Adelung Wörterbuch
Müdigkeit
, plur. car. der Zustand, da man müde ist; doch nur in der ersten eigentlichen Bedeutung. Vor Müdigkeit nicht gehen können. Bey den ältern Oberdeutschen Schriftstellern mit einer andern Ableitungssylbe die Muade, Mothe, im Theuerd. die Müd.
1. Der Muff
, des -es, plur. die -e, ein Wort, welches im Hochdeutschen selten gehöret wird, aber in andern Provinzen üblicher ist. Muff druckt als eine Nachahmung den einsylbigen ähnlichen Laut aus, welchen große Hunde in manchen Fällen von sich geben, und der von dem Bellen und Gnurren noch verschieden ist. In weiterer Bedeutung ist aber in manchen Gegenden muffen auch von dem Bellen, vermuthlich wohl nur von dem Bellen großer Hunde, üblich, und alsdann wird ein Hund, welcher immer bellet, im gemeinen Leben ein Muff, Muffmaff, Muffer und Muffel genannt.
2. Der Muff
, des -es, plur. inus. ein nur im Oberdeutschen übliches Wort, welches daselbst den Schimmel bedeutet, und von mücheln, und dem Lat. Mucor, nur in der Endsylbe verschieden ist. Im Ital. ist Muffa gleichfalls der Schimmel. S. 3. Müffen. Im Hochdeutschen sagt man im gemeinen Leben auch wohl von einem Knaster-Tobak, welcher einen guten Geruch hat, daß er ein guter Muff sey.
3. Der Muff
, des -es, plur. die Muffe, Dimin. das Müffchen, eine Art Kleidungsstücke, welche die Gestalt eines hohlen Cylinders hat, am häufigsten mit Rauchwerk gefüttert ist, und dazu dienet, daß man die Hände im Winter darein stecke, solche vor der Kälte zu verwahren. Einen Muff tragen. Ein Bärenmuff, ein großer Muff von Bärenfell. Ein Hermelin-Muff, seidener Muff u.s.f. Handmüffchen, kleine Bekleidungen dieser Art, welche man über die Hände streift, die Handwurzel damit zu bedecken.
Anm. Im Schwed. und Engl. gleichfalls Muff, im Franz. mit dem Suffixo -el, Mouffle, im Ital. Muffola, im mittlern Lat. Muffula und Manufollia. Es gehöret zu dem Nieders. Maue, ein Ärmel, Holländ. Mouw, und hat mit demselben zunächst den Begriff der Höhlung, und den nahe damit verbundenen Begriff der Bedeckung. Im Engl. ist to muffle noch jetzt verhüllen, vermummen, welches Wort gleichfalls damit verwandt ist, S. dasselbe, ingleichen 2. Muffel. Im Griech. ist μυειν zuschließen. Übrigens wird ein Muff im Oberdeutschen ein Stützel, Stutzer, ein Schlupfer oder Schliefer, ingleichen ein Stauch oder Staucher genannt.
1. Der Muffel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein nur im gemeinen Leben einiger Gegenden übliches Wort, ein Geschöpf, und am häufigsten einen Hund mit dicken herab hangenden Lippen zu bezeichnen, der im Nieders. eine Lobbe heißt. Es ist mit Mops Eines Geschlechtes. In weiterm Verstande wird daher ein häßliches Gesicht mit herab hangendem Maule im Franz. Muffle genannt, welchen Nahmen in den bildenden Künsten auch Thierlarven, besonders Löwengesichter bekommen, welche man so wie die Fratzengesichter zuweilen als Zierathen anzubringen pflegt, und welche auch wohl im Deutschen Muffel genannt werden. Im Nieders. wo muffen auch das Maul hängen lassen bedeutet, ist ein Muffer ein Mensch, welcher maulet. Vermuthlich hat man daher auch das Wort Muffel zuweilen als einen eigenthümlichen Nahmen eines heuchlerischen Kopf- und Maulhängers in der Religion gebraucht. In Frankreich pflegte man die Einsiedler ehedem aus Verachtung nur Ermoufles zu nennen, S. Carpentier v. Eremita.
2. Die Muffel
, plur. die -n, in der Scheidekunst, ein kleines Gewölbe aus Thon in der Größe einer Spanne, welches man über die Scherben und Kapellen setzet, damit keine Asche oder Kohlen hinein fallen. Es gewähret den Begriff des hohlen Raumes, der Bedeckung, und ist daher sehr nahe mit 3. Muff verwandt.
