Adelung Wörterbuch
Licht
, -er, -este, adj. et adv. welches fast in allen seinen Bedeutungen nur im gemeinen Leben und der vertraulichen Sprechart üblich ist, dagegen die edlere dafür hell gebraucht. 1. Eigentlich, so wohl, 1) viel eigenes Licht habend; hell. Die lichte Sonne, die helle Sonne, im Theuerd. Das Feuer brennt nicht licht. In lichten Brand stecken, Opitz. 2) Von einem fremden Lichte erleuchtet; hell. Der Mond macht die Nacht licht. Eine lichte Wolke. Des Morgens, wenn es licht wird. Ein lichtes Haus. Die Treppe ist sehr licht. Besonders von dem Tage. Bey lichtem Tage. Die vil lichten langen tage, König Conrad der Junge. Als er nun sach den lichten Tag, Theurd. Wo man im gemeinen Leben um des Nachdrucks willen auch wohl noch das hell hinzu zu setzen pflegt. Es ist schon heller lichter Tag.
2. Figürlich. 1) Von Farben; gleichfalls für hell. Lichte Farben, im Gegensatze der dunkeln. Lichtbraun, lichtroth, lichtblau u.s.f. für hellbraun, hellroth, hellblau. 2) Ein lichter Kopf, in der anständigern Sprechart, ein heller Kopf, welcher viele deutliche und klare Begriffe hat, oder fähig ist, bald deutliche und klare Begriffe von einer Sache zu bekommen. Es wird licht im Verstande, wenn man anstatt der dunkeln deutliche Begriffe bekommt. S. auch das folgende Hauptwort. 3) Weit, weitläufig; doch nur in einigen Fällen des gemeinen Lebens. Lichte Maschen, bey den Fischern und Jägern, weitläufige, welche große leere Zwischenräume haben. Daher ist bey den Jägern der lichte Zeug eine allgemeine Benennung so wohl der Garne und Netze, als auch der Tuch- und Federlappen; zum Unterschiede von dem finstern Zeuge, wozu die Tücher und Blahen oder Planen gerechnet werden. Ein lichtes Holz, ein lichter Wald, im Forstwesen, worin die Bäume sehr weitläufig stehen. Einen Wald licht machen, die Bäume heraus schlagen. Daher werden auch die Laubhölzer im Forstwesen lichte Hölzer genannt, weil die Bäume in solchen weitläufiger stehen, und folglich auch mehr Licht durchlassen, als in den Nadelhölzern, welche daher auch Schwarzhölzer, oder finstre Hölzer heißen. Auch das Lichte wird daselbst so wohl von einem angetriebenen Schlage, als auch überhaupt von dem Freyen, einem nicht mit Waldung bewachsenen Platze gebraucht. 4) Im Lichten, ein im gemeinen Leben sehr häufiger Ausdruck, die Breite oder Weite einer Öffnung, ja den innern Raum überhaupt zu bezeichnen; eine Fortsetzung der vorigen Figur. Ein Schiff hat 12 Ellen im Lichten, wenn es so viel Ellen breit oder weit ist. Ein Fenster ist im Lichten vier Fuß weit, im Gegensatze der Höhe. Ein Zimmer ist im Lichten 18 Fuß lang und 16 breit, im innern Raume, die Wände nicht mit gerechnet. 5) Jemanden an den lichten Galgen henken, in den niedrigen Sprecharten, an den öffentlichen Galgen, der von jedermann gesehen wird.
Anm. Im Nieders. lecht. S. das folgende.
, -er, -este, adj. et adv. welches fast in allen seinen Bedeutungen nur im gemeinen Leben und der vertraulichen Sprechart üblich ist, dagegen die edlere dafür hell gebraucht. 1. Eigentlich, so wohl, 1) viel eigenes Licht habend; hell. Die lichte Sonne, die helle Sonne, im Theuerd. Das Feuer brennt nicht licht. In lichten Brand stecken, Opitz. 2) Von einem fremden Lichte erleuchtet; hell. Der Mond macht die Nacht licht. Eine lichte Wolke. Des Morgens, wenn es licht wird. Ein lichtes Haus. Die Treppe ist sehr licht. Besonders von dem Tage. Bey lichtem Tage. Die vil lichten langen tage, König Conrad der Junge. Als er nun sach den lichten Tag, Theurd. Wo man im gemeinen Leben um des Nachdrucks willen auch wohl noch das hell hinzu zu setzen pflegt. Es ist schon heller lichter Tag.
2. Figürlich. 1) Von Farben; gleichfalls für hell. Lichte Farben, im Gegensatze der dunkeln. Lichtbraun, lichtroth, lichtblau u.s.f. für hellbraun, hellroth, hellblau. 2) Ein lichter Kopf, in der anständigern Sprechart, ein heller Kopf, welcher viele deutliche und klare Begriffe hat, oder fähig ist, bald deutliche und klare Begriffe von einer Sache zu bekommen. Es wird licht im Verstande, wenn man anstatt der dunkeln deutliche Begriffe bekommt. S. auch das folgende Hauptwort. 3) Weit, weitläufig; doch nur in einigen Fällen des gemeinen Lebens. Lichte Maschen, bey den Fischern und Jägern, weitläufige, welche große leere Zwischenräume haben. Daher ist bey den Jägern der lichte Zeug eine allgemeine Benennung so wohl der Garne und Netze, als auch der Tuch- und Federlappen; zum Unterschiede von dem finstern Zeuge, wozu die Tücher und Blahen oder Planen gerechnet werden. Ein lichtes Holz, ein lichter Wald, im Forstwesen, worin die Bäume sehr weitläufig stehen. Einen Wald licht machen, die Bäume heraus schlagen. Daher werden auch die Laubhölzer im Forstwesen lichte Hölzer genannt, weil die Bäume in solchen weitläufiger stehen, und folglich auch mehr Licht durchlassen, als in den Nadelhölzern, welche daher auch Schwarzhölzer, oder finstre Hölzer heißen. Auch das Lichte wird daselbst so wohl von einem angetriebenen Schlage, als auch überhaupt von dem Freyen, einem nicht mit Waldung bewachsenen Platze gebraucht. 4) Im Lichten, ein im gemeinen Leben sehr häufiger Ausdruck, die Breite oder Weite einer Öffnung, ja den innern Raum überhaupt zu bezeichnen; eine Fortsetzung der vorigen Figur. Ein Schiff hat 12 Ellen im Lichten, wenn es so viel Ellen breit oder weit ist. Ein Fenster ist im Lichten vier Fuß weit, im Gegensatze der Höhe. Ein Zimmer ist im Lichten 18 Fuß lang und 16 breit, im innern Raume, die Wände nicht mit gerechnet. 5) Jemanden an den lichten Galgen henken, in den niedrigen Sprecharten, an den öffentlichen Galgen, der von jedermann gesehen wird.
Anm. Im Nieders. lecht. S. das folgende.