Adelung Wörterbuch
Hülfe
, plur. die -n, von dem Zeitworte helfen. 1. Die Handlung, da eine Person oder Sache hilft, in allen Bedeutungen des Zeitwortes; am häufigsten ohne Plural. 1) Die Handlung, da eine Person oder Sache den Zustand des andern vollkommener macht; ohne Plural. (a) Die Herstellung der Gesundheit. Bey einem Arzte Hülfe suchen. Die Arzeney hat mir die beste Hülfe gethan. (b) Die Befreyung von einer Verlegenheit, von einer Noth, von einer Gefahr. Keine Hülfe noch Rath mehr wissen. Jemanden Hülfe leisten, ihm zu Hülfe kommen. Um Hülfe bitten, um Hülfe rufen, schreyen. Bey jemanden Hülfe suchen. Auf Hülfe hoffen. Jemanden Hülfe widerfahren, angedeihen lassen. In der weitesten Bedeutung der Beföderung der Wohlfahrt, ohne Rücksicht auf die vorher gegangene Gefahr scheinet es eben nicht üblich zu seyn. 2) Der Zustand, da man seine Kräfte mit den Kräften eines andern zur Erreichung eines Endzweckes vereiniget, der Beystand, welchen man einem andern in Erreichung einer Absicht leistet. (a) Überhaupt und ohne Plural. Einem Gefallenen seine Hülfe versagen. Einem Arbeiter Hülfe leisten. Jemanden zu Hülfe kommen. Mit Gottes Hülfe. Um Hülfe rufen. Die Obrigkeit um Hülfe anrufen. Jemanden Truppen zu Hülfe schicken. Ich brauche bey dieser Arbeit keine Hülfe. Er thats mit Hülfe seines Dieners. Ingleichen figürlich. Mit Hülfe der Nacht entkommen. Eines Gedächtnisse zu Hülfe kommen. (b) Besonders, in einigen einzelnen Fällen. α) In der Reitkunst gibt man einem Pferde die Hülfe, wenn man dasselbe durch einen gelinden Schlag mit dem Schenkel oder mit der Ruthe, oder durch ein Zeichen mit dem Zügel, den Spornen u.s.f. an seine Pflicht erinnert; wo man auch den Plural braucht. Auf ähnliche Art thun die Jäger dem Leithunde die Hülfe. β) In den Rechen ist die Hülfe diejenige gerichtliche Handlung, wodurch der Überwiesene gezwungen wird, dem Urtheile Folge zu leisten; die Hülfsvollstreckung, der Hülfszwang, mit einem Lat. Kunstworte die Execution. Jemanden die Hülfe thun, ihn exequiren, die Execution in bürgerlichen Sachen an ihm vollziehen. Die Hülfe ergehen lassen, die Execution. Jemanden in die Hülfe verurtheilen. Die Hülfe erkennen, durch ein gerichtliches Urtheil beschließen und verordnen. Schon bey dem Winsbeck in dieser Bedeutung Helfe. 2. Eine helfende Person oder Sache; doch nur in einigen Fällen, wo es auch den Plural verträgt. Jemanden Hülfe schicken, Personen, welche ihm helfen. Die Geldhülfe, Geld, welches man jemanden gibt, sich damit zu helfen. In der Bedeutung einer helfenden Person, war ehedem das männliche der Hülfe, und das weibliche die Hülfinn üblich, wofür man jetzt Gehülfe und Gehülfinn sagt. Das Nieders. Hulpe hat diese Bedeutung noch. Anm. Bey den ältern Franken Chilpe, bey dem Kero, der es auch für Trost gebraucht, Helfa und Helfu, bey dem Ottfried Helpha, bey dem Notker Helfa, im Nieders. Hülpe, im Angels. und Engl. Help, im Dän. Hiälp. In den Zusmmensetzungen mit Hauptwörtern nimmt es am Ende gemeiniglich ein s an, Hülfsgelder, Hülfsmittel, Hülfstruppen, ob es gleich auch Schriftsteller gibt, welche lieber Hülfgelder u.s.f. schreiben und sprechen.
