Adelung Wörterbuch
Rèckbank
, plur. die -bänke, die Folterbank in der Tortur, weil der Gefolterte auf derselben auch gerecket oder ausgedehnet werden kann, besonders in den Gerichten Nieder-Deutschlandes.  
1. Die Rêcke
, plur. die -n, in einigen besonders Niederdeutschen Gegenden, eine Art der Befriedigung, welche aus einer Reihe Pfähle mit Querstangen bestehet, die mit weidenen Ruthen angebunden werden; in einigen Gegenden auch das Rick. Ohne Zweifel als ein Verwandter von Riegel und reichen. Im Nieders. ist Rick eine lange hölzerne Stange, und bey den Färbern werden die langen Stangen, worauf die gefärbten Zeuge gehängt werden, gleichfalls Recken genannt.
 
2. Die Rêcke
, plur. die -n, ein Werkzeug zum Recken; doch nur in einigen Fällen. So wird bey den Riemern der lange Baum zwischen zwey Docken, womit das große Leder ausgedehnet wird, so wohl die Recke, als auch die Strecke genannt. S. Recken.
 
3. Der Rêcke
, des -n, plur. die -n, oder der Recken, des -s, plur. ut nom. sing. ein im Hochdeutschen veraltetes Wort, welches aber ehedem sehr gangbar war und noch im Niederdeutschen üblich ist, einen Riesen, ungewöhnlich großen Menschen, und figürlich auch einen Helden, Fürsten u.s.f. zu bezeichnen. S. Frischens und Wachters Wörterbücher. Im Nieders. Reke, im Schwed. Rick, im Angels. Rica. Es ist ein naher Verwandter von dem folgenden recken und von reichen, und hat ursprünglich den Begriff der Größe, der Höhe, und figürlich der Macht. Das Gothische Recs, ein Fürst, das Lat. Rex, und andere mehr gehören gleichfalls dahin, S. Reich. Im Nieders. ist Reks ein langer Mensch im verächtlichen Verstande.
 
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