Adelung Wörterbuch
Fronte
, plur. die -n, aus dem Franz. Fronte, der Vordertheil verschiedener Körper. Die Fronte eines Gebäudes. Die Fronte einer Armee, die vorderste Linie, zum Unterschiede von dem Rücken und den Flügeln. Fronte gegen etwas machen, in dem Kriegeswesen, sich mit der Fronte gegen etwas wenden. Bey den Perückenmachern ist die Fronte der Theil einer Perrücke oder Haarkrause, welcher die Stirn umgibt.
1. Der Frósch
, des -es, plur. die Frösche, Diminut. das Fröschchen, Oberd. Fröschlein, Fröschel, ein nacktes und ungeschwänztes Amphibium mit vier Füßen, welches einen flachen etwas eckigen Rücken hat, im Frühlinge im Wasser und im Sommer auf dem Lande lebt; Rana Temporaria L. Batrachus Rana Klein. S. Baumfrosch, Laubfrosch, Wasserfrosch u.s.f. Er brüstet, wie ein Frosch im Mondscheine. Das Quaken der Frösche hat Brockes, wie vor ihm schon Aristophanes, durch Wreckekeks nachzuahmen gesucht.
Anm. Dieses Thier heißt schon bey dem Notker Frosg, in den Monseeischen Glossen Frosk, im Schwed. Fro, im Isländ. Freia, im Angels. Frogga, Frocca, Frox, im Holländ. Vorsch, im Norweg. Fröer, im Dän. Froe, Frosk, im Engl. Frog, im Wallach. Broaska, und im mittlern Lat. Bruscus. Dieses letzere ist, dem Frisch zu Folge, zugleich das Stammwort des Deutschen, und Bruscus leitet er von Ruscus, Mausedorn, her, weil sich die Frösche gern unter diesem Strauche aufhalten sollen, so wie sie aus einer ähnlichen Ursache Rubetae, von Rubus, Brommberstaude, genannt werden. Ihre leitet Frosch von dem Schwed. Frö, der Samen her, weil diese Thiere sehr vielen Leich oder Samen legen, der im Franz. Frie, und im Engl. Fray genannt wird. Wenn dieser Umstand diese Ableitung nicht überwiegend wahrscheinlich machte, so würde friesen, frieren, frisch, vielleicht Anspruch auf die Verwandtschaft machen können, weil dieses Their sehr kalt anzufühlen ist. Im Nieders. heißt es Pogge, Padde, und im Scherze Aderjaan, bey dem Pictor. Hopzer, im Angels. Gaersthop, Graßhüpfer, und in Schonen Korngrodor.
2. Der Frósch
, des -es, plur. die -Frösche, Diminut. das Fröschchen, Oberd. Fröschlein, ein Nahme, der verschiedenen Arten von Erhöhungen oder ihnen ähnlichen Theilen beygeleget wird. 1) Einer Krankheit am Kopfe der Pferde, wobey der Gaumen um die Vorderzähne schwillet, so daß er über die Zähne hervor tritt. Auch kleine fehlerhafte Höcker unter der Zunge der Pferde und des Rindviehes, welche zu schwarzen Bäulen werden, ingleichen die harte Haut der innern Lefzen an den Pferden, welche von dem Drucke scharfer Mundstücke entstehet, führen den Nahmen des Frosches. Auch bey Kindern, eine Geschwulst des Häutchens unter der Zunge, wodurch das Sprechen und Schlucken gehindert wird.
Udus wird gewiß den Frosch unter seiner Zunge haben,
Den er immer fort und fort muß mit etwas Nassem laben,
Logau.
2) Einem Ansatze von Holz an der Malzdarre. Bey den Böttchern, was an den Dauben über dem Boden heraus gehet, und sonst auch die Kimme genannt wird. An einem Violinbogen, ein hervor stehendes Stückchen Holz, welches unten eine Schraube hat, die Haare vermittelst desselben zu spannen. An den Tücherpressen, eine eichene Bohle mit einer stählernen Platte, in deren Pfanne die Spitze der Spindel spielet. Im Bergbaue, kleine Stücke gezimmertes Holz, welche in das Gestein eingemeißelt werden, die Fahrten daran zu befestigen, und bey andern Handwerkern Döbel heißen.
Anm. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß alle diese verschiedenen Bedeutungen bloße Figuren von dem Frosche aus dem Thierreiche seyn sollten; ein Vorgeben, welches der Sprachähnlichkeit zuwider ist. Es ist vielmehr glaublicher, daß Frosch ehedem auch eine jede Erhöhung bedeutet habe, und alsdann würde es zu dem Oberd. Brosse, Knospe, Bries, eine Drüse, zu dem Schwed. Brusk, ein Knorpel, dem Ital. Brozze, Broggie, Finnen, vielleicht auch zu Brust gehören. In Nieders. ist Brausch und Brüsch eine Bäule, im Ital. Brusciolo, und im mittlern Lat. Brusciolus, ein Schwären, Fraschissa oder Fraschissum aber vermuthlich eine Handhabe. F und b gehen in allen Sprachen sehr leicht in einander über.
3. Der Frósch
, des -es, plur. die -Fröche, Diminut. das Fröschchen, Oberd. Fröschlein, in der Landwirthschaft einiger Gegenden, z.B. im Anhältischen, ein Arm voll abgeschnittener Halme, deren etliche eine Garbe ausmachen. In Zeiz, wo man deren vier auf eine Garbe rechnet, heißt ein solcher Frosch eine Gans.