, plur. car. der Zustand, da man müde ist; doch nur in der ersten eigentlichen Bedeutung. Vor Müdigkeit nicht gehen können. Bey den ältern Oberdeutschen Schriftstellern mit einer andern Ableitungssylbe die Muade, Mothe, im Theuerd. die Müd.
1. Der Muff
, des -es, plur. die -e, ein Wort, welches im Hochdeutschen selten gehöret wird, aber in andern Provinzen üblicher ist. Muff druckt als eine Nachahmung den einsylbigen ähnlichen Laut aus, welchen große Hunde in manchen Fällen von sich geben, und der von dem Bellen und Gnurren noch verschieden ist. In weiterer Bedeutung ist aber in manchen Gegenden muffen auch von dem Bellen, vermuthlich wohl nur von dem Bellen großer Hunde, üblich, und alsdann wird ein Hund, welcher immer bellet, im gemeinen Leben ein Muff, Muffmaff, Muffer und Muffel genannt.
2. Der Muff
, des -es, plur. inus. ein nur im Oberdeutschen übliches Wort, welches daselbst den Schimmel bedeutet, und von mücheln, und dem Lat. Mucor, nur in der Endsylbe verschieden ist. Im Ital. ist Muffa gleichfalls der Schimmel. S. 3. Müffen. Im Hochdeutschen sagt man im gemeinen Leben auch wohl von einem Knaster-Tobak, welcher einen guten Geruch hat, daß er ein guter Muff sey.
3. Der Muff
, des -es, plur. die Muffe, Dimin. das Müffchen, eine Art Kleidungsstücke, welche die Gestalt eines hohlen Cylinders hat, am häufigsten mit Rauchwerk gefüttert ist, und dazu dienet, daß man die Hände im Winter darein stecke, solche vor der Kälte zu verwahren. Einen Muff tragen. Ein Bärenmuff, ein großer Muff von Bärenfell. Ein Hermelin-Muff, seidener Muff u.s.f. Handmüffchen, kleine Bekleidungen dieser Art, welche man über die Hände streift, die Handwurzel damit zu bedecken.
Anm. Im Schwed. und Engl. gleichfalls Muff, im Franz. mit dem Suffixo -el, Mouffle, im Ital. Muffola, im mittlern Lat. Muffula und Manufollia. Es gehöret zu dem Nieders. Maue, ein Ärmel, Holländ. Mouw, und hat mit demselben zunächst den Begriff der Höhlung, und den nahe damit verbundenen Begriff der Bedeckung. Im Engl. ist to muffle noch jetzt verhüllen, vermummen, welches Wort gleichfalls damit verwandt ist, S. dasselbe, ingleichen 2. Muffel. Im Griech. ist μυειν zuschließen. Übrigens wird ein Muff im Oberdeutschen ein Stützel, Stutzer, ein Schlupfer oder Schliefer, ingleichen ein Stauch oder Staucher genannt.
1. Der Muffel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein nur im gemeinen Leben einiger Gegenden übliches Wort, ein Geschöpf, und am häufigsten einen Hund mit dicken herab hangenden Lippen zu bezeichnen, der im Nieders. eine Lobbe heißt. Es ist mit Mops Eines Geschlechtes. In weiterm Verstande wird daher ein häßliches Gesicht mit herab hangendem Maule im Franz. Muffle genannt, welchen Nahmen in den bildenden Künsten auch Thierlarven, besonders Löwengesichter bekommen, welche man so wie die Fratzengesichter zuweilen als Zierathen anzubringen pflegt, und welche auch wohl im Deutschen Muffel genannt werden. Im Nieders. wo muffen auch das Maul hängen lassen bedeutet, ist ein Muffer ein Mensch, welcher maulet. Vermuthlich hat man daher auch das Wort Muffel zuweilen als einen eigenthümlichen Nahmen eines heuchlerischen Kopf- und Maulhängers in der Religion gebraucht. In Frankreich pflegte man die Einsiedler ehedem aus Verachtung nur Ermoufles zu nennen, S. Carpentier v. Eremita.
2. Die Muffel
, plur. die -n, in der Scheidekunst, ein kleines Gewölbe aus Thon in der Größe einer Spanne, welches man über die Scherben und Kapellen setzet, damit keine Asche oder Kohlen hinein fallen. Es gewähret den Begriff des hohlen Raumes, der Bedeckung, und ist daher sehr nahe mit 3. Muff verwandt.