Adelung Wörterbuch
Nēubrúch
, des -es, plur. die -brǘche, ein altes Wort, ein neu ausgebrochenes Holz, d.i. ein vor kurzen, oder doch später als eine andere Gegend, ausgerottetes und zu Feld oder Wiesen gemachtes Gehölz; das Neuland, Neugereut, Neureut, Rodeland, Reutfeld, Rode, der Stockraum, das Geräumte, Noval-Acker, von dem mittlern Lat. Novale. »Neubruch und Neugereuth werden genennet diejenige Grunndt, allda zuvor we »der Furch, Strang noch Geäffter gesehen, auch nie war angebauet »worden. Die Aufbrüch aber eine Grunndt, welche vorhero zwar »angebauet gewesen, aber kurz oder lang hernach in einem und »andern Bau verkehret worden.« Leopoldi Satz und Ordnung im Erzherz. Österreich. Daher der Neubruchszehent, oder Noval-Zehent, der von solchen Neubrüchen entrichtet wird.
1. Das Neue
ein Neues
, S. das folgende.
2. Die Neue
, plur. inus. oder ein Neues, plur. inus. ein nur bey den Jägern übliches Wort, welches theils den Thau und neblige Witterung, besonders des Morgens, theils aber und am häufigsten auch den Schnee bedeutet. Ein gemachtes Neues, ein frisch gefallener Schnee, dagegen ein aufgehender oder aufthauender Schnee eine Halbneue genannt wird. Es scheinet, daß dieses Wort von neu, novus, gänzlich verschieden ist, und noch das Stammwort des Wortes Schnee aufbehalten hat, welches vermittelst des Zischlautes daraus gebildet worden; zumahl da andere Sprachen diesen Zischlaut auch nicht haben, wie das Lat. Nix, das alte Franz. Noif, Nois, das neuere Franz. Neige, das Lotharingische Nadge, Noge. Im mittlern Lat. ist Nibata, bey dem Petronius Niuata, ein jedes aus der Luft fallendes Wasser. Es müßte denn seyn, daß beyde Wörter in der Bedeutung des Hellen, Glänzenden, mit einander überein kämen. Im mittlern Lat. ist nibulatus (eigentlich nivulatus) glänzend. S. Schnee.
, des -es, plur. die -brǘche, ein altes Wort, ein neu ausgebrochenes Holz, d.i. ein vor kurzen, oder doch später als eine andere Gegend, ausgerottetes und zu Feld oder Wiesen gemachtes Gehölz; das Neuland, Neugereut, Neureut, Rodeland, Reutfeld, Rode, der Stockraum, das Geräumte, Noval-Acker, von dem mittlern Lat. Novale. »Neubruch und Neugereuth werden genennet diejenige Grunndt, allda zuvor we »der Furch, Strang noch Geäffter gesehen, auch nie war angebauet »worden. Die Aufbrüch aber eine Grunndt, welche vorhero zwar »angebauet gewesen, aber kurz oder lang hernach in einem und »andern Bau verkehret worden.« Leopoldi Satz und Ordnung im Erzherz. Österreich. Daher der Neubruchszehent, oder Noval-Zehent, der von solchen Neubrüchen entrichtet wird.
1. Das Neue
ein Neues
, S. das folgende.
2. Die Neue
, plur. inus. oder ein Neues, plur. inus. ein nur bey den Jägern übliches Wort, welches theils den Thau und neblige Witterung, besonders des Morgens, theils aber und am häufigsten auch den Schnee bedeutet. Ein gemachtes Neues, ein frisch gefallener Schnee, dagegen ein aufgehender oder aufthauender Schnee eine Halbneue genannt wird. Es scheinet, daß dieses Wort von neu, novus, gänzlich verschieden ist, und noch das Stammwort des Wortes Schnee aufbehalten hat, welches vermittelst des Zischlautes daraus gebildet worden; zumahl da andere Sprachen diesen Zischlaut auch nicht haben, wie das Lat. Nix, das alte Franz. Noif, Nois, das neuere Franz. Neige, das Lotharingische Nadge, Noge. Im mittlern Lat. ist Nibata, bey dem Petronius Niuata, ein jedes aus der Luft fallendes Wasser. Es müßte denn seyn, daß beyde Wörter in der Bedeutung des Hellen, Glänzenden, mit einander überein kämen. Im mittlern Lat. ist nibulatus (eigentlich nivulatus) glänzend. S. Schnee.