Adelung Wörterbuch
Krȫschen
, verb. reg. neutr. et act. welches im erstern Falle das Hülfswort haben erfordert, und eine Nachahmung desjenigen Schalles ist, welchen Butter und andere fette Dinge machen, wenn sie über einer starken Hitze zerlassen werden; in andern Mundarten kreischen. Die Butter kröscht. Ingleichen active, in Fett rösten oder braten lassen. Semmel in Butter kröschen. S. Kreischen.
1. Die Kröte
, plur. inus. ein Nahme eines stinkenden bösartigen Geschwüres in verschiedenen Fällen. Bey den Schäfern ist es eine Krankheit der Lämmer, da sie triefende Augen und Blattern zwischen den Hinterfüßen bekommen, und endlich eine dicke Materie aus Maul und Nase von sich geben und sterben. Bey den Pferden ist es ein Geschwür über der Krone an den Hinterfüßen, welches eine scharfe stinkende Feuchtigkeit fließen lässet, die das Haar abfrißt. Ungeachtet dieser letztere Schaden im Französischen gleichfalls Crapaudine heißt, von Crapaud, eine Kröte, so scheinet es mit dem folgenden Worte doch weiter nichts als die zufällige Übereinstimmung des Klanges gemein zu haben. Vielleicht druckt es zunächst den ekelhaften Eiter aus, da es denn mit Rotz Eines Geschlechtes seyn würde. In Niedersachsen wird eine gewisse Krankheit des Rindviehes, welche eine wahre Windsucht oder Darmgicht ist, die Kröte genannt, weil das Vieh dabey wie eine Kröte aufläuft.
2. Die Kröte
, plur. die -n, ein vierfüßiges, nacktes und ungeschwänztes Amphibium, welches zu dem Geschlechte der Frösche gehöret, aber einen dicken mit Warzen besetzten Körper, eine gelbliche Kehle und langsamen Gang hat. Sie spritzet aus ihren Warzen einen giftigen Saft. Bufo L. Die böse Kröte, welches die gemeine schwarzbraune Wiesenkröte ist. S. Erdkröte, Feuerkröte, Wasserkröte, Kellerkröte. Im verächtlichen Verstande und im gemeinen Leben wird auch wohl ein kleiner zorniger oder boßhafter Mensch eine Kröte oder böse Kröte genannt.
Anm. Im Nieders. gleichfalls Kröte. Sonst wird dieses Thier noch im Österreichischen Hecking, in Baiern ein Protz, in Schlesien die Tachsen, im Dithmars. Prickel und Tuutz, in Nieders. Quad-Pogge, Pedde, Uetze, Ütze, Uesse, Lork, im Dän. Tudsen, im Schwed. Tossa, im Angels. Tade, im Engl. Toad, in Bretagne Toussec, genannt, welches Ihre von dem Isländ. Tad, Koth, abstammen lässet. Den Nahmen Kröte leitet Wachter von kreiten, schreyen, ab, obgleich die eigentlichen Kröten nicht schreyen, oder vom Wallis. Croth, der Bauch, wegen ihrer Dicke, Ihre aber von gro, wachsen, (siehe Grün,) wegen der großen Fruchtbarkeit der Frösche, indem im Schwed. der Frosch Groda heißt. Allein Frischens Ableitung, der es von kriechen, abstammen lässet, weil dieses Thier einen langsamen schleichenden Gang hat, scheinet immer noch die wahrscheinlichste zu seyn. Auf eben dieselbe Art heißt es im Franz. Crapaud, von dem Nieders. krupen, kriechen, Franz. croupir, S. Krabbe. Der Schlesische Nahme Tachsen, und Niedersächsische Tuntze leiden eben dieselbe Ableitung, indem tossa im Schwed. langsam einher gehen bedeutet; so wie das Niedersächs. Pedde, von pedden, treten. In den zusammen gesetzten Nahmen verschiedener Gewächse bedeutet es das verächtlichste, geringste seiner Art.
