Adelung Wörterbuch
Makel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein fehlerhafter Flecken, und in weiterer Bedeutung auch ein Fehler. Man leitet es gemeiniglich von dem Lat. Macula her; allein es kann auch nur ein bloßer Seitenverwandter desselben seyn, weil das im Hochdeutschen größten Theils veraltete Mahl in eben dieser Bedeutung ehedem einen stärkern Hauchlaut in der Mitte hatte als jetzt; Machel, zusammen gezogen Mahl. S. 6. Mahl und das folgende Mäkeln. Der Unterschied des Geschlechtes macht solches gleichfalls wahrscheinlich. Daher makelig, besudelt, befleckt, makellos, rein, unbefleckt. Das Zeitwort makeln ist nur in bemakeln, für beflecken, beschmutzen, üblich.  
1. * Mäkeln
, verb. reg. act. et neutr. welches im letztern Falle das Hülfswort haben erfordert. Es ist nur im gemeinen Leben einiger Gegenden, besonders Niedersachsens, üblich, wo es Makel, d.i. Fehler, aufsuchen und finden, Kleinigkeiten tadeln, bedeutet. Über eine Sache mäkeln. Etwas an einer Sache mäkeln. Überall etwas zu mäkeln finden. Alles mäkeln. Daher der Mäkler, der Tadler, die Mäklerinn, die Tadlerinn, die Mäkeley, das Tadeln. Es scheinet von dem vorigen Makel abzustammen, wie tadeln von Tadel.
 
2. Mäkeln
, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches in einigen Handelsstädten, besonders Niedersachsens, üblich ist, einen Mäkler, d.i. Unterhändler der Kaufleute, abgeben. In einigen Gegenden wird es für trödeln gebraucht, einen Trödler abgeben, mit alten Waaren und Geräthschaften handeln.
Anm. Wachter leitet es von machen, verbinden, ab, (S. Gemahl,) zumahl da Maquereau im Franz. einen Kuppler bedeutet; Frisch von machen, den Kauf machen; andere mit mehrerer Wahrscheinlichkeit von dem Holländ. maecken, einen Vertrag machen, wenn nicht vielmehr die Bedeutung des Handelns in diesem Worte die herrschende ist. Im mittlern Lat. ist mangonare, Französ. maquignoner, auf eine betrügliche Art handeln, schlechte und wohlfeil erkaufte Waaren theuer wieder verkaufen.
 
1. Der Mäkler
, des -s, plur. ut nom. sing. ein Tadler, tadelsüchtiger Mensch, S. 1. Mäkeln.
 
2. Der Mäkler
, des -s, plur. ut nom. sing. in einigen, besonders Niedersächsischen Handelsstädten, ein Unterhändler der Kaufleute, der ihre Waaren zu verkaufen sucht, in Leipzig und andern Orten, wenn es eine verpflichtete Person ist, ein Sensal. Zuweilen wird auch einer, der auf eine wucherhafte Art mit etwas im Kleinen handelt, ein Mäkler, ein Mäkler genannt, daher der Geldmäkler alsdann ein Geldwechsler ist. An andern Orten führen die Trödler den Nahmen der Mäkler. Schwed. Mäklare, Holländ. Maeckelaer. Das Engl. Mackler bedeutet gleichfalls einen Unterhändler.
 
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Makel