Adelung Wörterbuch
Kostbar
, -er, -ste, adj. et adv. von dem Zeitworte kosten, constare. 1) Was viel kostet, viele Kosten verursacht oder erfordert; im Oberd. kostspielig. Ein kostbarer Prozeß. Ein kostbarer Bau. Das ist mir zu kostbar, macht nur zu viel Aufwand. 2) Noch mehr, einen großen Werth habend, schätzbar. Kostbare Edelsteine. Ein kostbares Kleid. Jede Minute ist mir kostbar. Eine kostbare Waare. Die Freundschaft ist das kostbarste Geschenk des gesellschaftlichen Lebens, Gell. Sie mögen sich nun so kostbar machen, als sie wollen, so dächte ich doch, daß sie ihrer alle Stunden werth wäre, ebend. Ich liebe an ihr die Art, mit welcher sie andern die Zärtlichkeiten kostbar zu machen weiß. 3) Nach dem Muster des Franz. precieux haben einige neuere Schriftsteller es von der gezwungenen Art gebraucht, mit welcher besonders Personen des andern Geschlechtes sich und ihren Reitzen in dem gesellschaftlichen Leben einen gewissen Werth beyzulegen suchen, den sie doch nicht besitzen, wozu sich aber unser Deutsches Wort wegen seiner Vieldeutigkeit nicht füglich schicket. Schon Rabaner gebraucht es in diesem Verstande. Ein kostbares Frauenzimmer. Bey dem Hornegk chosper.
, -er, -ste, adj. et adv. von dem Zeitworte kosten, constare. 1) Was viel kostet, viele Kosten verursacht oder erfordert; im Oberd. kostspielig. Ein kostbarer Prozeß. Ein kostbarer Bau. Das ist mir zu kostbar, macht nur zu viel Aufwand. 2) Noch mehr, einen großen Werth habend, schätzbar. Kostbare Edelsteine. Ein kostbares Kleid. Jede Minute ist mir kostbar. Eine kostbare Waare. Die Freundschaft ist das kostbarste Geschenk des gesellschaftlichen Lebens, Gell. Sie mögen sich nun so kostbar machen, als sie wollen, so dächte ich doch, daß sie ihrer alle Stunden werth wäre, ebend. Ich liebe an ihr die Art, mit welcher sie andern die Zärtlichkeiten kostbar zu machen weiß. 3) Nach dem Muster des Franz. precieux haben einige neuere Schriftsteller es von der gezwungenen Art gebraucht, mit welcher besonders Personen des andern Geschlechtes sich und ihren Reitzen in dem gesellschaftlichen Leben einen gewissen Werth beyzulegen suchen, den sie doch nicht besitzen, wozu sich aber unser Deutsches Wort wegen seiner Vieldeutigkeit nicht füglich schicket. Schon Rabaner gebraucht es in diesem Verstande. Ein kostbares Frauenzimmer. Bey dem Hornegk chosper.