das noch ungewöhnlichere Scharmützel pflegen vorkommt.
Anm. Im Oberdeutschen auch ohne die Endsylbe -el, der Scharmutz, in der Schweiz Schalmütz, im Ital. Scaramuccia und Scarmiglia, im Franz. Escarmouche. Wachter leitet es von dem Griech. χαρμƞ, ein Gefecht, her, Frisch von dem Böhm. Ssermir, ein Fechter, Junius und Ihre von dem veralteten Oberdeutschen schirmen, fechten, Franz. escrimer, Ital. scrimare, im Schwed. ehedem skirma, welche doch insgesammt Eines Geschlechtes sind, und vermittelst des Endlautes m von 1 Schar, so fern es der nachahmende Ausdruck einer heftigen Bewegung ist, abstammen. Alsdann wäre die Sylbe -itz aus der Endsylbe -iß verderbt, welche in dem Engl. Skirmiss und Skirmish noch unverstellter vorhanden ist. Allein um der Endsylbe -el willen ist es wahrscheinlicher, daß unser Scharmützel aus Schar, ein Haufen, und metzeln zusammen gesetzt ist, und daher ein Gemetzel, ein Gefecht, unter mehrern bedeutet, obgleich andere es durch Schar und mischen erklären, da es denn ein Handgemenge unter mehrern bedeuten würde. In einigen Gegenden ist es männlichen Geschlechtes, der Scharmützel.
, des -es, plur. inus. ein Nahme verschiedener Pflanzen. 1) Des Scharlachkrautes, oder der Römischen Salbey, Salvia Horminium L. welche auch Scharlach, Gartenscharlach genannt wird; vermuthlich wegen der scharlachrothen Blätter. 2) Einer Art des Alautes mit länglichen, ungetheilten zotigen Blättern und einem haarigen Stamme, welcher in Österreich wild wächst; Inula Oculus Christi L. Christauge, wilder Scharley. 3) Der Borago, Borago L. 4) In einigen Gegenden auch der Scharte, oder des Schartenkrautes, Serratula L. Anm. Die Sylbe -ley ist die Ableitungssylbe. In dem letzten Falle gehöret die Sylbe Schar zu scheren, schneiden, theilen, S. Scharte. In dem zweyten und dritten Falle scheinet die haarige Beschaffenheit der Stängel und Blätter der Grund der Benennung zu seyn, indem Haar und Schar nur durch den Zischlaut verschieden sind, S. 1 Schar.
1. Das Scharmützel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein nur im Oberdeutschen, besonders in Baiern, Österreich und Böhmen, übliches Wort, eine papierne Tüte zu bezeichnen. In den Obersächsischen Bergwerken, wo dieses Wort gleichfalls üblich ist, lautet es Scarnitzel, in Nürnberg Schnaritzel, in einigen Niedersächs. Gegenden Scharnute. Frisch leitet es seltsam genug von dem Ital. Scaramuccio, ein Pickelhäring, her, weil sich diese zuweilen Halskrägen von Papiertüten machen. Es scheinet Slavonischen Ursprunges zu seyn.
2. Das Scharmützel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein Gefecht unter mehrern als zweyen, wo es besonders im Kriege von Gefechten unter kleinen Haufen üblich ist, welche man noch keine Schlacht oder kein Treffen nennen kann. Unter den leichten Truppen fielen häufige Scharmützel vor, statt des ungewöhnlichen, ein Scharmützel halten, und liefern, wofür im Theuerdanke Kap. 89 das noch ungewöhnlichere Scharmützel pflegen vorkommt.
Anm. Im Oberdeutschen auch ohne die Endsylbe -el, der Scharmutz, in der Schweiz Schalmütz, im Ital. Scaramuccia und Scarmiglia, im Franz. Escarmouche. Wachter leitet es von dem Griech. χαρμƞ, ein Gefecht, her, Frisch von dem Böhm. Ssermir, ein Fechter, Junius und Ihre von dem veralteten Oberdeutschen schirmen, fechten, Franz. escrimer, Ital. scrimare, im Schwed. ehedem skirma, welche doch insgesammt Eines Geschlechtes sind, und vermittelst des Endlautes m von 1 Schar, so fern es der nachahmende Ausdruck einer heftigen Bewegung ist, abstammen. Alsdann wäre die Sylbe -itz aus der Endsylbe -iß verderbt, welche in dem Engl. Skirmiss und Skirmish noch unverstellter vorhanden ist. Allein um der Endsylbe -el willen ist es wahrscheinlicher, daß unser Scharmützel aus Schar, ein Haufen, und metzeln zusammen gesetzt ist, und daher ein Gemetzel, ein Gefecht, unter mehrern bedeutet, obgleich andere es durch Schar und mischen erklären, da es denn ein Handgemenge unter mehrern bedeuten würde. In einigen Gegenden ist es männlichen Geschlechtes, der Scharmützel.