Adelung Wörterbuch
Reichthum
, des -es, plur. die -thümer, von dem Bey- und Nebenworte reich. 1) Als ein Abstractum, und ohne Plural, so wohl objective, der Zustand, da eine Sache im Überflusse vorhanden ist, als auch subjective, der Zustand, da jemand einen Überfluß an gewissen Dingen besitzt, in welchem letztern Falle es das Vorwort an nach sich hat; im Gegensatze des Mangels und der Armuth. Der Reichthum an Gedanken, an Einfällen. Ein Strom, welchen sein Reichthum ungestüm macht. Der Reichthum seiner Herrlichkeit, Ephes. 3, 16; seiner Gnade, Kap. 1, 7; seiner Güte, Röm. 2, 4; in welchen Stellen es objective stehet. In engerer Bedeutung ist es der Überfluß an zeitlichen Gütern. Reichthum haben, suchen, gewinnen. Ingleichen der Zustand, da man solchen Überfluß besitzt. Sich auf seinen Reichthum verlassen. 2) Als ein Concretum, überflüssig vorhandene Dinge Einer Art; wo es als ein Collectivum so wohl im Singular als auch im Plural allein gebraucht wird, allemahl aber nur von solchen Dingen, welche als ein Gut betrachtet werden. Pflanzen und Thiere, die auf der einen Seite schädlich sind, sind auf der andern Seite ein Reichthum medicinischer Kräfte, Gell. In engerer Bedeutung ist es der überflüssige Vorrath an zeitlichen Gütern. Sein Reichthum ist nicht zu schätzen, oder seine Reichthümer sind nicht zu schätzen. Nach einer noch andern Einschränkung pflegt man nur in Menge vorhandene Kostbarkeiten, Juwelen u.s.f. Reichthümer zu nennen. Anm. Schon bey dem Ottfried Rihiduam, bey dem Notker Rihtuom. Mit einer andern Ableitungssylbe kommt bey den Schwäbischen Dichtern das jetzt veraltete Reichheit häufig für Reichthum vor. So fern reich ehedem auch mächtig bedeutete, ist Rihhidom bey dem Kero und Ottfried so wohl Herrschaft, Gewalt, als auch das Reich, das jemandes Herrschaft unterworfene Land; welche Bedeutung aber im Hochdeutschen veraltet ist. In manchen Oberdeutschen Gegenden ist dieses Wort, nach dem Muster so vieler anderer auf -thum, ungewissen Geschlechtes. So sagt Opitz beständig das Reichthum. Im Hochdeutschen ist allein das männliche üblich. S. -Thum.
, des -es, plur. die -thümer, von dem Bey- und Nebenworte reich. 1) Als ein Abstractum, und ohne Plural, so wohl objective, der Zustand, da eine Sache im Überflusse vorhanden ist, als auch subjective, der Zustand, da jemand einen Überfluß an gewissen Dingen besitzt, in welchem letztern Falle es das Vorwort an nach sich hat; im Gegensatze des Mangels und der Armuth. Der Reichthum an Gedanken, an Einfällen. Ein Strom, welchen sein Reichthum ungestüm macht. Der Reichthum seiner Herrlichkeit, Ephes. 3, 16; seiner Gnade, Kap. 1, 7; seiner Güte, Röm. 2, 4; in welchen Stellen es objective stehet. In engerer Bedeutung ist es der Überfluß an zeitlichen Gütern. Reichthum haben, suchen, gewinnen. Ingleichen der Zustand, da man solchen Überfluß besitzt. Sich auf seinen Reichthum verlassen. 2) Als ein Concretum, überflüssig vorhandene Dinge Einer Art; wo es als ein Collectivum so wohl im Singular als auch im Plural allein gebraucht wird, allemahl aber nur von solchen Dingen, welche als ein Gut betrachtet werden. Pflanzen und Thiere, die auf der einen Seite schädlich sind, sind auf der andern Seite ein Reichthum medicinischer Kräfte, Gell. In engerer Bedeutung ist es der überflüssige Vorrath an zeitlichen Gütern. Sein Reichthum ist nicht zu schätzen, oder seine Reichthümer sind nicht zu schätzen. Nach einer noch andern Einschränkung pflegt man nur in Menge vorhandene Kostbarkeiten, Juwelen u.s.f. Reichthümer zu nennen. Anm. Schon bey dem Ottfried Rihiduam, bey dem Notker Rihtuom. Mit einer andern Ableitungssylbe kommt bey den Schwäbischen Dichtern das jetzt veraltete Reichheit häufig für Reichthum vor. So fern reich ehedem auch mächtig bedeutete, ist Rihhidom bey dem Kero und Ottfried so wohl Herrschaft, Gewalt, als auch das Reich, das jemandes Herrschaft unterworfene Land; welche Bedeutung aber im Hochdeutschen veraltet ist. In manchen Oberdeutschen Gegenden ist dieses Wort, nach dem Muster so vieler anderer auf -thum, ungewissen Geschlechtes. So sagt Opitz beständig das Reichthum. Im Hochdeutschen ist allein das männliche üblich. S. -Thum.