Adelung Wörterbuch
Kornêlle
, plur. die -n, die länglich runde bluthrothe weinsäuerliche Frucht des Kornelbaumes, und dieser Baum selbst; Cornus mascula L. Der Baum, welcher in dem mittägigen Deutschlande wild wächset, wird auch Dierleinbaum genannt, die Frucht aber auch Kornelkirsche, Kornelle, Kornbeere, Korbeere, Kurbeere, Hornkirsche, Hörlske, Hernske, Herlitze, Dörnlein, Dierlein, Thierlein, Ziserle, Terling, Dientel; welche Nahmen insgesammt aus Cornus, Ital. Corniola, Corniolo, Corgno, Franz. Cornouiller, Engl. Cornel verderbt zu seyn scheinen. An andern Orten ist die Frucht so wohl als der Baum unter dem Nahmen der Wälschen Kirschen, Ziserlein, Fürwitzel, Glaue, Hahnenhoden u.s.f. bekannt. Es scheinet, daß die Ründe der Frucht zu ihrer Benennung Anlaß gegeben, S. Korn. Im Griech. heißt sie κρανεια, und im mittlern Lat. Cornolium. S. auch Herlitze. Der wilde Kornelbaum, dessen Beeren gleichfalls Kürbeeren, Hernsken und Horlsken genannt werden, ist unter dem Nahmen des Hartriegels am bekanntesten, S. dieses Wort.
1. Körnen
, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches nur bey den Schlössern üblich ist, wo es so viel als vorzeichnen bedeutet, wenn dasselbe durch kleine Hiebe oder Einschnitte geschiehet, welche mit dem Körner gemacht werden. S. 1. Korn und Körner.
2. Körnen
, verb. reg. welches in doppelter Gestalt üblich ist.
1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben. 1) Körner bekommen, wo es besonders in der Landwirthschaft von dem Getreide üblich ist, welches körnet, wenn es feste oder derbe Körner zu bekommen anfängt, wenn sich die flüssige Milch in Mehl zu verwandeln anfängt. 2) In Körner verwandelt werden. Das Salz körnet, wo doch das folgende Activum in Gestalt eines Reciproci üblicher ist, sich körnen.
2. Als ein Activum. 1) In Körner verwandeln. Das Bley körnen, geschmolzenes Bley durch Rütteln oder durch Gießen durch einen Besen in Körner verwandeln; granuliren. Auf andere Art körnet man das Schießpulver, den Salpeter u.s.f. Das Salz körnet sich, wenn es sich in Körner verwandelt. Im mittlern. Lat. granare. 2) In der Landwirthschaft einiger Gegenden wird die Gerste gekörnet, wenn man, nachdem sie gedroschen ist, die Spitzen von den Körnern abschläget. 3) Durch //hingestreuete Getreide- oder Futterkörner anlocken, wo es denn auch in weiterer Bedeutung, von der Anlockung vermittelst aller Arten der Lockspeise gebraucht wird. Ein Raubthier körnen, oder ankörnen. Vögel körnen. Daher auch die Lockspeise selbst, sie bestehe woraus sie wolle, bey den Jägern die Körnung genannt wird.
Wenn jenen Reitz und Schönheit körnt,
Entsaget er dem Hochmuthstriebe,
Haged.
S. Kirren und Ködern, welche in eben demselben Verstande gebraucht werden. Im Oberdeutschen ist dafür auch pfneischen üblich.
, plur. die -n, die länglich runde bluthrothe weinsäuerliche Frucht des Kornelbaumes, und dieser Baum selbst; Cornus mascula L. Der Baum, welcher in dem mittägigen Deutschlande wild wächset, wird auch Dierleinbaum genannt, die Frucht aber auch Kornelkirsche, Kornelle, Kornbeere, Korbeere, Kurbeere, Hornkirsche, Hörlske, Hernske, Herlitze, Dörnlein, Dierlein, Thierlein, Ziserle, Terling, Dientel; welche Nahmen insgesammt aus Cornus, Ital. Corniola, Corniolo, Corgno, Franz. Cornouiller, Engl. Cornel verderbt zu seyn scheinen. An andern Orten ist die Frucht so wohl als der Baum unter dem Nahmen der Wälschen Kirschen, Ziserlein, Fürwitzel, Glaue, Hahnenhoden u.s.f. bekannt. Es scheinet, daß die Ründe der Frucht zu ihrer Benennung Anlaß gegeben, S. Korn. Im Griech. heißt sie κρανεια, und im mittlern Lat. Cornolium. S. auch Herlitze. Der wilde Kornelbaum, dessen Beeren gleichfalls Kürbeeren, Hernsken und Horlsken genannt werden, ist unter dem Nahmen des Hartriegels am bekanntesten, S. dieses Wort.
1. Körnen
, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches nur bey den Schlössern üblich ist, wo es so viel als vorzeichnen bedeutet, wenn dasselbe durch kleine Hiebe oder Einschnitte geschiehet, welche mit dem Körner gemacht werden. S. 1. Korn und Körner.
2. Körnen
, verb. reg. welches in doppelter Gestalt üblich ist.
1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben. 1) Körner bekommen, wo es besonders in der Landwirthschaft von dem Getreide üblich ist, welches körnet, wenn es feste oder derbe Körner zu bekommen anfängt, wenn sich die flüssige Milch in Mehl zu verwandeln anfängt. 2) In Körner verwandelt werden. Das Salz körnet, wo doch das folgende Activum in Gestalt eines Reciproci üblicher ist, sich körnen.
2. Als ein Activum. 1) In Körner verwandeln. Das Bley körnen, geschmolzenes Bley durch Rütteln oder durch Gießen durch einen Besen in Körner verwandeln; granuliren. Auf andere Art körnet man das Schießpulver, den Salpeter u.s.f. Das Salz körnet sich, wenn es sich in Körner verwandelt. Im mittlern. Lat. granare. 2) In der Landwirthschaft einiger Gegenden wird die Gerste gekörnet, wenn man, nachdem sie gedroschen ist, die Spitzen von den Körnern abschläget. 3) Durch //hingestreuete Getreide- oder Futterkörner anlocken, wo es denn auch in weiterer Bedeutung, von der Anlockung vermittelst aller Arten der Lockspeise gebraucht wird. Ein Raubthier körnen, oder ankörnen. Vögel körnen. Daher auch die Lockspeise selbst, sie bestehe woraus sie wolle, bey den Jägern die Körnung genannt wird.
Wenn jenen Reitz und Schönheit körnt,
Entsaget er dem Hochmuthstriebe,
Haged.
S. Kirren und Ködern, welche in eben demselben Verstande gebraucht werden. Im Oberdeutschen ist dafür auch pfneischen üblich.