Adelung Wörterbuch
Karren
, verb. reg. act. mit der Karre, oder der Schubkarre fahren. Erde, Sand herbey karren, auf der Karre herbey führen. Steine wegkarren. Den ganzen Tag karren, mit der Karre gehen, fahren.
1. Der Karren
, des -s, plur. ut nom. sing. ein nur noch in einigen Fällen übliches Wort, einen Kasten zu bezeichnen; besonders an den Buchdruckerpressen, wo der Karren ein viereckter Kasten mit einem messingenen Boden ist, auf welchem die Form lieget, und welcher auf einem beweglichen Laufbrete hin und wieder geführet wird; Franz. le Chassis. Es scheinet nicht, daß mit diesem Worte zunächst auf die Bewegung gesehen würde; sondern Karren scheinet hier das alte Kar, ein Gefäß, im Andenken zu erhalten, woraus mit vorgesetztem Zischlaute unser Schirr und Geschirr abstammet. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist der Kärner eine Art eines Korbes, Ital. Carniero. Siehe 1. Kahr, Kasten und Geschirr.
2. Der Karren
, des -s, plur. ut nom. sing. bey den Goldschlägern, ein Werkzeug, welches aus zwey scharfen Messerklingen bestehet, die geschlagenen Gold- und Silberblätter zu vollkommenen Quadraten zu schneiden. Eine genauere Kenntniß dieses Werkzeuges müßte es entscheiden, ob Karren in dieser Bedeutung zu dem vorigen Worte gehöret, oder vielmehr zu dem alten karen, schneiden, wovon nicht nur kerben, sondern mit vorgesetztem Zischlaute auch scheren abstammet, S. diese Wörter.
3. Der Karren
, des -s, plur. ut nom. sing. ein sehr altes Wort, welches seinem ursprünglichen Umfange nach, einen jeden Wagen, ein jedes mit Rädern versehenes Fuhrwerk bedeutet zu haben scheinet; jetzt aber nur noch von einigen Arten desselben gebraucht wird. 1) Von einem Kasten mit Einem Rade zum Schieben, welchen man in Niedersachsen eine Karre, im Hoch-und Oberdeutschen aber einen Karren zu nennen pflegt. Der Schub- oder Schiebekarren, im Bergbaue der Laufkarren. 2) Ein Fuhrwerk mit zwey Rädern, welches von einem oder mehrern vor einander gespannten Pferden gezogen wird. Besonders, wenn dasselbe die Gestalt eines Kastens hat. Mit einem Karren fahren. Ein Karren Sand, Steine. Ein Sandkarren, Kothkarren, Mistkarren. Obgleich auch andere zweyräderige Fahrzeuge diesen Nahmen führen, dergleichen besonders die großen Fuhrmannskarren sind, S. Kärrner. Den Karren in den Koth schieben, eine Sache verderben, verwirren. Es ist ein angelegter Karren, in der niedrigen Sprechart, eine abgeredete Sache, ein abgeredeter Handel; eine seltsame R.A. wenn anders Karren hier nicht ein eigenes Wort ist, welches etwa noch von dem veralteten Karan, zubereiten, übrig ist, wofür wir jetzt in einigen Fällen gärben sagen, S. dieses Wort, oder wenn es nicht etwa gar aus Karte verderbt ist, weil man auch zu sagen pflegt, es ist eine angelegte Karte.
Anm. In dem alten Fragmente auf Carln den Großen bey dem Schilter Karren, im Schwed. Kaerra, im Ital. Carro, im Lat. Carrus, im Wallis. und Engl. Cart. Es scheinet mit diesem Worte wohl nicht zunächst auf die Gestalt eines Kastens gesehen zu werden, welchen einige Arten der Karren haben, sondern vielmehr auf die Bewegung, besonders der Räder; zumahl da das Latein. Currus, das Französ. Char, das Wallach. Kera, das Alban. Kierre, das Epirotische Kierr, und andere mehr, einen Wagen überhaupt bedeuten. S. Kehren. Das Engl. to carry, Dän. kiore, Franz. charier, fahren, stammen, so wie das Deutsche karren, wohl eher von Karre ab, als daß man sie für das Stammwort von diesem halten könnte. Im Oberd. ist für Karren auch Karch, für karren karchen, und für Kärrner Kärcher und Kärchelfahrer üblich, welches mit dem mittlern Latein. Carruca überein kommt. Im gemeinen Leben wird dieses Wort häufig in Karrn und Karn zusammen gezogen.
