Adelung Wörterbuch
Pflanzung
, plur. die -en. 1) Die Handlung des Pflanzens; ohne Plural. 2) Ein gepflanzter oder angepflanzter Ort. So wohl eigentlich, wo ein jeder Ort, welchen man ur- und wohnbar gemacht, und mit Gewächsen bepflanzet hat, so genannt werden kann; als auch figürlich, ein Ort, welcher durch fremde, dahin verpflanzte Einwohner angebauet worden, eine Colonie; wo dieses Wort als ein allgemeiner Ausdruck gebraucht werden kann, von welchem die Pflanzstadt eine Art ist. Bey dem Notker Flanzunga, in den Monseeischen Glossen Phlanzungo, wo es doch nur von einem Pflanzgarten, Plantarium, gebraucht wird.  
1. Das Pflaster
, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Pflästerchen, Oberd. das Pflästerlein, ein zäher Teig, womit man einen andern Körper überziehet; doch nur in einer doppelten Bedeutung. 1. Ein zäher aus allerley Heilmitteln, gemeiniglich von harziger oder fettiger Art, bereiteter Teig, welchen man auf einer biegsamen ebenen Fläche ausdehnet, um ihn über einen schadhaften Theil zu legen. 1) Eigentlich, von der Materie, welche man auf solche Art ausdehnet. Das Pflaster aufstreichen. Das Wachspflaster, Blasenpflaster, Wundpflaster, Brustpflaster u.s.f. Pflaster unterscheidet sich von der Salbe durch die größere Consistenz oder Festigkeit. 2) Auch das auf ein Stück Leinwand, Leder u.s.f. gestrichene Pflaster dieser Art. Ein Pflaster auf eine Wunde legen. Das Pflaster auflegen, abnehmen. Zwey Pflaster schmieren oder streichen. Das Schönpflästerchen. 2. In einigen Gegenden wird auch der Mörtel, oder Gyps, womit die Mäurer die Wände und Decken der Zimmer überziehen, das Pflaster genannt, womit auch das Engl. Plaister, das Holländ. Plaester und Pleyster, und das Franz. Plâtre, welches Gyps überhaupt bedeutet, überein kommt.
Anm. In der ersten Bedeutung im Nieders. Pflaster, im Angels. Plaster, im Schwed. Plåster, im Böhm. Flastr. Es ist wohl durch Weglassung der ersten Sylbe aus dem Griech. und Lat. Emplastrum, εμπλασρον, entlehnet, wofür die Franzosen vollständiger Emplatre sagen. S. auch das folgende.
 
2. Das Pflaster
, des -s, plur. ut nom. sing. der mit Steinen belegte Fußboden, zunächst wohl, ein mit ebenen, flachen Steinen belegter Fußboden, hernach aber auch ein jeder auch mit Feldsteinen ausgesetzter Boden. Das Gassenpflaster. Das Pflaster eines Hofes, eines Vorsaales. Das Pflaster machen, oder legen. Das Pflaster ausbessern. Das Pflaster aufheben, die Steine, woraus es bestehet, heraus nehmen. Es ist in dieser Stadt ein heißes, ein hartes, ein theures Pflaster, sagt man im gemeinen Leben, wenn an einem Orte die Lebensmittel theuer sind. Das Pflaster treten, müßig auf den Gassen herum gehen.
 
Der wie ums Tagelohn das Pflaster pflegt zu treten,
Canitz.
 
S. Pflastertreter. Im Oberdeutschen wird auch ein Ästrichboden ein Pflaster genannt, da es denn zu der zweyten Bedeutung des vorigen Wortes gehöret.
Anm. Im Nieders. Plaster. Es ist mit Flötz, platt, Platte, Platz, Platea, und andern dieses Geschlechtes, in welchen der Begriff der Breite und Ebene herrschet, genau verwandt, wovon im Grunde auch das vorige und dessen Griechisches Original abstammet. Im Ital. heißt Piastra ein Pflasterstein. Da das b und p vor den flüssigen Mitlautern l und r sehr oft nur ein müßiger Vorschlag ist, so gehören auch das Ital. Lastro, und mittlere Lat. Lastra, ein Pflasterstein, und das mittlere Lat. Lastrum, die Grundfläche, der Fuß einer Säule, so wie das Lat. latus, breit, und Latus, die Seite, mit hierher.
 
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