Adelung Wörterbuch
Heim ziehen
, verb. irreg. (S. Ziehen,) welches so wohl in Gestalt eines Activi, als eines Neutrius vorkommt, und im letztern Falle das Hülfswort seyn erfordert, nach Hause, in sein Vaterland ziehen. Heim ziehen in seine Stadt, 2 Sam. 17, 23. Die Bothen zogen heim, Judith 1, 11. Daher der Heimzug. Des Königes Heimzug, 2 Macc. 13, 26. Im Salischen Gesetze ist Chamzy so viel als in den spätern Zeiten Heimzucht, d.i. gewaltsame Erbrechung eines Hauses. S. Heimsuchen 1.
1. Heinrich
, -s, ein alter Deutscher Mannsnahme, der im Latein. Henricus lautet, und immer noch ungewissen Ursprunges ist, obgleich Hain, Wald, und -rich, entweder so fern es die gewöhnliche männliche Endung ist, oder auch, so fern es reich bedeutet, vielleicht den nächsten Anspruch darauf machen können. Im gemeinen Leben lautet dieser Nahme Heinz, und im Nieders. abgekürzet Hein. Die Nahmen Hetzil, Hezzo, Hezzin, Hesso, Eso, welche in den mittlern Zeiten so häufig vorkommen, sind auch nichts anders als verderbte Aussprachen oder Diminutiva desselben. Viele glauben auch, daß der alte Nahme Erich, Schwed. Erik, der im Nieders. noch jetzt Ehrke und Erke lautet, von demselben abstamme.
2. Der Heinrich
, des -es, plur. inus. ein Nahme verschiedener Pflanzen. 1) Einer Art des Gänsefußes, welche auf den Rainen, an den Wegen und Dörfern wild wächset, und wegen ihrer eröffnenden und kühlenden Kraft, daher sie zu Klystieren und Umschlägen gebraucht wird, guter Heinrich genannt wird; Chenopodium bonus Henricus L. An andern Orten heißt sie stolzer Heinrich, Dän. Stolt-Händrik, Norweg. Stolten Henrich, Engl. Good Henry; an andern Orten Feldspinat und Allgut. 2) Das Bingelkraut, Mercurialis L. wird in einigen Gegenden im Gegensatze der vorigen Pflanze böser Heinrich, an andern Orten auch die böse Blume genannt, weil sie ein schädliches Unkraut ist, und an den Zäunen, neben den Wäldern und an schattigen Orten häufig wächset.
Anm. Es ist nicht glaublich, daß diese Benennung mit dem vorigen eigenthümlichen Nahmen einige Verwandtschaft haben sollte, obgleich ihr Ursprung schwer auszumachen seyn möchte. Vielleicht stammet sie von Heim ab, weil beyde Pflanzen gern an den Heimen, d.i. Zäunen und Dörfern wachsen. Vielleicht auch von Hain, ein Wald.
3. Der Heinrich
, des -es, plur. die -e, ein chymischer Ofen, S. 2. Heinz.
, verb. irreg. (S. Ziehen,) welches so wohl in Gestalt eines Activi, als eines Neutrius vorkommt, und im letztern Falle das Hülfswort seyn erfordert, nach Hause, in sein Vaterland ziehen. Heim ziehen in seine Stadt, 2 Sam. 17, 23. Die Bothen zogen heim, Judith 1, 11. Daher der Heimzug. Des Königes Heimzug, 2 Macc. 13, 26. Im Salischen Gesetze ist Chamzy so viel als in den spätern Zeiten Heimzucht, d.i. gewaltsame Erbrechung eines Hauses. S. Heimsuchen 1.
1. Heinrich
, -s, ein alter Deutscher Mannsnahme, der im Latein. Henricus lautet, und immer noch ungewissen Ursprunges ist, obgleich Hain, Wald, und -rich, entweder so fern es die gewöhnliche männliche Endung ist, oder auch, so fern es reich bedeutet, vielleicht den nächsten Anspruch darauf machen können. Im gemeinen Leben lautet dieser Nahme Heinz, und im Nieders. abgekürzet Hein. Die Nahmen Hetzil, Hezzo, Hezzin, Hesso, Eso, welche in den mittlern Zeiten so häufig vorkommen, sind auch nichts anders als verderbte Aussprachen oder Diminutiva desselben. Viele glauben auch, daß der alte Nahme Erich, Schwed. Erik, der im Nieders. noch jetzt Ehrke und Erke lautet, von demselben abstamme.
2. Der Heinrich
, des -es, plur. inus. ein Nahme verschiedener Pflanzen. 1) Einer Art des Gänsefußes, welche auf den Rainen, an den Wegen und Dörfern wild wächset, und wegen ihrer eröffnenden und kühlenden Kraft, daher sie zu Klystieren und Umschlägen gebraucht wird, guter Heinrich genannt wird; Chenopodium bonus Henricus L. An andern Orten heißt sie stolzer Heinrich, Dän. Stolt-Händrik, Norweg. Stolten Henrich, Engl. Good Henry; an andern Orten Feldspinat und Allgut. 2) Das Bingelkraut, Mercurialis L. wird in einigen Gegenden im Gegensatze der vorigen Pflanze böser Heinrich, an andern Orten auch die böse Blume genannt, weil sie ein schädliches Unkraut ist, und an den Zäunen, neben den Wäldern und an schattigen Orten häufig wächset.
Anm. Es ist nicht glaublich, daß diese Benennung mit dem vorigen eigenthümlichen Nahmen einige Verwandtschaft haben sollte, obgleich ihr Ursprung schwer auszumachen seyn möchte. Vielleicht stammet sie von Heim ab, weil beyde Pflanzen gern an den Heimen, d.i. Zäunen und Dörfern wachsen. Vielleicht auch von Hain, ein Wald.
3. Der Heinrich
, des -es, plur. die -e, ein chymischer Ofen, S. 2. Heinz.