, verb. reg. neutr. et act. welches im erstern Falle das Hülfswort haben erfordert, und eine Nachahmung desjenigen Schalles ist, welchen Butter und andere fette Dinge machen, wenn sie über einer starken Hitze zerlassen werden; in andern Mundarten kreischen. Die Butter kröscht. Ingleichen active, in Fett rösten oder braten lassen. Semmel in Butter kröschen. S. Kreischen.
1. Die Kröte
, plur. inus. ein Nahme eines stinkenden bösartigen Geschwüres in verschiedenen Fällen. Bey den Schäfern ist es eine Krankheit der Lämmer, da sie triefende Augen und Blattern zwischen den Hinterfüßen bekommen, und endlich eine dicke Materie aus Maul und Nase von sich geben und sterben. Bey den Pferden ist es ein Geschwür über der Krone an den Hinterfüßen, welches eine scharfe stinkende Feuchtigkeit fließen lässet, die das Haar abfrißt. Ungeachtet dieser letztere Schaden im Französischen gleichfalls Crapaudine heißt, von Crapaud, eine Kröte, so scheinet es mit dem folgenden Worte doch weiter nichts als die zufällige Übereinstimmung des Klanges gemein zu haben. Vielleicht druckt es zunächst den ekelhaften Eiter aus, da es denn mit Rotz Eines Geschlechtes seyn würde. In Niedersachsen wird eine gewisse Krankheit des Rindviehes, welche eine wahre Windsucht oder Darmgicht ist, die Kröte genannt, weil das Vieh dabey wie eine Kröte aufläuft.
2. Die Kröte
, plur. die -n, ein vierfüßiges, nacktes und ungeschwänztes Amphibium, welches zu dem Geschlechte der Frösche gehöret, aber einen dicken mit Warzen besetzten Körper, eine gelbliche Kehle und langsamen Gang hat. Sie spritzet aus ihren Warzen einen giftigen Saft. Bufo L. Die böse Kröte, welches die gemeine schwarzbraune Wiesenkröte ist. S. Erdkröte, Feuerkröte, Wasserkröte, Kellerkröte. Im verächtlichen Verstande und im gemeinen Leben wird auch wohl ein kleiner zorniger oder boßhafter Mensch eine Kröte oder böse Kröte genannt.
Anm. Im Nieders. gleichfalls Kröte. Sonst wird dieses Thier noch im Österreichischen Hecking, in Baiern ein Protz, in Schlesien die Tachsen, im Dithmars. Prickel und Tuutz, in Nieders. Quad-Pogge, Pedde, Uetze, Ütze, Uesse, Lork, im Dän. Tudsen, im Schwed. Tossa, im Angels. Tade, im Engl. Toad, in Bretagne Toussec, genannt, welches Ihre von dem Isländ. Tad, Koth, abstammen lässet. Den Nahmen Kröte leitet Wachter von kreiten, schreyen, ab, obgleich die eigentlichen Kröten nicht schreyen, oder vom Wallis. Croth, der Bauch, wegen ihrer Dicke, Ihre aber von gro, wachsen, (siehe Grün,) wegen der großen Fruchtbarkeit der Frösche, indem im Schwed. der Frosch Groda heißt. Allein Frischens Ableitung, der es von kriechen, abstammen lässet, weil dieses Thier einen langsamen schleichenden Gang hat, scheinet immer noch die wahrscheinlichste zu seyn. Auf eben dieselbe Art heißt es im Franz. Crapaud, von dem Nieders. krupen, kriechen, Franz. croupir, S. Krabbe. Der Schlesische Nahme Tachsen, und Niedersächsische Tuntze leiden eben dieselbe Ableitung, indem tossa im Schwed. langsam einher gehen bedeutet; so wie das Niedersächs. Pedde, von pedden, treten. In den zusammen gesetzten Nahmen verschiedener Gewächse bedeutet es das verächtlichste, geringste seiner Art.