Adelung Wörterbuch
Krullhêcht
, S. Krollhecht.
1. Die Krume
, plur. inus. ein in der Landwirthschaft des Churkreises übliches Wort, wo es von dem jungen Getreide auf dem Felde gebraucht wird, wenn es aufgegangen ist. Bey der ungewöhnlichen Wärme im März fing die Saat an zu leben, oder wie mans nennet zu krumen. – Man fand die in die Krume gekommene Kornsaat gelbspitzig. – Bey der kalten Witterung ward keine Krume, viel weniger die geringste Bestaudung bemerket. Es scheinet, daß es eben daselbst auch von der lockern Beschaffenheit des Bodens gebraucht wird. Der Acker bestellte sich sehr klar, und hatte für Weitzenland ungemein viele Krume. In dieser letztern Bedeutung gehöret es augenscheinlich zu dem folgenden Worte, in der erstern aber vermuthlich zu dem in den gemeinen Sprecharten üblichen krimmeln oder kriebeln, welches von der Bewegung vieler kleinen Würmer und Thiere gebraucht wird, S. Kriebeln; oder auch zu dem alten gro, wachsen, S. Grün.
2. Die Krume
, plur. die -n, Diminut. das Krümchen, oder Krümelchen, Oberd. Krümlein, zusammen gezogen Krümel, ein Wort, welches in einer doppelten Bedeutung gebraucht wird. 1) Ein kleines aus einem größern durch Zerreiben oder Zerbrechen entstandenes Stück; wo es besonders von solchen kleinen zerriebenen Stückchen des weichern Theiles des Brotes gebraucht wird; die Brocken, Brosamen, Brotkrumen, Semmelkrumen. Die Krumen oder Krümchen auflesen. Krümlein sind auch Brot. Im gemeinen Leben wird es im Diminut. auch für ein Bißchen, sehr wenig, gebraucht. Ein Krümchen Brot. Ein Krümchen Essen. Nicht ein Krümchen, nicht das geringste. Im gemeinen Leben einiger Gegenden ist auch Krumpe, Grumpe, von einem Brocken, von einer großen Krume üblich. 2) Der weichere Theil des Brotes, im Gegensatze der Rinde oder Kruste; als ein Collectivum, ohne Plural und ohne Verkleinerung. Die Krume essen. Die Rinde von der Krume schneiden. Bey den Meißnern Brossem, im Oberdeutschen die Schmolle, im Dän. Madsmule, welches zu der Verwandtschaft des Lat. mollis gehöret, aber gewiß nicht aus demselben entlehnet ist, weil in den gemeinen Mundarten molsch, morsch, im Schwed. mjäll und im Engl. mellow gleichfalls weich bedeuten.
Anm. In der ersten Bedeutung im Nieders. Kröme, im Diminut. Krömken, im Angels. Cruma, im Engl. Crum, im Pohln. Kromka. Im Schwed. ist Kråm die Fülle, dasjenige, womit eine Speise gefüllet wird, und im mittlern Lat. Crumenia kleine Stückchen Gold. Alle von dem Nieders. cruman, zerreiben, welches mit dem Hebr. םרג, und Griech. κριμνον verwandt ist, S. Griebe.
, S. Krollhecht.
1. Die Krume
, plur. inus. ein in der Landwirthschaft des Churkreises übliches Wort, wo es von dem jungen Getreide auf dem Felde gebraucht wird, wenn es aufgegangen ist. Bey der ungewöhnlichen Wärme im März fing die Saat an zu leben, oder wie mans nennet zu krumen. – Man fand die in die Krume gekommene Kornsaat gelbspitzig. – Bey der kalten Witterung ward keine Krume, viel weniger die geringste Bestaudung bemerket. Es scheinet, daß es eben daselbst auch von der lockern Beschaffenheit des Bodens gebraucht wird. Der Acker bestellte sich sehr klar, und hatte für Weitzenland ungemein viele Krume. In dieser letztern Bedeutung gehöret es augenscheinlich zu dem folgenden Worte, in der erstern aber vermuthlich zu dem in den gemeinen Sprecharten üblichen krimmeln oder kriebeln, welches von der Bewegung vieler kleinen Würmer und Thiere gebraucht wird, S. Kriebeln; oder auch zu dem alten gro, wachsen, S. Grün.
2. Die Krume
, plur. die -n, Diminut. das Krümchen, oder Krümelchen, Oberd. Krümlein, zusammen gezogen Krümel, ein Wort, welches in einer doppelten Bedeutung gebraucht wird. 1) Ein kleines aus einem größern durch Zerreiben oder Zerbrechen entstandenes Stück; wo es besonders von solchen kleinen zerriebenen Stückchen des weichern Theiles des Brotes gebraucht wird; die Brocken, Brosamen, Brotkrumen, Semmelkrumen. Die Krumen oder Krümchen auflesen. Krümlein sind auch Brot. Im gemeinen Leben wird es im Diminut. auch für ein Bißchen, sehr wenig, gebraucht. Ein Krümchen Brot. Ein Krümchen Essen. Nicht ein Krümchen, nicht das geringste. Im gemeinen Leben einiger Gegenden ist auch Krumpe, Grumpe, von einem Brocken, von einer großen Krume üblich. 2) Der weichere Theil des Brotes, im Gegensatze der Rinde oder Kruste; als ein Collectivum, ohne Plural und ohne Verkleinerung. Die Krume essen. Die Rinde von der Krume schneiden. Bey den Meißnern Brossem, im Oberdeutschen die Schmolle, im Dän. Madsmule, welches zu der Verwandtschaft des Lat. mollis gehöret, aber gewiß nicht aus demselben entlehnet ist, weil in den gemeinen Mundarten molsch, morsch, im Schwed. mjäll und im Engl. mellow gleichfalls weich bedeuten.
Anm. In der ersten Bedeutung im Nieders. Kröme, im Diminut. Krömken, im Angels. Cruma, im Engl. Crum, im Pohln. Kromka. Im Schwed. ist Kråm die Fülle, dasjenige, womit eine Speise gefüllet wird, und im mittlern Lat. Crumenia kleine Stückchen Gold. Alle von dem Nieders. cruman, zerreiben, welches mit dem Hebr. םרג, und Griech. κριμνον verwandt ist, S. Griebe.