Adelung Wörterbuch
Plattzeit
, plur. die -en, S. Plattbaum.
1. Der Platz
, des -es, plur. die -e, und Plätze, ein Wort, welches eine unmittelbare Nachahmung desjenigen Schalles ist, welchen ein platter schwerer Körper macht, wenn er auf den Boden fällt, wenn ein Körper platzet, d.i. durch innere Gewalt zersprenget wird, wenn die mit Heftigkeit eingepreßte Luft einen plötzlichen Ausgang gewinnet, und in andern Fällen mehr; welchen Schall man auch als eine bloße Interjection auszudrucken pflegt. Platz! da lag es. Platz! da sprang es von einander. Noch häufiger aber in Gestalt eines Hauptwortes; Plur. Platze. Das Gewehr ging los und that einen heftigen Platz. Mit einem Platze zerspringen. Das gab einen Platz. Ich hörte einen Platz. S. Platzen. Figürlich bedeutet es auch, theils einen Schlag mit einem platten, d.i. breiten Werkzeuge, einem einen Platz auf den Hintern geben, wo es im Plural auch die Plätze hat, theils die Geschwindigkeit, weil der Schall dieser Art selbige allemahl voraus setzt; doch nur in der im gemeinen Leben üblichen R.A. auf dem Platze, d.i. den Augenblick, wofür auch auf dem Plotz, auf dem Plutz üblich sind, S. das erste. Nach einer noch weitern Figur ist im Forstwesen, der Platz, plur. die Plätze, diejenige Stelle an einem Baume, wo die Rinde und zugleich etwas Holz von demselben abgehauen worden, zum Zeichen, daß der Baum verkauft ist, oder daß er gefället werden soll; wo zunächst gleichfalls auf den Schall gesehen wird, welchen dieser Hieb mit der Art verursacht, S. Abplätzen und Anplätzen.
Anm. Für Platz, so wohl wenn es einen Schall, als auch wenn es einen Schlag bedeutet, ist auch Platzer, und von einem kleinern und schwächern Schalle oder Schalge auch Plätzer üblich, S. dasselbe. Im Nieders. lautet dieses Wort Plaß, und da bedeutet es auch einen Fall, selbst in den figürlichen R.A. zu Plasse kommen, zu Falle kommen, übel anlaufen, zu Plasse bringen, zu Falle bringen, stürzen. Plautz, Plotz, Plutz, sind auch in den gemeinen Sprecharten gangbar, gröbere Platze auszudrucken, so wie Plitz zuweilen gebraucht wird, einen schwächern zu bezeichnen. Dieses unmittelbar von der Natur copirte Wort ist übrigens das Stammwort von Blatt, platt, Platte, dem folgenden Platz, und allen übrigen dieses Geschlechtes, wo es solche Dinge bezeichnet, welche wegen ihrer eigenthümlichen Beschaffenheit fähig sind, diese Art des Schalles hervor zu bringen.
2. Der Platz
, des -es, plur. die Plätze, Diminut. das Plätzchen, Oberd. Plätzlein, ein platter, d.i. breiter, ebener und dünner Körper, und ein breiter und ebener Theil der Erdfläche.
1. Ein platter, d.i. breiter, ebener und dünner Körper; in welchem Falle es doch nur noch in Einem Falle gebraucht wird, da in andern Platte und Blatt üblicher sind. Ein platter, d.i. breiter und ebener Kuchen, heißt in vielen Gegenden ein Platz, und in andern ein Fladen. Ein Eyerplatz, ein Eyerkuchen, Osterplatz, Osterkuchen oder Osterfladen. Die Zuckerplätzchen oder Zuckerplätzlein sind kleine dünne Kuchen dieser Art von Zucker, Mehl und Eyweiß. Im Böhmischen Placek, im mittlern Lat. Plaitia. Es ist mit Fladen und dem Lat. Placenta Eines Geschlechtes, ohne eben von dem letztern abzustammen.
