Adelung Wörterbuch
Löcheln
, verb. reg. act. kleine Löcher machen, im gemeinen Leben. Eine gelöchelte Haselnuß.  
1. Lóchen
, verb. reg. act. welches im Forstwesen einiger Gegenden für lachen üblich ist, mit einem Gränzzeichen bemerken. Einen Baum lochen. Ingleichen mit Gränzbäumen oder Gränzsteinen versehen. Ein Feld, einen Wald lochen. S. 1. Lachen und Lochbaum.
 
2. Lóchen
, verb. reg. act. von Loch, eine Öffnung, ein Loch machen, oder schlagen, doch nur in einigen Fällen des gemeinen Lebens. Die Eisenarbeiter lochen ein Eisen mit dem Dorne, wenn sie ein Loch hinein schlagen. Die Zeidler lochen einen Raum für einen Bienenschwarm in den Baum. Im Oberdeutschen locht man das gestorbene Vieh ein, oder verlocht es in die Erde, wenn man es begräbt. Im Bergbaue wird das Erz ausgelocht, wenn es auf unbergmännische Art aus der Erde gegraben wird.
Anm. In der weitesten Bedeutung kommt es bey den ältern Oberdeutschen Schriftstellern vor. So ist bey dem Kero mund intlohhan ihn öffnen, aufthun; antlihhun, auch im Isidor, öffnen; bilohhon, eben daselbst, verschließen, einschließen. Das Intensivum oder Iterativum löchern kommt nur in den Zusammensetzungen durchlöchern und zerlöchern vor.
 
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