Adelung Wörterbuch
Leibzucht
, plur. die -züchte, der Unterhalt auf Lebenszeit; ein Wort, welches im Hochdeutschen ungewöhnlicher zu werden anfängt, als das gleichbedeutende Leibgedinge, S. dasselbe. Im Nieders. Lieftocht. Auch der Auszug, d.i. die Wohnung und der Unterhalt, welchen sich ein Meier oder Bauer nach übergebenem Meiergute auf Lebenszeit ausbedinget, wird in vielen Gegenden die Leibzucht, und ein solcher beleibzüchtigter der Leibzüchter, und wenn es eine Person weiblichen Geschlechtes ist, die Leibzüchterinn genannt. Zucht scheinet in dieser Zusammensetzung so wie in Auszug, von ausziehen, ausbedingen, abzustammen, und dasjenige zu bezeichnen, was man sich auf Lebenszeit ausbedinget.
1. * Das Leich
, des -es, plur. die -e, ein nur noch in einigen Gegenden, und in einigen Fällen übliches Wort. 1) Ein hohler Raum; in welcher Bedeutung es zunächst zu Lache, Loch u.s.f. zu gehören scheinet. In einer alten handschriftlichen Übersetzung der Sprichwörter Salomonis aus dem Anfange des 15ten Jahrhundertes ist Herczenleich eben das, was in den spätern Zeiten Herzenschrein genannt wurde. In den Wasserkünsten ist das Mundleich das äußerste Stück Rohr, woraus das Wasser senkrecht in die Höhe steiget. 2) Ein ebener Platz. Eine Kegelbahn wird in manchen Gegenden, z.B. in Thüringen, das Kugelleich genannt. Daher das lange Leich, der Langschub, im Gegensatze des kurzen Leiches oder des Kurzschubes. Auch ein Stück Land an der Gränze führet in Thüringen den Nahmen des Leiches. Das Mühlberger Leich, ein solches Stück Landes an der Mühlberger Gränze, wo es aber auch die gleich folgende Bedeutung haben kann. Daher werden in manchen Gegenden auch noch gewisse Gassen das Leich genannt. So ist das Endleich in Erfurt der Nahme einer Gasse, welche ehedem am Ende der Stadt lag. In dem alten Gedichte auf den heil. Anno bedeutet Leige den Weg, und figürlich eine Reise; wovon allem Ansehen nach das alte Gallische Leuga, und heutige Französische Lieue abstammet. S. Legen, Leiten, zu welchem Geschlechte es zu gehören, und eigentlich einen niedrigen, d.i. ebenen, flachen Ort, und hernach in weiterer Bedeutung eine jede Fläche, einen jeden Ort zu bezeichnen scheinet, wie noch jetzt das Franz. Lieu, und Lat. Locus. Im Angels. ist Lea ein Feld, ein Ort, und Aclea ein Eichelfeld, ein Eichelkamp. 3) Ein Mahl, ein Ziel, gleichfalls nur im gemeinen Leben einiger Gegenden; eine mit der vorigen genau verbundene Bedeutung. So wird dieses Wort in den ländlichen Spielen in Thüringen und Franken gebraucht. Das Leich geben, setzen, das Mahl.
2. Das Leich
, des -es, plur. inus. der mit einem zähen Schleime vermischte Rogen oder Saine der Fische, Frösche und anderer ähnlichen Wasserthiere, welche keine lebendige Jungen gebähren, und den die Weibchen ihres Gleschlechtes zu gewissen Zeiten auslassen. Fischleich, Froschleich. Auch die Handlung des Leichens wird zuweilen das Leich genannt. Im May sind manche Fische wegen des Leiches am leichtesten zu fangen. Nieders. Look. im Wend. Lejch. S. Leichen.
, plur. die -züchte, der Unterhalt auf Lebenszeit; ein Wort, welches im Hochdeutschen ungewöhnlicher zu werden anfängt, als das gleichbedeutende Leibgedinge, S. dasselbe. Im Nieders. Lieftocht. Auch der Auszug, d.i. die Wohnung und der Unterhalt, welchen sich ein Meier oder Bauer nach übergebenem Meiergute auf Lebenszeit ausbedinget, wird in vielen Gegenden die Leibzucht, und ein solcher beleibzüchtigter der Leibzüchter, und wenn es eine Person weiblichen Geschlechtes ist, die Leibzüchterinn genannt. Zucht scheinet in dieser Zusammensetzung so wie in Auszug, von ausziehen, ausbedingen, abzustammen, und dasjenige zu bezeichnen, was man sich auf Lebenszeit ausbedinget.
1. * Das Leich
, des -es, plur. die -e, ein nur noch in einigen Gegenden, und in einigen Fällen übliches Wort. 1) Ein hohler Raum; in welcher Bedeutung es zunächst zu Lache, Loch u.s.f. zu gehören scheinet. In einer alten handschriftlichen Übersetzung der Sprichwörter Salomonis aus dem Anfange des 15ten Jahrhundertes ist Herczenleich eben das, was in den spätern Zeiten Herzenschrein genannt wurde. In den Wasserkünsten ist das Mundleich das äußerste Stück Rohr, woraus das Wasser senkrecht in die Höhe steiget. 2) Ein ebener Platz. Eine Kegelbahn wird in manchen Gegenden, z.B. in Thüringen, das Kugelleich genannt. Daher das lange Leich, der Langschub, im Gegensatze des kurzen Leiches oder des Kurzschubes. Auch ein Stück Land an der Gränze führet in Thüringen den Nahmen des Leiches. Das Mühlberger Leich, ein solches Stück Landes an der Mühlberger Gränze, wo es aber auch die gleich folgende Bedeutung haben kann. Daher werden in manchen Gegenden auch noch gewisse Gassen das Leich genannt. So ist das Endleich in Erfurt der Nahme einer Gasse, welche ehedem am Ende der Stadt lag. In dem alten Gedichte auf den heil. Anno bedeutet Leige den Weg, und figürlich eine Reise; wovon allem Ansehen nach das alte Gallische Leuga, und heutige Französische Lieue abstammet. S. Legen, Leiten, zu welchem Geschlechte es zu gehören, und eigentlich einen niedrigen, d.i. ebenen, flachen Ort, und hernach in weiterer Bedeutung eine jede Fläche, einen jeden Ort zu bezeichnen scheinet, wie noch jetzt das Franz. Lieu, und Lat. Locus. Im Angels. ist Lea ein Feld, ein Ort, und Aclea ein Eichelfeld, ein Eichelkamp. 3) Ein Mahl, ein Ziel, gleichfalls nur im gemeinen Leben einiger Gegenden; eine mit der vorigen genau verbundene Bedeutung. So wird dieses Wort in den ländlichen Spielen in Thüringen und Franken gebraucht. Das Leich geben, setzen, das Mahl.
2. Das Leich
, des -es, plur. inus. der mit einem zähen Schleime vermischte Rogen oder Saine der Fische, Frösche und anderer ähnlichen Wasserthiere, welche keine lebendige Jungen gebähren, und den die Weibchen ihres Gleschlechtes zu gewissen Zeiten auslassen. Fischleich, Froschleich. Auch die Handlung des Leichens wird zuweilen das Leich genannt. Im May sind manche Fische wegen des Leiches am leichtesten zu fangen. Nieders. Look. im Wend. Lejch. S. Leichen.