Adelung Wörterbuch
Küdick
, des -es, plur. inus. eine in Niedersachsen übliche Benennung des Ackerkohles oder Ackersenses, Sinapis arvensis L. wofür andere Kidick sprechen.
1. Die Kufe
, plur. die -n, Diminut. das Küschen, Oberd. Küslein, die an einem Ende krumm gebogenen oder krumm gehauenen Hölzer, worauf ein Schlitten ruhet, und auf welchen sich derselbe eigentlich beweget; die Schlittenkufen. Zu einem jeden Schlitten gehören zwey Kufen. Es scheinet, daß mit diesem Worte auf die gekrümmte Gestalt gesehen worden, und alsdann würde es zu dem Geschlechte des folgenden gehören, weil die Begriffe der Krümme und der Höhlung sehr genau mit einander verwandt sind. Indessen könnte auch das Zeitwort schieben in Betrachtung kommen, welches ohne Zischlaut chieben oder kieben lautet, und ehedem auch gleiten bedeutet haben kann, zumahl da die Schlittenkufen im Niedersächsischen auf ähnliche Art Slittern genannt werden, von sliddern, auf dem Eise schleifen oder gleiten.
2. Die Kufe
, plur. die -n, Diminut. das Küfchen, Oberd. Küflein, ein Wort, welches überhaupt ein hohles Behältniß bedeutet, aber nur noch von einigen Arten hölzerner Gefäße üblich ist. 1) Ein oben offenes hölzernes Gefäß, welches unten etwas breiter als oben und von verschiedener Größe ist. Die größten Gefäße dieser Art werden bey dem Brauen des Bieres gebraucht, wo sie an vielen Orten auch Bottiche genannt werden. Auch die Bottiche oder großen Zuber, worin der Wein von den Trottknechten getreten wird, heißt in vielen Gegenden eine Kufe. Weit kleiner sind die Beitzkufen der Gärber, und die Feuerkufen, welche an andern Orten auch Sturmfässer heißen, das Wasser zum Löschen in Feuersgefahren damit herbey zu führen. 2) Große Bierfässer, worin das Bier verführet wird, führen an vielen Orten gleichfalls den Nahmen der Kufen, und im Nieders. der Kopen; wo es denn zuweilen zugleich ein bestimmtes Maß ist. Das Merseburgische Bier wird in Kufen verführet und nach Kufen gemessen, und da hält eine Kufe 2 Faß, 4 Viertel oder 10 Schock, d.i. 600 Kannen. Es scheinet, daß in einigen Oberdeutschen Gegenden kleinere Maße dieser Art üblich seyn müssen; denn Frisch führet aus dem Hund eine Stelle an, aus welcher erhellet, daß im Österreichischen und Passauischen die Kufe ehedem ein gewisses Salzmaß gewesen.
Anm. Im Nieders. Kope und Kupe, im Franz. Cuve, im Pohln. Cuva, im mittlern Lat. Cupa, Cuva, Caupus. Es bedeutet überhaupt ein hohles Gefäß, und noch jetzt bedeutet das Beywort cupo im Ital. tief als eine Schüssel. In Renners Niedersächsischen Chronik ist Kope eine Höhle, und in einigen Niedersächsischen Gegenden bedeutet Küffe ein geringes Haus, ein Koth, und Küfner einen Kothsassen. Im Hebr. ist בוג und אבג eine Grube, im Alban. Kupa und im Wallach. Skapha, ein Kelch, Kjup aber ein Gefäß mit einem Henkel, hundert anderer Wörter dieser Art zu geschweigen. S. Kübel, Küpe, Kopf, Köpf, Kober, Koffer, Kaue, Schaff, Scheffel u.s.f. welche insgesammt damit verwandt sind.
, des -es, plur. inus. eine in Niedersachsen übliche Benennung des Ackerkohles oder Ackersenses, Sinapis arvensis L. wofür andere Kidick sprechen.
1. Die Kufe
, plur. die -n, Diminut. das Küschen, Oberd. Küslein, die an einem Ende krumm gebogenen oder krumm gehauenen Hölzer, worauf ein Schlitten ruhet, und auf welchen sich derselbe eigentlich beweget; die Schlittenkufen. Zu einem jeden Schlitten gehören zwey Kufen. Es scheinet, daß mit diesem Worte auf die gekrümmte Gestalt gesehen worden, und alsdann würde es zu dem Geschlechte des folgenden gehören, weil die Begriffe der Krümme und der Höhlung sehr genau mit einander verwandt sind. Indessen könnte auch das Zeitwort schieben in Betrachtung kommen, welches ohne Zischlaut chieben oder kieben lautet, und ehedem auch gleiten bedeutet haben kann, zumahl da die Schlittenkufen im Niedersächsischen auf ähnliche Art Slittern genannt werden, von sliddern, auf dem Eise schleifen oder gleiten.
2. Die Kufe
, plur. die -n, Diminut. das Küfchen, Oberd. Küflein, ein Wort, welches überhaupt ein hohles Behältniß bedeutet, aber nur noch von einigen Arten hölzerner Gefäße üblich ist. 1) Ein oben offenes hölzernes Gefäß, welches unten etwas breiter als oben und von verschiedener Größe ist. Die größten Gefäße dieser Art werden bey dem Brauen des Bieres gebraucht, wo sie an vielen Orten auch Bottiche genannt werden. Auch die Bottiche oder großen Zuber, worin der Wein von den Trottknechten getreten wird, heißt in vielen Gegenden eine Kufe. Weit kleiner sind die Beitzkufen der Gärber, und die Feuerkufen, welche an andern Orten auch Sturmfässer heißen, das Wasser zum Löschen in Feuersgefahren damit herbey zu führen. 2) Große Bierfässer, worin das Bier verführet wird, führen an vielen Orten gleichfalls den Nahmen der Kufen, und im Nieders. der Kopen; wo es denn zuweilen zugleich ein bestimmtes Maß ist. Das Merseburgische Bier wird in Kufen verführet und nach Kufen gemessen, und da hält eine Kufe 2 Faß, 4 Viertel oder 10 Schock, d.i. 600 Kannen. Es scheinet, daß in einigen Oberdeutschen Gegenden kleinere Maße dieser Art üblich seyn müssen; denn Frisch führet aus dem Hund eine Stelle an, aus welcher erhellet, daß im Österreichischen und Passauischen die Kufe ehedem ein gewisses Salzmaß gewesen.
Anm. Im Nieders. Kope und Kupe, im Franz. Cuve, im Pohln. Cuva, im mittlern Lat. Cupa, Cuva, Caupus. Es bedeutet überhaupt ein hohles Gefäß, und noch jetzt bedeutet das Beywort cupo im Ital. tief als eine Schüssel. In Renners Niedersächsischen Chronik ist Kope eine Höhle, und in einigen Niedersächsischen Gegenden bedeutet Küffe ein geringes Haus, ein Koth, und Küfner einen Kothsassen. Im Hebr. ist בוג und אבג eine Grube, im Alban. Kupa und im Wallach. Skapha, ein Kelch, Kjup aber ein Gefäß mit einem Henkel, hundert anderer Wörter dieser Art zu geschweigen. S. Kübel, Küpe, Kopf, Köpf, Kober, Koffer, Kaue, Schaff, Scheffel u.s.f. welche insgesammt damit verwandt sind.