Adelung Wörterbuch
Hèngel
, S. Hängel.
1. Der Hêngst
, des -es, plur. die -e. 1) Der Nagel an den Fahrzeugen und Kähnen, woran und worauf das Ruder beweget wird; besonders im Oberdeutschen. 2) Bey den Färbern führet diesen Nahmen derjenige Haspel, womit das gefärbte Zeug aus der Blauküpe gewunden wird. Auch die Ruthe an einem Ziehbrunnen, woran der Eimer befestiget wird, führet in einigen Gegenden den Nahmen des Hengstes, Schwed. Hink, dagegen er an andern Heinz genannt wird, S. dieses Wort.
Anm. In der ersten Bedeutung kann dieses Wort durch den eingeschobenen Nasenlaut aus Haken gebildet seyn. In der zweyten scheinet es mit Heinz von einem veralteten Zeitworte abzustammen, welches ziehen bedeutet haben mag.
2. Der Hêngst
, des -es, plur. die -e, Diminut. das Hengstchen, Oberd. das Hengstlein, ein unverschnittenes Pferd männlichen Geschlechtes, zum Unterschiede von einem Wallache und von einer Stute; welches, wenn es besonders zur Fortpflanzung seines Geschlechtes bestimmt ist, auch der Springhengst, Zuchthengst, Reithengst, Beschäler, ehedem im Oberd. Scalo, Schel, genannt wird. Figürlich in den niedrigen Sprecharten, eine geile Person männlichen Geschlechtes.
Anm. Im Salischen Gesetze schon Chengisto, im Nieders. und Dän. Hingst, im Böhm. Hynst, im Schwed. Hingst. Frisch lässet es mit vieler Wahrscheinlichkeit von hinnire, im Oberd. hanen, abstammen, so fern dieses Wort eine Nachahmung des den Pferden eigenthümlichen Geschreyes ist, wovon die jungen Füllen in Franken und einigen andern Gegenden auch Hankerlein genannt werden. Bey den Saterländern im Stifte Münster bedeutet Hangst ein Pferd überhaupt, und da scheinet es zu dem Schwed. Haest und Dän. Hest, ein Pferd, zu gehören, welches Ihre von Hast, Eil, herleitet, so wie das Latein. Equus. von ωκυο, hurtig, abstammen soll. Übrigens wurde ein Hengst ehedem auch ein Meyden genannt.
, S. Hängel.
1. Der Hêngst
, des -es, plur. die -e. 1) Der Nagel an den Fahrzeugen und Kähnen, woran und worauf das Ruder beweget wird; besonders im Oberdeutschen. 2) Bey den Färbern führet diesen Nahmen derjenige Haspel, womit das gefärbte Zeug aus der Blauküpe gewunden wird. Auch die Ruthe an einem Ziehbrunnen, woran der Eimer befestiget wird, führet in einigen Gegenden den Nahmen des Hengstes, Schwed. Hink, dagegen er an andern Heinz genannt wird, S. dieses Wort.
Anm. In der ersten Bedeutung kann dieses Wort durch den eingeschobenen Nasenlaut aus Haken gebildet seyn. In der zweyten scheinet es mit Heinz von einem veralteten Zeitworte abzustammen, welches ziehen bedeutet haben mag.
2. Der Hêngst
, des -es, plur. die -e, Diminut. das Hengstchen, Oberd. das Hengstlein, ein unverschnittenes Pferd männlichen Geschlechtes, zum Unterschiede von einem Wallache und von einer Stute; welches, wenn es besonders zur Fortpflanzung seines Geschlechtes bestimmt ist, auch der Springhengst, Zuchthengst, Reithengst, Beschäler, ehedem im Oberd. Scalo, Schel, genannt wird. Figürlich in den niedrigen Sprecharten, eine geile Person männlichen Geschlechtes.
Anm. Im Salischen Gesetze schon Chengisto, im Nieders. und Dän. Hingst, im Böhm. Hynst, im Schwed. Hingst. Frisch lässet es mit vieler Wahrscheinlichkeit von hinnire, im Oberd. hanen, abstammen, so fern dieses Wort eine Nachahmung des den Pferden eigenthümlichen Geschreyes ist, wovon die jungen Füllen in Franken und einigen andern Gegenden auch Hankerlein genannt werden. Bey den Saterländern im Stifte Münster bedeutet Hangst ein Pferd überhaupt, und da scheinet es zu dem Schwed. Haest und Dän. Hest, ein Pferd, zu gehören, welches Ihre von Hast, Eil, herleitet, so wie das Latein. Equus. von ωκυο, hurtig, abstammen soll. Übrigens wurde ein Hengst ehedem auch ein Meyden genannt.