Anm. Auch dieses scheinet ein eigenes und von dem vorigen ganz verschiedenes Wort zu seyn, welches eigentlich ein Büschel bedeutet. Im Ital. und mittlern Lat. ist Frascha, Frasca, ein Bündel Baumzweige, ingleichen ein Strauch, Frossa und Froza ein Bündel, Büschel, und Bruscus, Franz. Brusc, ein Dornstrauch Mäusedorn, bey den Römern Ruscus.
1. Der Frósch
, des -es, plur. die Frösche, Diminut. das Fröschchen, Oberd. Fröschlein, Fröschel, ein nacktes und ungeschwänztes Amphibium mit vier Füßen, welches einen flachen etwas eckigen Rücken hat, im Frühlinge im Wasser und im Sommer auf dem Lande lebt; Rana Temporaria L. Batrachus Rana Klein. S. Baumfrosch, Laubfrosch, Wasserfrosch u.s.f. Er brüstet, wie ein Frosch im Mondscheine. Das Quaken der Frösche hat Brockes, wie vor ihm schon Aristophanes, durch Wreckekeks nachzuahmen gesucht.
Anm. Dieses Thier heißt schon bey dem Notker Frosg, in den Monseeischen Glossen Frosk, im Schwed. Fro, im Isländ. Freia, im Angels. Frogga, Frocca, Frox, im Holländ. Vorsch, im Norweg. Fröer, im Dän. Froe, Frosk, im Engl. Frog, im Wallach. Broaska, und im mittlern Lat. Bruscus. Dieses letzere ist, dem Frisch zu Folge, zugleich das Stammwort des Deutschen, und Bruscus leitet er von Ruscus, Mausedorn, her, weil sich die Frösche gern unter diesem Strauche aufhalten sollen, so wie sie aus einer ähnlichen Ursache Rubetae, von Rubus, Brommberstaude, genannt werden. Ihre leitet Frosch von dem Schwed. Frö, der Samen her, weil diese Thiere sehr vielen Leich oder Samen legen, der im Franz. Frie, und im Engl. Fray genannt wird. Wenn dieser Umstand diese Ableitung nicht überwiegend wahrscheinlich machte, so würde friesen, frieren, frisch, vielleicht Anspruch auf die Verwandtschaft machen können, weil dieses Their sehr kalt anzufühlen ist. Im Nieders. heißt es Pogge, Padde, und im Scherze Aderjaan, bey dem Pictor. Hopzer, im Angels. Gaersthop, Graßhüpfer, und in Schonen Korngrodor.
2. Der Frósch
, des -es, plur. die -Frösche, Diminut. das Fröschchen, Oberd. Fröschlein, ein Nahme, der verschiedenen Arten von Erhöhungen oder ihnen ähnlichen Theilen beygeleget wird. 1) Einer Krankheit am Kopfe der Pferde, wobey der Gaumen um die Vorderzähne schwillet, so daß er über die Zähne hervor tritt. Auch kleine fehlerhafte Höcker unter der Zunge der Pferde und des Rindviehes, welche zu schwarzen Bäulen werden, ingleichen die harte Haut der innern Lefzen an den Pferden, welche von dem Drucke scharfer Mundstücke entstehet, führen den Nahmen des Frosches. Auch bey Kindern, eine Geschwulst des Häutchens unter der Zunge, wodurch das Sprechen und Schlucken gehindert wird.
Udus wird gewiß den Frosch unter seiner Zunge haben,
Den er immer fort und fort muß mit etwas Nassem laben,
Logau.
2) Einem Ansatze von Holz an der Malzdarre. Bey den Böttchern, was an den Dauben über dem Boden heraus gehet, und sonst auch die Kimme genannt wird. An einem Violinbogen, ein hervor stehendes Stückchen Holz, welches unten eine Schraube hat, die Haare vermittelst desselben zu spannen. An den Tücherpressen, eine eichene Bohle mit einer stählernen Platte, in deren Pfanne die Spitze der Spindel spielet. Im Bergbaue, kleine Stücke gezimmertes Holz, welche in das Gestein eingemeißelt werden, die Fahrten daran zu befestigen, und bey andern Handwerkern Döbel heißen.
Anm. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß alle diese verschiedenen Bedeutungen bloße Figuren von dem Frosche aus dem Thierreiche seyn sollten; ein Vorgeben, welches der Sprachähnlichkeit zuwider ist. Es ist vielmehr glaublicher, daß Frosch ehedem auch eine jede Erhöhung bedeutet habe, und alsdann würde es zu dem Oberd. Brosse, Knospe, Bries, eine Drüse, zu dem Schwed. Brusk, ein Knorpel, dem Ital. Brozze, Broggie, Finnen, vielleicht auch zu Brust gehören. In Nieders. ist Brausch und Brüsch eine Bäule, im Ital. Brusciolo, und im mittlern Lat. Brusciolus, ein Schwären, Fraschissa oder Fraschissum aber vermuthlich eine Handhabe. F und b gehen in allen Sprachen sehr leicht in einander über.
3. Der Frósch
, des -es, plur. die -Fröche, Diminut. das Fröschchen, Oberd. Fröschlein, in der Landwirthschaft einiger Gegenden, z.B. im Anhältischen, ein Arm voll abgeschnittener Halme, deren etliche eine Garbe ausmachen. In Zeiz, wo man deren vier auf eine Garbe rechnet, heißt ein solcher Frosch eine Gans.
Anm. Auch dieses scheinet ein eigenes und von dem vorigen ganz verschiedenes Wort zu seyn, welches eigentlich ein Büschel bedeutet. Im Ital. und mittlern Lat. ist Frascha, Frasca, ein Bündel Baumzweige, ingleichen ein Strauch, Frossa und Froza ein Bündel, Büschel, und Bruscus, Franz. Brusc, ein Dornstrauch Mäusedorn, bey den Römern Ruscus.