2. Ein platter, d.i. breiter, ebener Theil der Erdfläche.
1) Eigentlich, ein breiter, ebener oder geebneter Theil der Erdfläche, so fern gewisse Handlungen darauf vorgenommen werden sollen, und welcher ehedem auch der Plan genannt wurde. Ein freyer Platz, welcher mit nichts besetzt ist, ingleichen, welcher durch nichts eingeschränkt wird. Ein schöner ebener Platz. Ein grüner Platz. Öffentliche Plätze, dergleichen z.B. die Marktplätze sind. Ein bedeckter Platz vor einem Hause. Ein Gartenplatz, so fern ein Garten auf demselben angeleget werden soll. Der Marktplatz, Spielplatz, Richtplatz, Musterplatz, Sammelplatz, Schauplatz, Schießplatz, Tanzplatz, Fechtplatz, Kirchplatz, Tummelplatz, Kampfplatz, Wahlplatz, Schlachtplatz, u.s.f. welche letztern zuweilen auch nur schlechthin Platz genannt werden. Auf dem Platze bleiben, auf dem Kampfplatze, im Gefechte, in einem Handgemenge getödtet werden. Gleich auf dem Platze seyn, eigentlich, gleich auf dem Kampfplatze, und figürlich, gleich zu etwas bereit seyn. S. auch Plan. Im Forstwesen einiger Gegenden ist der Platz ein bestimmter Theil der Erdfläche mit dem darauf befindlichen geschlagenen Holze. Funfzehn Schock Scheite machen alsdann einen Platz und vier Plätze einen Sechzig, d.i. sechzig Schock.
2) Ein von Menschen bewohnter Theil der Erdfläche, wo dieses Wort von Schlössern, Städten und zuweilen auch von Dörfern, doch nur in Rücksicht theils auf die Befestigung oder Festigkeit, theils auch auf die Handlung, gebraucht wird; im Franz. Place; im mittlern Lat. Placca. (a) In Ansehung der Befestigung. Ein fester Platz. Ein offener Platz. Das Wort Ort wird auf eben diese Art gebraucht. (b) In Ansehung der Handlung. Ein Handelsplatz, eine Stadt, ein Flecken, ein Dorf, wo Handlung getrieben wird. In einem Handelsplatze, welcher eine blühende Großhandlung und ein beträchtliches Wechselgeschäft hat, pflegen die daselbst befindlichen Kaufleute diesen Ort um der Kürze willen nur schlechthin den Platz zu nennen. Es sind keine Kaffeebohnen auf dem Platze, d.i. in dieser Stadt. Es sind jetzt viele Englische Briefe auf dem Platze. Jede Waare, welche in dieser Stadt selbst verfertiget wird, heißt alsdann eine Waare vom Platze, um sie von auswärtigen zu unterscheiden. Das Leder vom Platze gilt so viel, d.i. das hiesige Leder.
3) Derjenige Raum, welchen ein Körper mit seiner Grundfläche einnimmt, weil derselbe gemeiniglich als eine platte, d.i. breite und ebene Fläche voraus gesetzet wird, das bestimmte Verhältniß in der Reihe und Folge der auf und neben einander kommenden Dinge. (a) Eigentlich. Vielen Platz einnehmen, eine Fläche von beträchtlichem Umfange einnehmen. Das ist mein Platz. Sich an seinem Platze setzen, stellen. Jemanden von seinem Platze vertreiben. Nehmen sie Platz, sagt man in der höflichen Sprechart, für das niedrigere, setzen sie sich nieder. Als die Zuschauer Platz genommen hatten, sich jeder auf seinen Platz gesetzet hatte. Von seinem Platze aufstehen. In andern Fällen ist Stelle, und von leblosen Dingen das sich weiter erstreckende Ort üblicher. Der Stuhl steht nicht an seinem rechten Orte, für auf seinem rechten Platze. Stolz tritt an die Stelle der Demuth und Fühllosigkeit nimmt den Platz der Menschenliebe ein. (b) Figürlich, die Würde, das Amt, welches jemand bekleidet, die ihm aufgetragene Verrichtung; doch nur in einigen Fällen, in welchen in der anständigen Sprechart doch auch Stelle üblicher ist. Eines andern Platz einnehmen, dessen Verrichtungen, dessen Amt übernehmen. An eines Platz kommen, an dessen Stelle. Jemanden von seinem Platze vertreiben, aus seinem Amte. Wäre ich an deinem Platze gewesen, besser, an deiner Stelle. Daher man für Platzhalter auch lieber Statthalter oder Stellvertreter sagt.
