Adelung Wörterbuch
Gefallen
, des -s, plur. inus. 1) Die Empfindung, daß eine Sache gut, den Umständen gemäß ist. Gefallen an etwas haben, oder tragen. Es wird mir ein großer Gefallen geschehen, wenn u.s.f. Thun sie es mir zu Gefallen, d.i. thun sie, was mir gefällt und um mir zu gefallen, so wie man auch sagt, mir zu Liebe, mir zu Ehre, mir zum Verdrusse. Einem zu Gefallen, nach Gefallen reden, reden wie es ihm gefällt. Mir zu Gefallen mögen sie es thun oder lassen, d.i. meinetwegen, es geschiehet mir kein Gefallen, sie mögen es thun oder lassen. Mir zu Gefallen mag sie noch länger leben. Ingleichen für Gutdünken. Nach seinem Gefallen handeln. Die biblische Wortfügung seines Gefallens, wie es ihm gefällt, ist im Hochdeutschen ungewöhnlich. 2) Dasjenige, was diese Empfindung erwecket. Einem einen Gefallen thun. Sie werden mir einen großen Gefallen thun, wenn u.s.f. Einem einen Gefallen erweisen. In andern Fällen wird es in dieser Bedeutung nicht gebraucht. Anm. Im Dänischen Gefal. Im Oberdeutschen ist dieses Wort ungewissen Geschlechtes, das Gefallen, in welchem es auch noch mehrmahls in der Deutschen Bibel vorkommt, und alsdann scheinet es unmittelbar der Infinitiv des vorigen Zeitwortes zu seyn. S. Mißfallen.
1. Gefällig
, adj et adv. von fallen, cadere, was da fällt; doch nur in einigen figürlichen Bedeutungen. Das Geld, die Zinsen sind gefällig, zahlbar, die Zahlungszeit derselben ist vorhanden. S. Fällig. Das Fest ist morgen gefällig, fällt auf den morgenden Tag.
2. Gefällig
, -er, -ste, adj et adv. von dem Hauptworte Gefallen. 1) Gefallen empfindend, doch nur als ein Nebenwort. Wenn es ihnen gefällig ist, wenn es ihnen gefällt, gut dünket. Ist es ihnen gefällig, mit zu gehen? Wo dieses Wort im gesellschaftlichen Umgange als ein feinerer Ausdruck für wollen gebraucht wird. 2) Gefallen erweckend. Was Gott gefällig ist. Ein Gott gefälliges Opfer. Sich bey jedermann gefällig machen. Einem gefällig werden. So verliert die Raupe ihre berstende Hülle und nimmt die Gestalt eines gefälligen Sommervogels an, Gell. Einen gefälligen Handel treffen, der uns gefällt. 3) Geneigt, andern Gefallen zu erweisen, ihnen zu gefallen. Ein sehr gefälliger junger Mensch. Er ist überaus gefällig. Ich will ihn nicht durch mein gefälliges Stillschweigen in seiner Thorheit bestärken. Sonnenf.
Gefällig sucht in meinem Blick
Er jeden Wunsch zu spähen,
Weiße.
In gevelligemo zite heißt bey dem Notker zu bequemer Zeit.
, des -s, plur. inus. 1) Die Empfindung, daß eine Sache gut, den Umständen gemäß ist. Gefallen an etwas haben, oder tragen. Es wird mir ein großer Gefallen geschehen, wenn u.s.f. Thun sie es mir zu Gefallen, d.i. thun sie, was mir gefällt und um mir zu gefallen, so wie man auch sagt, mir zu Liebe, mir zu Ehre, mir zum Verdrusse. Einem zu Gefallen, nach Gefallen reden, reden wie es ihm gefällt. Mir zu Gefallen mögen sie es thun oder lassen, d.i. meinetwegen, es geschiehet mir kein Gefallen, sie mögen es thun oder lassen. Mir zu Gefallen mag sie noch länger leben. Ingleichen für Gutdünken. Nach seinem Gefallen handeln. Die biblische Wortfügung seines Gefallens, wie es ihm gefällt, ist im Hochdeutschen ungewöhnlich. 2) Dasjenige, was diese Empfindung erwecket. Einem einen Gefallen thun. Sie werden mir einen großen Gefallen thun, wenn u.s.f. Einem einen Gefallen erweisen. In andern Fällen wird es in dieser Bedeutung nicht gebraucht. Anm. Im Dänischen Gefal. Im Oberdeutschen ist dieses Wort ungewissen Geschlechtes, das Gefallen, in welchem es auch noch mehrmahls in der Deutschen Bibel vorkommt, und alsdann scheinet es unmittelbar der Infinitiv des vorigen Zeitwortes zu seyn. S. Mißfallen.
1. Gefällig
, adj et adv. von fallen, cadere, was da fällt; doch nur in einigen figürlichen Bedeutungen. Das Geld, die Zinsen sind gefällig, zahlbar, die Zahlungszeit derselben ist vorhanden. S. Fällig. Das Fest ist morgen gefällig, fällt auf den morgenden Tag.
2. Gefällig
, -er, -ste, adj et adv. von dem Hauptworte Gefallen. 1) Gefallen empfindend, doch nur als ein Nebenwort. Wenn es ihnen gefällig ist, wenn es ihnen gefällt, gut dünket. Ist es ihnen gefällig, mit zu gehen? Wo dieses Wort im gesellschaftlichen Umgange als ein feinerer Ausdruck für wollen gebraucht wird. 2) Gefallen erweckend. Was Gott gefällig ist. Ein Gott gefälliges Opfer. Sich bey jedermann gefällig machen. Einem gefällig werden. So verliert die Raupe ihre berstende Hülle und nimmt die Gestalt eines gefälligen Sommervogels an, Gell. Einen gefälligen Handel treffen, der uns gefällt. 3) Geneigt, andern Gefallen zu erweisen, ihnen zu gefallen. Ein sehr gefälliger junger Mensch. Er ist überaus gefällig. Ich will ihn nicht durch mein gefälliges Stillschweigen in seiner Thorheit bestärken. Sonnenf.
Gefällig sucht in meinem Blick
Er jeden Wunsch zu spähen,
Weiße.
In gevelligemo zite heißt bey dem Notker zu bequemer Zeit.