, verb. reg. act. mit der Karre, oder der Schubkarre fahren. Erde, Sand herbey karren, auf der Karre herbey führen. Steine wegkarren. Den ganzen Tag karren, mit der Karre gehen, fahren.
1. Der Karren
, des -s, plur. ut nom. sing. ein nur noch in einigen Fällen übliches Wort, einen Kasten zu bezeichnen; besonders an den Buchdruckerpressen, wo der Karren ein viereckter Kasten mit einem messingenen Boden ist, auf welchem die Form lieget, und welcher auf einem beweglichen Laufbrete hin und wieder geführet wird; Franz. le Chassis. Es scheinet nicht, daß mit diesem Worte zunächst auf die Bewegung gesehen würde; sondern Karren scheinet hier das alte Kar, ein Gefäß, im Andenken zu erhalten, woraus mit vorgesetztem Zischlaute unser Schirr und Geschirr abstammet. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist der Kärner eine Art eines Korbes, Ital. Carniero. Siehe 1. Kahr, Kasten und Geschirr.
2. Der Karren
, des -s, plur. ut nom. sing. bey den Goldschlägern, ein Werkzeug, welches aus zwey scharfen Messerklingen bestehet, die geschlagenen Gold- und Silberblätter zu vollkommenen Quadraten zu schneiden. Eine genauere Kenntniß dieses Werkzeuges müßte es entscheiden, ob Karren in dieser Bedeutung zu dem vorigen Worte gehöret, oder vielmehr zu dem alten karen, schneiden, wovon nicht nur kerben, sondern mit vorgesetztem Zischlaute auch scheren abstammet, S. diese Wörter.
3. Der Karren
, des -s, plur. ut nom. sing. ein sehr altes Wort, welches seinem ursprünglichen Umfange nach, einen jeden Wagen, ein jedes mit Rädern versehenes Fuhrwerk bedeutet zu haben scheinet; jetzt aber nur noch von einigen Arten desselben gebraucht wird. 1) Von einem Kasten mit Einem Rade zum Schieben, welchen man in Niedersachsen eine Karre, im Hoch-und Oberdeutschen aber einen Karren zu nennen pflegt. Der Schub- oder Schiebekarren, im Bergbaue der Laufkarren. 2) Ein Fuhrwerk mit zwey Rädern, welches von einem oder mehrern vor einander gespannten Pferden gezogen wird. Besonders, wenn dasselbe die Gestalt eines Kastens hat. Mit einem Karren fahren. Ein Karren Sand, Steine. Ein Sandkarren, Kothkarren, Mistkarren. Obgleich auch andere zweyräderige Fahrzeuge diesen Nahmen führen, dergleichen besonders die großen Fuhrmannskarren sind, S. Kärrner. Den Karren in den Koth schieben, eine Sache verderben, verwirren. Es ist ein angelegter Karren, in der niedrigen Sprechart, eine abgeredete Sache, ein abgeredeter Handel; eine seltsame R.A. wenn anders Karren hier nicht ein eigenes Wort ist, welches etwa noch von dem veralteten Karan, zubereiten, übrig ist, wofür wir jetzt in einigen Fällen gärben sagen, S. dieses Wort, oder wenn es nicht etwa gar aus Karte verderbt ist, weil man auch zu sagen pflegt, es ist eine angelegte Karte.
Anm. In dem alten Fragmente auf Carln den Großen bey dem Schilter Karren, im Schwed. Kaerra, im Ital. Carro, im Lat. Carrus, im Wallis. und Engl. Cart. Es scheinet mit diesem Worte wohl nicht zunächst auf die Gestalt eines Kastens gesehen zu werden, welchen einige Arten der Karren haben, sondern vielmehr auf die Bewegung, besonders der Räder; zumahl da das Latein. Currus, das Französ. Char, das Wallach. Kera, das Alban. Kierre, das Epirotische Kierr, und andere mehr, einen Wagen überhaupt bedeuten. S. Kehren. Das Engl. to carry, Dän. kiore, Franz. charier, fahren, stammen, so wie das Deutsche karren, wohl eher von Karre ab, als daß man sie für das Stammwort von diesem halten könnte. Im Oberd. ist für Karren auch Karch, für karren karchen, und für Kärrner Kärcher und Kärchelfahrer üblich, welches mit dem mittlern Latein. Carruca überein kommt. Im gemeinen Leben wird dieses Wort häufig in Karrn und Karn zusammen gezogen.