Adelung Wörterbuch
Frêvelmuth
, des -es, plur. inus. ein im Hochdeutschen wenig bekanntes Wort, für frevelhafte Gesinnung, Neigung, besonders in der 2ten figürlichen Bedeutung des Wortes Frevel. Im Nieders ist dafür Wrevelicheit, im Oberd. aber auch Frevelsinn üblich.
1. Frêveln
, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, Frevel begehen, in allen figürlichen Bedeutungen dieses Hauptwortes. An seinem Nächsten freveln, Ezech. 21, 14. Seine Seele hasset den Gottlosen und die gern freveln, Ps. 11, 5. Wir freveln wissentlich, Haged. In einigen Oberdeutschen Gerichten auch die auf den Frevel, d.i. geringe Verbrechen, gesetzte Strafe erlegen. Der frevelt 30 Schillinge im Straßburg. Stadtrechte.
2. Frêveln
, verb. reg. act. welches nur in dem Salzwerke zu Halle üblich ist, wo die gesottenen Salzstücke gefrevelt werden, wenn man sie auf die Trockenböden bringet, damit sie daselbst trocknen. Frisch siehet dieses als eine besondere Bedeutung des vorigen Wortes an. Allein es ist ohne Zweifel ein besonderes Wort, welches vielleicht zu dem Schwedischen Raef, eine Stange, oder Refwel, ein Bret, gehöret. Im Oberdeutschen ist Rafen ein Balken oder Sparre, ein Dachraff ein Dachlatte, und Räff ein Saumsattel. S. Raff und Reff. Das F würde alsdann der begleitende Blaselaut seyn, der in so vielen andern Wörtern anzutreffen ist.
, des -es, plur. inus. ein im Hochdeutschen wenig bekanntes Wort, für frevelhafte Gesinnung, Neigung, besonders in der 2ten figürlichen Bedeutung des Wortes Frevel. Im Nieders ist dafür Wrevelicheit, im Oberd. aber auch Frevelsinn üblich.
1. Frêveln
, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, Frevel begehen, in allen figürlichen Bedeutungen dieses Hauptwortes. An seinem Nächsten freveln, Ezech. 21, 14. Seine Seele hasset den Gottlosen und die gern freveln, Ps. 11, 5. Wir freveln wissentlich, Haged. In einigen Oberdeutschen Gerichten auch die auf den Frevel, d.i. geringe Verbrechen, gesetzte Strafe erlegen. Der frevelt 30 Schillinge im Straßburg. Stadtrechte.
2. Frêveln
, verb. reg. act. welches nur in dem Salzwerke zu Halle üblich ist, wo die gesottenen Salzstücke gefrevelt werden, wenn man sie auf die Trockenböden bringet, damit sie daselbst trocknen. Frisch siehet dieses als eine besondere Bedeutung des vorigen Wortes an. Allein es ist ohne Zweifel ein besonderes Wort, welches vielleicht zu dem Schwedischen Raef, eine Stange, oder Refwel, ein Bret, gehöret. Im Oberdeutschen ist Rafen ein Balken oder Sparre, ein Dachraff ein Dachlatte, und Räff ein Saumsattel. S. Raff und Reff. Das F würde alsdann der begleitende Blaselaut seyn, der in so vielen andern Wörtern anzutreffen ist.