4) In weiterer Bedeutung, derjenige Theil des Raumes, welchen ein Körper mit seiner Grundfläche einnehmen kann oder soll, und in weiterer Bedeutung, derjenige Raum, welchen ein Ding einnehmen kann, oder einnehmen soll. (a) Eigentlich. Es ist hier nur für zwey Personen Platz. Es ist kein Platz mehr da. Alle Plätze sind besetzt. Einem Platz machen, so wohl überhaupt, ihm so vielen Raum verschaffen, als er bedarf, als auch ihm weichen. Platz gemacht! Die vorige Welt, die nun der unsrigen Platz macht. Platz zu etwas lassen. In einem Briefe, in einer Schrift zu etwas Platz lassen. Ein leerer Platz, so fern er von einem andern Dinge eingenommen werden kann oder soll. Jemanden einen Platz bestellen, einen Ort, wohin er sich setzen oder stellen könne. Das nimmt mir zu vielen Platz weg. (b) Figürlich, doch nur in einigen R.A. Eines Bitte Platz geben, sie bewilligen. Der Gnade Gottes Platz geben, sich ihren Wirkungen überlassen. So auch, der Billigkeit, der Wahrheit, eines Vorstellungen u.s.f. Platz geben. Die Wahrheit findet selten Platz, wird selten angenommen und befolget. Eines Bitte Platz finden lassen, sie bewilligen. Die Wahrheit, die Vorstellungen, eines Bitte u.s.f. Platz greifen lassen, in den Kanzelleyen. Die Wörter Raum und Statt werden auf eben diese Art gebraucht.
Anm. Im Nieders. Plaß, im Holländ. Plaats, im Schwed. Plats, im Engl. Place, im Franz. Place, im Ital. Piazza, im Pohln. und Böhm. Plac. Es ist, wie schon oben bemerkt worden, eine bloße Figur von 1 Platz, und druckt zunächst den Begriff der Fläche und der Grundfläche aus. Das Lat. Platea, die Gasse, im Angels. Plaets, ist genau damit verwandt. S. auch Platt, Plātte, Pflaster, Blatt, Breit, Flötz u.s.f.
1. Der Platz
, des -es, plur. die -e, und Plätze, ein Wort, welches eine unmittelbare Nachahmung desjenigen Schalles ist, welchen ein platter schwerer Körper macht, wenn er auf den Boden fällt, wenn ein Körper platzet, d.i. durch innere Gewalt zersprenget wird, wenn die mit Heftigkeit eingepreßte Luft einen plötzlichen Ausgang gewinnet, und in andern Fällen mehr; welchen Schall man auch als eine bloße Interjection auszudrucken pflegt. Platz! da lag es. Platz! da sprang es von einander. Noch häufiger aber in Gestalt eines Hauptwortes; Plur. Platze. Das Gewehr ging los und that einen heftigen Platz. Mit einem Platze zerspringen. Das gab einen Platz. Ich hörte einen Platz. S. Platzen. Figürlich bedeutet es auch, theils einen Schlag mit einem platten, d.i. breiten Werkzeuge, einem einen Platz auf den Hintern geben, wo es im Plural auch die Plätze hat, theils die Geschwindigkeit, weil der Schall dieser Art selbige allemahl voraus setzt; doch nur in der im gemeinen Leben üblichen R.A. auf dem Platze, d.i. den Augenblick, wofür auch auf dem Plotz, auf dem Plutz üblich sind, S. das erste. Nach einer noch weitern Figur ist im Forstwesen, der Platz, plur. die Plätze, diejenige Stelle an einem Baume, wo die Rinde und zugleich etwas Holz von demselben abgehauen worden, zum Zeichen, daß der Baum verkauft ist, oder daß er gefället werden soll; wo zunächst gleichfalls auf den Schall gesehen wird, welchen dieser Hieb mit der Art verursacht, S. Abplätzen und Anplätzen.
