Adelung Wörterbuch
Humsen
, verb. reg. neutr. et act. welches das Intesivum oder Frequentativum von hummen ist, und so wie dieses einen eintönigen dumpfigen Ton verursachen, bedeutet. Besonders, eine Melodie ohne Worte brummend für sich singen. Daher das Gehumse, ein solches Singen. In einigen Gegenden gebraucht man es auch von dem Sumsen der Bienen. S. Hummen.  
1. Der Hund
, des -es, plur. die -e, in einigen einzelnen Fällen noch ein Nahme eines Werkzeuges etwas damit zu halten oder zu hemmen. 1) In dem Bergbaue ist der Hund oder Göpelhund ein längliches Stück Holz mit eisernen Zacken, welches an die Docke gehänget wird, und das Holz, welches man vermittelst des Göpels in den Schacht hinunter lässet, hemmet und aufhält, damit es nicht zu schnell hinunter schieße. S. Hundsring. Daher, den Hund anhängen, im Bergbaue, figürlich, feyern, müßig gehen, oder gemächlich arbeiten. 2) In den Gerichten einiger Gegenden, ein Instrument der Tortur, vermittelst dessen der Inquisit mit allen seinen Theilen gleichsam in eine Kugel zusammen gewickelt wird. 3) Bey den Böttchern, ein Werkzeug, die Reife damit um die Fässer zu legen und solche damit zu halten. 4) Bey den Brauern, ein Stück Holz, welches den Zapfen in der Schirrgrube hält.
Anm. Es gehöret zu dem Angels. hentan, Schwed. haenta, haenda, nehmen, halten, fassen, von welchem auch Hand abstammet, und welches zu haben, halten, gehöret. Im Engl. und Schwed. ist Hank, ein Band, ein weidener Ring, im Isländ. Hank und Haunk, eine Kette. Schon bey dem Plautus ist Canis eine eiserne Kette, welche den Verbrechern um den Hals gelegt wurde. S. Hand.
 
2. Der Hund
, des -es, plur. die -e, eine gleichfalls nur noch in einigen einzelnen Fällen übliches Wort, ein hohles Behältniß, ein Gefäß zu bezeichnen. 1) In Niedersachsen, besonders im Bremischen, ist ein Hund Landes, der sechste Theil eines Morgens, oder ein Stück Landes, welches 20 Ruthen lang und 4 Ruthen breit ist; in welcher Bedeutung es schon in Niedersächsischen Urkunden des 13ten Jahrhundertes vorkommt. Vermuthlich, so fern Hund ehedem ein Gefäß von bestimmter Größe, ein Maß bedeutete, da es denn so viel Land bedeuten würde, als man mit einem Hunde Getreides besäen kann; in welchem Verstande man auch eine Metze, ein Nößel, ein Viertel, ein Scheffel, eine Tonne Landes sagt. 2) Eben daselbst ist der Hund auch ein Torfmaß, welches 60 bis 70 große Körbe beträgt, und nach welchem der Gehalt der Torfschiffe bestimmet wird; wo es aber auch einen Haufen bedeuten, und mit Hümpel unmittelbar von ha, hoch, abstammen kann. 3) Im Bergbaue ist der Hund ein Kasten mit vier Rädern, worin die Bergleute Berge oder Schutt, und Erze in der Grube von einem Orte zum andern schaffen. S. Hundsläufer, Hundsschlepper, Hundskette und so ferner.
Anm. In dieser letzten Bedeutung auch bey den Böhmischen Bergleuten Hunt. Man könnte es mit dem vorigen gleichfalls von haben, halten, enthalten, ableiten, so wie Gefäß und Faß von fassen herstammet. Allein es scheinet vielmehr mit Humpe, Gumpe, Kumpf, Himten, Kahn, Kanne u.s.f. zu ha, hoch und tief, zu gehören, und eigentlich ein jedes hohles Gefäß oder Behältniß auszudrücken. Cannada, Cannata, Canneta u.s.f. bezeichnen im mittlern Lat. gleichfalls Arten von Gefäßen.
 
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