Adelung Wörterbuch
Münzbediente
, des -n, plur. die -n, ein bey einer Münzanstalt angestellter Bedienter. Ein solcher Bedienter höherer Art pflegt auch wohl ein Münzbeamter genannt zu werden.
1. Die Münze
, plur. inus. 1) Eine Pflanze, Mentha L. von welcher es sehr viele Arten giebt. Die zahme Münze oder Gartenmünze, M. sativa L. welche einen angenehmen Geruch hat, ist aus dem mittägigen Europa zu uns gekommen. Die im gemeinen Leben so genannte Frauenmünze oder Marienmünze scheint eine Art davon zu seyn, wenn sie nicht eben dieselbe ist. Die Roßmünze oder Pferdemünze, M. sylvestris L. wohnt in den Gräben und Morästen Deutschlandes, Dänemarks, Englands und Frankreichs, und ist der krausen Münze, oder Krausemünze, M. crispa L. welche aus Siberien herstammet, sehr ähnlich. Die grüne Münze, oder Spitzmünze, M. viridis L. wird in Deutschland, England und Frankreich angetroffen. Die Bachmünze, Krötenmünze oder Fischmünze, M. aquatica L. wächset an den Teichen und wasserreichen Orten Europens. Die Pfeffermünze, M. piperita L. ist in England einheimisch, so wie die Ackermünze, Kornmünze, Teichmünze, oder Feldmünze, M. arvensis L. auf allen feuchten Äckern Europens angetroffen wird. S. diese Wörter. 2) Figürlich führen noch verschiedene andere Arten von Pflanzen, wegen einiger Ähnlichkeit so wohl in der Gestalt als dem Geruche diesen Nahmen. Dahin gehöret die Feld-oder Wiesenkresse, Cardamine arvensis L. welche auch Bachmünze heißt; eine Art Melisse, Melissa Calamintha L. welche unter dem Nahmen der Bergmünze bekannt ist; welchen Nahmen an einigen Orten auch die wilde Basilien, Thymus Acinos L. bekommt, das Katzenkraut, Nepeta L. welches auch Katzenmünze heißt; eine Art Rheinfarn, Tanacetum Balsamita L. welche auch unter dem Nahmen der Frauenmünze bekannt ist, und vielleicht noch andere mehr.
Anm. Im Nieders. Minte, im Dän. Mynte, im Angelsächs. Minte, Minta, im Engl. Mint, im Lat. Mentha, im Griech. μινθƞ. Kenneten wir keine andere Art dieses Gewächses, als die Gartenmünze, so wäre es glaublich, daß diese ihren Nahmen mit aus dem südlichen Europa zu uns gebracht hätte. Allein da so viele Arten bey uns einheimisch sind, welche diesen Nahmen von undenklichen Zeiten her geführet haben, so muß die Übereinstimmung in der Benennung wohl einer von den vielen Beweisen des gemeinschaftlichen Ursprunges aller Europäischen Sprachen seyn. Alle eigentliche Arten dieses Gewächses machen sich durch einen starken gemeiniglich angenehmen Geruch kenntlich, und es scheinet, daß auch dieser der Grund ihrer Benennung gewesen. Vielleicht ist das alte min, in aumin, anmuthig, Minne, die Liebe, Notkers Mendi, Freude, das Isländ. men, schön, oder irgend ein anderes ähnliches Wort das Stammwort derselben.
2. Die Münze
, plur. die -n, geprägtes Metall. 1. Eigentlich, wo dieses Wort auf doppelte Art gebraucht wird. 1) Als ein individuelles Nennwort, einzelne Stücke geprägten Metalles zu bezeichnen; in welchem Verstande es doch nur von sogenannten Medaillen, d.i. solchen Stücken geprägten Metalls, welche zum Andenken merkwürdiger Begebenheiten oder Personen veranstaltet worden, gebraucht wird, nicht aber von dem eigentlichen Gelde. Eine Gedächtnißmünze. Zwey Begräbnißmünzen, Denkmünzen, Schanmünzen u.s.f. Drey goldene Münzen. Doch wird es auch von den Geldsorten der vorigen Zeiten, so fern sie nicht mehr gänge und gebe sind, und also nur als Medaillen genutzt werden, auf diese Art gebraucht. Eine Römische Münze, Zwey Blechmünzen. 2) Als ein Collectivum, Geld, d.i. zum Behuf des Handels und Wandels geprägtes Metall, zu bezeichnen; wo der Plural nur von mehrern Arten, von Münzarten oder Münzsorten üblich ist. (a) Überhaupt. Münze schlagen. Gute, falsche Münze. Die Münze absetzen, steigern, erhöhen u.s.f. Jemanden in Silbermünze bezahlen. Acht Groschen Scheidemünze. Ein Gulden Kupfermünze. Jemanden mit gleicher Münze bezahlen, figürlich, ihm Gleiches mit Gleichem vergelten. Schwarze Münze, eine in Baiern bey Bezahlung der Grundzinsen und gerichtlichen Strafen übliche Art zu rechnen, nach welcher 1 Pfund Regensburger in weißer Münze 56/7 Gulden, 1 Pfund Pfennige acht Schillinge, 240 Pfennige oder 11/7 Gulden, 1 Schilling 4 Gr. oder 84/7 Kreuzer, und 1 Groschen 71/2 Pf. oder 21/7 Kreuzer beträgt. Schwarze Münze nannte man ehedem diejenige, welche mit vielem Kupfer vermischt war, zum Unterschiede von der weißen oder feinen Silbermünze. (b) In engerer Bedeutung ist Münze im gemeinen Leben oft so viel als einzelnes Geld, in Niedersachsen klein Geld, in Oberdeutschen Handmünze, im Gegensatze des ganzen Geldes oder größerer Stücke Geldes. 2. Figürlich, das Haus, in welchem Münze gepräget, oder Geld geschlagen wird, mit der ganzen dazu gehörigen Anstalt; die Münzanstalt. Zuweilen auch das Recht, Münze schlagen zu dürfen, das Münzrecht, oder Münzregal, in welchem Verstande es schon in dem Schwabenspiegel vorkommt.