Anm. Für Platz, so wohl wenn es einen Schall, als auch wenn es einen Schlag bedeutet, ist auch Platzer, und von einem kleinern und schwächern Schalle oder Schalge auch Plätzer üblich, S. dasselbe. Im Nieders. lautet dieses Wort Plaß, und da bedeutet es auch einen Fall, selbst in den figürlichen R.A. zu Plasse kommen, zu Falle kommen, übel anlaufen, zu Plasse bringen, zu Falle bringen, stürzen. Plautz, Plotz, Plutz, sind auch in den gemeinen Sprecharten gangbar, gröbere Platze auszudrucken, so wie Plitz zuweilen gebraucht wird, einen schwächern zu bezeichnen. Dieses unmittelbar von der Natur copirte Wort ist übrigens das Stammwort von Blatt, platt, Platte, dem folgenden Platz, und allen übrigen dieses Geschlechtes, wo es solche Dinge bezeichnet, welche wegen ihrer eigenthümlichen Beschaffenheit fähig sind, diese Art des Schalles hervor zu bringen.
2. Der Platz
, des -es, plur. die Plätze, Diminut. das Plätzchen, Oberd. Plätzlein, ein platter, d.i. breiter, ebener und dünner Körper, und ein breiter und ebener Theil der Erdfläche.
1. Ein platter, d.i. breiter, ebener und dünner Körper; in welchem Falle es doch nur noch in Einem Falle gebraucht wird, da in andern Platte und Blatt üblicher sind. Ein platter, d.i. breiter und ebener Kuchen, heißt in vielen Gegenden ein Platz, und in andern ein Fladen. Ein Eyerplatz, ein Eyerkuchen, Osterplatz, Osterkuchen oder Osterfladen. Die Zuckerplätzchen oder Zuckerplätzlein sind kleine dünne Kuchen dieser Art von Zucker, Mehl und Eyweiß. Im Böhmischen Placek, im mittlern Lat. Plaitia. Es ist mit Fladen und dem Lat. Placenta Eines Geschlechtes, ohne eben von dem letztern abzustammen.
2. Ein platter, d.i. breiter, ebener Theil der Erdfläche.
1) Eigentlich, ein breiter, ebener oder geebneter Theil der Erdfläche, so fern gewisse Handlungen darauf vorgenommen werden sollen, und welcher ehedem auch der Plan genannt wurde. Ein freyer Platz, welcher mit nichts besetzt ist, ingleichen, welcher durch nichts eingeschränkt wird. Ein schöner ebener Platz. Ein grüner Platz. Öffentliche Plätze, dergleichen z.B. die Marktplätze sind. Ein bedeckter Platz vor einem Hause. Ein Gartenplatz, so fern ein Garten auf demselben angeleget werden soll. Der Marktplatz, Spielplatz, Richtplatz, Musterplatz, Sammelplatz, Schauplatz, Schießplatz, Tanzplatz, Fechtplatz, Kirchplatz, Tummelplatz, Kampfplatz, Wahlplatz, Schlachtplatz, u.s.f. welche letztern zuweilen auch nur schlechthin Platz genannt werden. Auf dem Platze bleiben, auf dem Kampfplatze, im Gefechte, in einem Handgemenge getödtet werden. Gleich auf dem Platze seyn, eigentlich, gleich auf dem Kampfplatze, und figürlich, gleich zu etwas bereit seyn. S. auch Plan. Im Forstwesen einiger Gegenden ist der Platz ein bestimmter Theil der Erdfläche mit dem darauf befindlichen geschlagenen Holze. Funfzehn Schock Scheite machen alsdann einen Platz und vier Plätze einen Sechzig, d.i. sechzig Schock.
2) Ein von Menschen bewohnter Theil der Erdfläche, wo dieses Wort von Schlössern, Städten und zuweilen auch von Dörfern, doch nur in Rücksicht theils auf die Befestigung oder Festigkeit, theils auch auf die Handlung, gebraucht wird; im Franz. Place; im mittlern Lat. Placca. (a) In Ansehung der Befestigung. Ein fester Platz. Ein offener Platz. Das Wort Ort wird auf eben diese Art gebraucht. (b) In Ansehung der Handlung. Ein Handelsplatz, eine Stadt, ein Flecken, ein Dorf, wo Handlung getrieben wird. In einem Handelsplatze, welcher eine blühende Großhandlung und ein beträchtliches Wechselgeschäft hat, pflegen die daselbst befindlichen Kaufleute diesen Ort um der Kürze willen nur schlechthin den Platz zu nennen. Es sind keine Kaffeebohnen auf dem Platze, d.i. in dieser Stadt. Es sind jetzt viele Englische Briefe auf dem Platze. Jede Waare, welche in dieser Stadt selbst verfertiget wird, heißt alsdann eine Waare vom Platze, um sie von auswärtigen zu unterscheiden. Das Leder vom Platze gilt so viel, d.i. das hiesige Leder.
