Adelung Wörterbuch
Geschütte
, des -s, plur. ut nom. sing. ein im Oberdeutschen übliches Wort, einen Haufen gleichsam zusammen geschütteter Dinge zu bezeichnen; eine Schütte. Im engern Verstande ist im Bergbaue ein Geschütte ein Haufen Mineralien, der lagenweise bey den Gängen bricht, und solche mächtiger macht; dagegen ein Geschiebe nur auf oder gleich unter der Dammerde angetroffen wird. S. Schütte.  
1. Das Geschütz
, des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, bey den Falkenieren, diejenigen Riemen, welche den Falken um die Füße geleget werden. Es ist aus Geschühe verderbt, wofür im Oberdeutschen ehedem auch Geschude üblich war, wie aus dem Frisch v. Schuh erhellet.
 
2. Das Geschütz
, des -es, plur. inus. von dem Zeitworte schießen, Werkzeuge zum Schießen, besonders dergleichen Werkzeuge größerer Art, als ein Collectivum. In diesem Verstande wurde es schon vor Erfindung des Schießpulvers gebraucht, indem Gescuzze und Gescutz schon in dem alten Fragmente eines Gedichtes auf den Feldzug Carls des Großen und im Schwabenspiegel vorkommt. Heutiges Tages gebraucht man dieses Wort nur noch von den größern Werkzeugen zum Schießen. Grobes Geschütz, schwere Kanonen und Mörser. Kleines Geschütz, kleinere Kanonen, Feldstücke u.s.f. Das Geschütz aufführen lassen, vernageln.
 
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