Adelung Wörterbuch
Pêlzbein
, des -es, plur. die -e, bey den Gärtnern einiger Gegenden, ein beinernes Werkzeug, die Rinde an dem Orte, wo man pelzen, d.i. pfropfen, will, aus einander zu biegen.  
1. Pêlzen
, verb. reg. act. welches nur im gemeinen Leben für schlagen, prügeln, üblich ist. Jemanden pelzen, ihn abpelzen, auspelzen. Nicht von dem Hauptworte Pelz, sondern als ein Seitenverwandter von dem Lat. pullare, ein Intensivum von dem veralteten fillen, schlagen, stoßen, Lat. pellere, wohin auch walken gehöret. Im Dithmarsischen ist bülsen gleichfalls prügeln, und im Böhmischen Palice ein Hammer, Schlägel, Stößel.
 
2. Pelzen
, verb. reg. act. welches in manchen, besonders Oberdeutschen Gegenden für pfropfen und impfen üblich ist. Einen Zweig von einem Apfelbaume auf einen Quittenstamm pelzen, d.i. pfropfen. Gepelztes Obst, gepfropftes. Im Schwabensp. belizen. Entweder von Pelz in dessen weitesten Bedeutung der Haut, indem bey dem Pelzen der Zweig in die aufgeschnittene Rinde des Baumes gesetzet wird, oder auch als ein Intensivum von dem veralteten fillen, schneiden, schinden. Daher das Pelzen.
 
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Ansicht: Pêlzbein