, plur. die -n, von dem Zeitworte helfen. 1. Die Handlung, da eine Person oder Sache hilft, in allen Bedeutungen des Zeitwortes; am häufigsten ohne Plural. 1) Die Handlung, da eine Person oder Sache den Zustand des andern vollkommener macht; ohne Plural. (a) Die Herstellung der Gesundheit. Bey einem Arzte Hülfe suchen. Die Arzeney hat mir die beste Hülfe gethan. (b) Die Befreyung von einer Verlegenheit, von einer Noth, von einer Gefahr. Keine Hülfe noch Rath mehr wissen. Jemanden Hülfe leisten, ihm zu Hülfe kommen. Um Hülfe bitten, um Hülfe rufen, schreyen. Bey jemanden Hülfe suchen. Auf Hülfe hoffen. Jemanden Hülfe widerfahren, angedeihen lassen. In der weitesten Bedeutung der Beföderung der Wohlfahrt, ohne Rücksicht auf die vorher gegangene Gefahr scheinet es eben nicht üblich zu seyn. 2) Der Zustand, da man seine Kräfte mit den Kräften eines andern zur Erreichung eines Endzweckes vereiniget, der Beystand, welchen man einem andern in Erreichung einer Absicht leistet. (a) Überhaupt und ohne Plural. Einem Gefallenen seine Hülfe versagen. Einem Arbeiter Hülfe leisten. Jemanden zu Hülfe kommen. Mit Gottes Hülfe. Um Hülfe rufen. Die Obrigkeit um Hülfe anrufen. Jemanden Truppen zu Hülfe schicken. Ich brauche bey dieser Arbeit keine Hülfe. Er thats mit Hülfe seines Dieners. Ingleichen figürlich. Mit Hülfe der Nacht entkommen. Eines Gedächtnisse zu Hülfe kommen. (b) Besonders, in einigen einzelnen Fällen. α) In der Reitkunst gibt man einem Pferde die Hülfe, wenn man dasselbe durch einen gelinden Schlag mit dem Schenkel oder mit der Ruthe, oder durch ein Zeichen mit dem Zügel, den Spornen u.s.f. an seine Pflicht erinnert; wo man auch den Plural braucht. Auf ähnliche Art thun die Jäger dem Leithunde die Hülfe. β) In den Rechen ist die Hülfe diejenige gerichtliche Handlung, wodurch der Überwiesene gezwungen wird, dem Urtheile Folge zu leisten; die Hülfsvollstreckung, der Hülfszwang, mit einem Lat. Kunstworte die Execution. Jemanden die Hülfe thun, ihn exequiren, die Execution in bürgerlichen Sachen an ihm vollziehen. Die Hülfe ergehen lassen, die Execution. Jemanden in die Hülfe verurtheilen. Die Hülfe erkennen, durch ein gerichtliches Urtheil beschließen und verordnen. Schon bey dem Winsbeck in dieser Bedeutung Helfe. 2. Eine helfende Person oder Sache; doch nur in einigen Fällen, wo es auch den Plural verträgt. Jemanden Hülfe schicken, Personen, welche ihm helfen. Die Geldhülfe, Geld, welches man jemanden gibt, sich damit zu helfen. In der Bedeutung einer helfenden Person, war ehedem das männliche der Hülfe, und das weibliche die Hülfinn üblich, wofür man jetzt Gehülfe und Gehülfinn sagt. Das Nieders. Hulpe hat diese Bedeutung noch. Anm. Bey den ältern Franken Chilpe, bey dem Kero, der es auch für Trost gebraucht, Helfa und Helfu, bey dem Ottfried Helpha, bey dem Notker Helfa, im Nieders. Hülpe, im Angels. und Engl. Help, im Dän. Hiälp. In den Zusmmensetzungen mit Hauptwörtern nimmt es am Ende gemeiniglich ein s an, Hülfsgelder, Hülfsmittel, Hülfstruppen, ob es gleich auch Schriftsteller gibt, welche lieber Hülfgelder u.s.f. schreiben und sprechen.