Anm. Im Schwabenspiegel Munzze, im Nieders. Münte, im Angels. Myriet, im Engl. und Dän. Mint, im Schwed. Mynt, im Finnländ. Mynti, im Böhm. Mince; mit einer andern Ableitungssylbe im Nieders. auch Munje, im Wallis. Mwnai, im Engl. Money, im Franz. Monnoio. Gemeiniglich leitet man dieses Wort unmittelbar aus dem Lat. Moneta her, weil es gewiß genug ist, daß das nördliche Europa den Gebrauch des Geldes aus Italien bekommen hat. Das Lateinische Wort soll alsdann bald von monere, bald von dem Hebr. manah, zählen, bald von einem andern Stamme herkommen. Allein, wenn auch unser Münze zunächst aus Moneta gebildet seyn sollte, so gehöret es doch einem alten echt Europäischen Stamme zu. Ihre hat sehr deutlich gezeiget, daß die Münze von dem auf dem Metalle geprägten Zeichen den Nahmen habe, und daß das Wort von dem Schwed. Mynck, Mint, ein Bild, eine Figur, abstammt, welches mit dem Hebr. הבומח ein Bild, von der veralteten Wurzel ןומ überein kommt. Bey dem Ottfried bedeutet Meina ein Zeichen, im Bretagnischen noch jetzt Man, wo auch Min das Antlitz ist. S. Miene. Ihre beweiset mit mehrern Stellen aus alten Schwedischen Schriften, daß Münze ursprünglich das Gepräge, das Bild des Landesherren auf dem Metalle bedeutet habe, und erst später nach einer sehr gewöhnlichen Figur von dem geprägten Metalle selbst gebraucht worden.
1. Die Münze
, plur. inus. 1) Eine Pflanze, Mentha L. von welcher es sehr viele Arten giebt. Die zahme Münze oder Gartenmünze, M. sativa L. welche einen angenehmen Geruch hat, ist aus dem mittägigen Europa zu uns gekommen. Die im gemeinen Leben so genannte Frauenmünze oder Marienmünze scheint eine Art davon zu seyn, wenn sie nicht eben dieselbe ist. Die Roßmünze oder Pferdemünze, M. sylvestris L. wohnt in den Gräben und Morästen Deutschlandes, Dänemarks, Englands und Frankreichs, und ist der krausen Münze, oder Krausemünze, M. crispa L. welche aus Siberien herstammet, sehr ähnlich. Die grüne Münze, oder Spitzmünze, M. viridis L. wird in Deutschland, England und Frankreich angetroffen. Die Bachmünze, Krötenmünze oder Fischmünze, M. aquatica L. wächset an den Teichen und wasserreichen Orten Europens. Die Pfeffermünze, M. piperita L. ist in England einheimisch, so wie die Ackermünze, Kornmünze, Teichmünze, oder Feldmünze, M. arvensis L. auf allen feuchten Äckern Europens angetroffen wird. S. diese Wörter. 2) Figürlich führen noch verschiedene andere Arten von Pflanzen, wegen einiger Ähnlichkeit so wohl in der Gestalt als dem Geruche diesen Nahmen. Dahin gehöret die Feld-oder Wiesenkresse, Cardamine arvensis L. welche auch Bachmünze heißt; eine Art Melisse, Melissa Calamintha L. welche unter dem Nahmen der Bergmünze bekannt ist; welchen Nahmen an einigen Orten auch die wilde Basilien, Thymus Acinos L. bekommt, das Katzenkraut, Nepeta L. welches auch Katzenmünze heißt; eine Art Rheinfarn, Tanacetum Balsamita L. welche auch unter dem Nahmen der Frauenmünze bekannt ist, und vielleicht noch andere mehr.