3) Derjenige Raum, welchen ein Körper mit seiner Grundfläche einnimmt, weil derselbe gemeiniglich als eine platte, d.i. breite und ebene Fläche voraus gesetzet wird, das bestimmte Verhältniß in der Reihe und Folge der auf und neben einander kommenden Dinge. (a) Eigentlich. Vielen Platz einnehmen, eine Fläche von beträchtlichem Umfange einnehmen. Das ist mein Platz. Sich an seinem Platze setzen, stellen. Jemanden von seinem Platze vertreiben. Nehmen sie Platz, sagt man in der höflichen Sprechart, für das niedrigere, setzen sie sich nieder. Als die Zuschauer Platz genommen hatten, sich jeder auf seinen Platz gesetzet hatte. Von seinem Platze aufstehen. In andern Fällen ist Stelle, und von leblosen Dingen das sich weiter erstreckende Ort üblicher. Der Stuhl steht nicht an seinem rechten Orte, für auf seinem rechten Platze. Stolz tritt an die Stelle der Demuth und Fühllosigkeit nimmt den Platz der Menschenliebe ein. (b) Figürlich, die Würde, das Amt, welches jemand bekleidet, die ihm aufgetragene Verrichtung; doch nur in einigen Fällen, in welchen in der anständigen Sprechart doch auch Stelle üblicher ist. Eines andern Platz einnehmen, dessen Verrichtungen, dessen Amt übernehmen. An eines Platz kommen, an dessen Stelle. Jemanden von seinem Platze vertreiben, aus seinem Amte. Wäre ich an deinem Platze gewesen, besser, an deiner Stelle. Daher man für Platzhalter auch lieber Statthalter oder Stellvertreter sagt.
4) In weiterer Bedeutung, derjenige Theil des Raumes, welchen ein Körper mit seiner Grundfläche einnehmen kann oder soll, und in weiterer Bedeutung, derjenige Raum, welchen ein Ding einnehmen kann, oder einnehmen soll. (a) Eigentlich. Es ist hier nur für zwey Personen Platz. Es ist kein Platz mehr da. Alle Plätze sind besetzt. Einem Platz machen, so wohl überhaupt, ihm so vielen Raum verschaffen, als er bedarf, als auch ihm weichen. Platz gemacht! Die vorige Welt, die nun der unsrigen Platz macht. Platz zu etwas lassen. In einem Briefe, in einer Schrift zu etwas Platz lassen. Ein leerer Platz, so fern er von einem andern Dinge eingenommen werden kann oder soll. Jemanden einen Platz bestellen, einen Ort, wohin er sich setzen oder stellen könne. Das nimmt mir zu vielen Platz weg. (b) Figürlich, doch nur in einigen R.A. Eines Bitte Platz geben, sie bewilligen. Der Gnade Gottes Platz geben, sich ihren Wirkungen überlassen. So auch, der Billigkeit, der Wahrheit, eines Vorstellungen u.s.f. Platz geben. Die Wahrheit findet selten Platz, wird selten angenommen und befolget. Eines Bitte Platz finden lassen, sie bewilligen. Die Wahrheit, die Vorstellungen, eines Bitte u.s.f. Platz greifen lassen, in den Kanzelleyen. Die Wörter Raum und Statt werden auf eben diese Art gebraucht.
Anm. Im Nieders. Plaß, im Holländ. Plaats, im Schwed. Plats, im Engl. Place, im Franz. Place, im Ital. Piazza, im Pohln. und Böhm. Plac. Es ist, wie schon oben bemerkt worden, eine bloße Figur von 1 Platz, und druckt zunächst den Begriff der Fläche und der Grundfläche aus. Das Lat. Platea, die Gasse, im Angels. Plaets, ist genau damit verwandt. S. auch Platt, Plātte, Pflaster, Blatt, Breit, Flötz u.s.f.