Adelung Wörterbuch
Leitband
, des -es, plur. die -bänder, ein breites Band, Kinder, welche noch nicht gehen können, daran zu leiten; das Führband, Gängelband, der Laufzaum, Nieders. mit Ausstoßung des t, Leeband.  
1. Die Leite
, plur. die -n, ein nur in einigen Gegenden übliches Wort, ein langes nicht gar weites Faß zu bezeichnen, welches anstatt des Spundes eine große Öffnung hat, Fische damit auf einem Wagen zu verführen, die Weinbeeren aus dem Weinberge darin nach Hause zu fahren, u.s.f. Im Oberdeutschen die Laite, in Franken die Legte. Der Begriff des hohlen Raumes scheinet der herrschende zu seyn, da es denn zu Lade und den damit verwandten Wörtern gehören würde, S. dasselbe. Im Schwed. ist Lada eine Scheuer.
 
2. Die Leite
, plur. die -n, ein in den gemeinen Mundarten, besonders Oberdeutschlandes, sehr bekanntes Wort, die sanft abhängige Seite eines Berges oder Hügels zu bezeichnen, wo es auch wohl die Leiten lautet. Unden für an des pergs leyten, Theuerd. Kap. 36. Die Buschleite, eine mit Buschholz bewachsene Bergseite. Die Hageleite, Holzleite, Waldleite, wenn sie mit hochstämmigem Holze bewachsen ist. Die Sommerleite, die mittägige Bergseite, im Gegensatze der Winterleite, der mitternächtigen. In weiterer Bedeutung wird auch wohl ein sanfter abhängiger Berg oder Hügel selbst eine Leite genannt.
Anm. Im Schwed. Lid. Wohl nicht unmittelbar aus dem Lat. Latus. Der sanfte Abhang oder die Richtung nach der Tiefe hin, ist so wohl in diesem Worte, als auch in dem an andern Orten dafür üblichen Lehne, der Stammbegriff. S. das folgende Zeitwort Leiten und das Beywort Lege. Lege, niedrig, Lehne und Leite sind nur in den Ableitungslauten unterschieden.
 
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