Adelung Wörterbuch
Pfote
, plur. die -n, Diminut. das Pfötchen, Oberdeutsch Pfötlein, ein Wort, welches in einer doppelten Bedeutung üblich ist. 1) Der vordere und äußere Theil der Hand, oder des Fußes an den Thieren, so fern er dazu dienet etwas damit zu fassen, oder zu halten. Von Menschen wird es nur noch im verächtlichen Verstande, oder doch höchstens nur im vertraulichen Scherze gebraucht, die Hände und Finger zu bezeichnen. Sich die Pfoten verbrennen. Jemanden auf die Pfoten klopfen. Pfötchen halten, eine in den niedern Schulen für Kinder übliche Strafe, da sie die Finger der Hand zusammen gelegt herhalten müssen, um auf die Spitzen eine Anzahl Schläge zu bekommen. Oft bedeutet ein Pfötchen auch so viel, als man mit den Spitzen der sämmtlichen Finger einer Hand fassen kann; Pugillus. Von Thieren wird es von dem äußersten Theile der Füße aller Thiere gebraucht, so fern sie ihnen dazu dienen, etwas damit zu halten, da es denn auch wohl von den Vögeln vorkommt, ungeachtet Klaue und Kralle von denselben üblicher sind. In engerer Bedeutung heißen nur die vordern Theile der vordern Füße an den vierfüßigen Thieren so, so fern sie ihnen dienen, etwas damit zu halten. Der Bär saugt an den Pfoten. Der Hund gibt die Pfote, oder gibt ein Pfötchen. Das Eichhörnchen hält seinen Fraß mit den Pfoten, die Maus mit den Pfötchen. Bey den Bären heißt dieser Theil kunstmäßiger die Tatze, und bey andern großen Raubthieren die Klaue. 2) Eben dieser Theil an dem Ende der Füße, so fern er das Werkzeug des Gehens ist, oder so fern man darauf gehet. Von Menschen gleichfalls nur im verächtlichen Verstande, von Thieren hingegen im gemeinen Leben fast wiederum von allen Thieren, besonders aber von den mit Zehen versehenen vierfüßigen Thieren; denn ob man gleich zuweilen sagt Ochsenpfoten, Hammelpfoten, so ist doch von den mit einem gespaltenen Hufe versehenen Thieren das Wort Klaue üblicher, S. dasselbe. Die Jäger nennen diesen untern Theil des Fußes an allen mit Zehen versehenen Thieren die Tatze. Die Vorderpfote, die Hinterpfote. Anm. In beyden Bedeutungen im Nieders. Pote, im Holländ. Poote, im Franz. Patte, im Engl. mit einem andern Ableitungslaute Paw. Beyde Bedeutungen sind in der Abstammung augenscheinlich verschieden. In der ersten gehöret das Wort zu fassen, Nieders. faten, Schwed. fatta; in der zweyten aber zu dem veralteten paten, pfaten, gehen, Nieders. pedden, Griech. πατειν und φοιταν, und zu den davon abstammenden Pfad, Fuß, Nieders. Foot u.a.m. Indessen sind es doch nicht zwey verschiedene Wörter, sondern fassen, Oberd. fahen, und das veraltete paten, gehen, sind sehr nahe mit einander verwandt, indem sie bloß verschiedene Arten der Bewegung bezeichnen, und von wehen, fahen, so fern solche ehedem bewegen überhaupt bedeutet haben, abstammen.
, plur. die -n, Diminut. das Pfötchen, Oberdeutsch Pfötlein, ein Wort, welches in einer doppelten Bedeutung üblich ist. 1) Der vordere und äußere Theil der Hand, oder des Fußes an den Thieren, so fern er dazu dienet etwas damit zu fassen, oder zu halten. Von Menschen wird es nur noch im verächtlichen Verstande, oder doch höchstens nur im vertraulichen Scherze gebraucht, die Hände und Finger zu bezeichnen. Sich die Pfoten verbrennen. Jemanden auf die Pfoten klopfen. Pfötchen halten, eine in den niedern Schulen für Kinder übliche Strafe, da sie die Finger der Hand zusammen gelegt herhalten müssen, um auf die Spitzen eine Anzahl Schläge zu bekommen. Oft bedeutet ein Pfötchen auch so viel, als man mit den Spitzen der sämmtlichen Finger einer Hand fassen kann; Pugillus. Von Thieren wird es von dem äußersten Theile der Füße aller Thiere gebraucht, so fern sie ihnen dazu dienen, etwas damit zu halten, da es denn auch wohl von den Vögeln vorkommt, ungeachtet Klaue und Kralle von denselben üblicher sind. In engerer Bedeutung heißen nur die vordern Theile der vordern Füße an den vierfüßigen Thieren so, so fern sie ihnen dienen, etwas damit zu halten. Der Bär saugt an den Pfoten. Der Hund gibt die Pfote, oder gibt ein Pfötchen. Das Eichhörnchen hält seinen Fraß mit den Pfoten, die Maus mit den Pfötchen. Bey den Bären heißt dieser Theil kunstmäßiger die Tatze, und bey andern großen Raubthieren die Klaue. 2) Eben dieser Theil an dem Ende der Füße, so fern er das Werkzeug des Gehens ist, oder so fern man darauf gehet. Von Menschen gleichfalls nur im verächtlichen Verstande, von Thieren hingegen im gemeinen Leben fast wiederum von allen Thieren, besonders aber von den mit Zehen versehenen vierfüßigen Thieren; denn ob man gleich zuweilen sagt Ochsenpfoten, Hammelpfoten, so ist doch von den mit einem gespaltenen Hufe versehenen Thieren das Wort Klaue üblicher, S. dasselbe. Die Jäger nennen diesen untern Theil des Fußes an allen mit Zehen versehenen Thieren die Tatze. Die Vorderpfote, die Hinterpfote. Anm. In beyden Bedeutungen im Nieders. Pote, im Holländ. Poote, im Franz. Patte, im Engl. mit einem andern Ableitungslaute Paw. Beyde Bedeutungen sind in der Abstammung augenscheinlich verschieden. In der ersten gehöret das Wort zu fassen, Nieders. faten, Schwed. fatta; in der zweyten aber zu dem veralteten paten, pfaten, gehen, Nieders. pedden, Griech. πατειν und φοιταν, und zu den davon abstammenden Pfad, Fuß, Nieders. Foot u.a.m. Indessen sind es doch nicht zwey verschiedene Wörter, sondern fassen, Oberd. fahen, und das veraltete paten, gehen, sind sehr nahe mit einander verwandt, indem sie bloß verschiedene Arten der Bewegung bezeichnen, und von wehen, fahen, so fern solche ehedem bewegen überhaupt bedeutet haben, abstammen.