Anm. Im Nieders. Minte, im Dän. Mynte, im Angelsächs. Minte, Minta, im Engl. Mint, im Lat. Mentha, im Griech. μινθƞ. Kenneten wir keine andere Art dieses Gewächses, als die Gartenmünze, so wäre es glaublich, daß diese ihren Nahmen mit aus dem südlichen Europa zu uns gebracht hätte. Allein da so viele Arten bey uns einheimisch sind, welche diesen Nahmen von undenklichen Zeiten her geführet haben, so muß die Übereinstimmung in der Benennung wohl einer von den vielen Beweisen des gemeinschaftlichen Ursprunges aller Europäischen Sprachen seyn. Alle eigentliche Arten dieses Gewächses machen sich durch einen starken gemeiniglich angenehmen Geruch kenntlich, und es scheinet, daß auch dieser der Grund ihrer Benennung gewesen. Vielleicht ist das alte min, in aumin, anmuthig, Minne, die Liebe, Notkers Mendi, Freude, das Isländ. men, schön, oder irgend ein anderes ähnliches Wort das Stammwort derselben.
2. Die Münze
, plur. die -n, geprägtes Metall. 1. Eigentlich, wo dieses Wort auf doppelte Art gebraucht wird. 1) Als ein individuelles Nennwort, einzelne Stücke geprägten Metalles zu bezeichnen; in welchem Verstande es doch nur von sogenannten Medaillen, d.i. solchen Stücken geprägten Metalls, welche zum Andenken merkwürdiger Begebenheiten oder Personen veranstaltet worden, gebraucht wird, nicht aber von dem eigentlichen Gelde. Eine Gedächtnißmünze. Zwey Begräbnißmünzen, Denkmünzen, Schanmünzen u.s.f. Drey goldene Münzen. Doch wird es auch von den Geldsorten der vorigen Zeiten, so fern sie nicht mehr gänge und gebe sind, und also nur als Medaillen genutzt werden, auf diese Art gebraucht. Eine Römische Münze, Zwey Blechmünzen. 2) Als ein Collectivum, Geld, d.i. zum Behuf des Handels und Wandels geprägtes Metall, zu bezeichnen; wo der Plural nur von mehrern Arten, von Münzarten oder Münzsorten üblich ist. (a) Überhaupt. Münze schlagen. Gute, falsche Münze. Die Münze absetzen, steigern, erhöhen u.s.f. Jemanden in Silbermünze bezahlen. Acht Groschen Scheidemünze. Ein Gulden Kupfermünze. Jemanden mit gleicher Münze bezahlen, figürlich, ihm Gleiches mit Gleichem vergelten. Schwarze Münze, eine in Baiern bey Bezahlung der Grundzinsen und gerichtlichen Strafen übliche Art zu rechnen, nach welcher 1 Pfund Regensburger in weißer Münze 56/7 Gulden, 1 Pfund Pfennige acht Schillinge, 240 Pfennige oder 11/7 Gulden, 1 Schilling 4 Gr. oder 84/7 Kreuzer, und 1 Groschen 71/2 Pf. oder 21/7 Kreuzer beträgt. Schwarze Münze nannte man ehedem diejenige, welche mit vielem Kupfer vermischt war, zum Unterschiede von der weißen oder feinen Silbermünze. (b) In engerer Bedeutung ist Münze im gemeinen Leben oft so viel als einzelnes Geld, in Niedersachsen klein Geld, in Oberdeutschen Handmünze, im Gegensatze des ganzen Geldes oder größerer Stücke Geldes. 2. Figürlich, das Haus, in welchem Münze gepräget, oder Geld geschlagen wird, mit der ganzen dazu gehörigen Anstalt; die Münzanstalt. Zuweilen auch das Recht, Münze schlagen zu dürfen, das Münzrecht, oder Münzregal, in welchem Verstande es schon in dem Schwabenspiegel vorkommt.
Anm. Im Schwabenspiegel Munzze, im Nieders. Münte, im Angels. Myriet, im Engl. und Dän. Mint, im Schwed. Mynt, im Finnländ. Mynti, im Böhm. Mince; mit einer andern Ableitungssylbe im Nieders. auch Munje, im Wallis. Mwnai, im Engl. Money, im Franz. Monnoio. Gemeiniglich leitet man dieses Wort unmittelbar aus dem Lat. Moneta her, weil es gewiß genug ist, daß das nördliche Europa den Gebrauch des Geldes aus Italien bekommen hat. Das Lateinische Wort soll alsdann bald von monere, bald von dem Hebr. manah, zählen, bald von einem andern Stamme herkommen. Allein, wenn auch unser Münze zunächst aus Moneta gebildet seyn sollte, so gehöret es doch einem alten echt Europäischen Stamme zu. Ihre hat sehr deutlich gezeiget, daß die Münze von dem auf dem Metalle geprägten Zeichen den Nahmen habe, und daß das Wort von dem Schwed. Mynck, Mint, ein Bild, eine Figur, abstammt, welches mit dem Hebr. הבומח ein Bild, von der veralteten Wurzel ןומ überein kommt. Bey dem Ottfried bedeutet Meina ein Zeichen, im Bretagnischen noch jetzt Man, wo auch Min das Antlitz ist. S. Miene. Ihre beweiset mit mehrern Stellen aus alten Schwedischen Schriften, daß Münze ursprünglich das Gepräge, das Bild des Landesherren auf dem Metalle bedeutet habe, und erst später nach einer sehr gewöhnlichen Figur von dem geprägten Metalle selbst gebraucht worden.