Adelung Wörterbuch
Pisten
, pst, pst rufen, S. Bisten.  
1. Die Pistōle
, plur. die -n, ein kurzes Schießgewehr, welches mit Einer Hand gehalten und abgefeuert wird, und das Mittel zwischen der Flinte und dem Terzerole ist. Jemanden auf ein Paar Pistolen heraus fordern. Sich auf Pistolen oder mit Pistolen schlagen. Im Oberdeutschen die Faustbüchse. Im Engl. Pistol, im Franz. Pistole, Pistolet, im Ital. Pistola, aus welchen beyden letztern Sprachen es von den Deutschen entlehnet worden. Füretier leitet den Nahmen von der Stadt Pistoja in Italien her, wo dieses Gewehr erfunden seyn soll, von welcher Stadt Ferrarius auch das Italiänische Wort Pistolese, ein Pallasch, ableitet. Allein, es ist noch unerwiesen, daß die Pistolen in dieser Stadt erfunden worden, daher andere den Nahmen von dem Lat. Fistula abstammen lassen. Von vielen wird es im sächlichen Geschlechte gebraucht, das Pistol; indessen ist das weibliche das üblichste.
 
2. Die Pistōle
, plur. die -n, eine gleichfalls aus dem Französischen Pistole entlehnte Benennung einer Französischen und Spanischen Goldmünze, welche fünf Reichsthaler gilt, wofür doch in Ansehung der erstern das Wort Louis d'or üblicher ist. Das gleichbedeutende Pistolette, welches auch noch zuweilen vorkommt, ist gleichfalls aus dem Franz. Pistolette. Nach dem Frisch soll auch dieses Wort von dem Nahmen der Stadt Pistoja in Italien entlehnet seyn, wo diese Münze zuerst geschlagen seyn soll; welches doch noch einer nähern Untersuchung bedarf.
 
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