Adelung Wörterbuch
Forschsucht
, Forschsüchtig, S. in Forschbegierde.
1. Der Forst
, des -es, plur. die -e, oder Förste, die oberste Schärfe eines Daches, S. Firste.
2. Der Forst
, des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, eine Art eines Gewebes von Seide, Wolle oder Leinen, welches den Nahmen vielleicht von einem Orte hat, wo es erfunden oder häufig verfertiget worden.
3. Der Forst
, des -es, plur. die Förste, an einigen Orten auch die Forste. 1) Ein Wald, dessen Gebrauch nicht einem jeden frey stehet, sondern, in welchem das Wild oder Holz zum Behuf eines Höhern gehäget wird; wodurch sich ein Forst, dem gemeinsten Sprachgebrauche nach, von einem Walde, einer Heide, einem Holze und andern ähnlichen Benennungen unterscheidet, obgleich im gemeinen Leben diese Wörter mehrmahls als gleichbedeutend angesehen werden, zumahl da es jetzt wenig Wälder in Deutschland mehr gibt, deren Gebrauch nicht auf eine oder die andere Art eingeschränket wäre. Kaiser Conrad II. schenkt in einer Urkunde von 1031 in Schultes Henneberg. Gesch. Th. 1, S. 78, einen Theil des Waldes bey Mellerstadt an Wirzburg, cum consensu ceterorumque comprovincialium in eadem silva communionem habentium, abhinc sub Forestis nostris comprehensimus ac districtionis nostrae bannum super eam ad ecclesiam in Wirzeburg – habendum decrevimus; wo Forestum deutlich der Silva entgegen gesetzet wird. 2) Auch ein besonderer mit seinen Grenzen versehener Theil eines solchen Waldes, welcher einem Forstbedienten zur Aufsicht anvertrauet worden; welcher Theil in Feldern und Feldhölzern ein Revier genannt wird.
Anm. Dieses Wort lautet im mittlern Lateine von Carls des Großen Zeiten an Foresta, Foreste, Forestis u.s.f. im Ital. Foresta, im Engl. Forest, im Franz. Foret, wo es auch einen jeden Wald überhaupt bedeutet. In einigen Oberdeutschen Gegenden, z.B. im Würtembergischen, ist es weiblichen Geschlechtes, die Forst. Die meisten Sprachforscher glauben, daß dieses Wort ursprünglich neu Lateinisch sey, und aus foras gebildet worden, wovon auch forestare ehedem verbannen bedeutete. Was diese Ableitung bestätiget, ist, theils daß Forst fast beständig einen gebanneten Wald bedeutet, d.i. einen solchen, dessen Gebrauch nicht einem jeden frey stehet, theils aber auch, daß Foresta im mittlern Lateine mehrmahls einen Fischhälter, ein gehägtes Fischwasser, einen Fischforst bedeutet, wovon man in des Du Fresne Glossario mehrere Beyspiele findet. Indessen verdienete doch diese Ableitung wohl noch eine genauere Untersuchung, zumahl da auch im Wendischen Bor einen Wald bedeutet. Gemeiniglich rechnet man auch das Angels. Hurst, Hyrst, und das Nieders. Horst, Host, Hörst hierher. Allein der Bedeutung nach sind beyde von Forst sehr verschieden; indem sie theils einen Feldbusch, theils aber auch einen ehemahligen Wald, von welchem nur noch die Stöcke und Stammenden vorhanden sind, bezeichnen, S. Horst.
, Forschsüchtig, S. in Forschbegierde.
1. Der Forst
, des -es, plur. die -e, oder Förste, die oberste Schärfe eines Daches, S. Firste.
2. Der Forst
, des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, eine Art eines Gewebes von Seide, Wolle oder Leinen, welches den Nahmen vielleicht von einem Orte hat, wo es erfunden oder häufig verfertiget worden.
3. Der Forst
, des -es, plur. die Förste, an einigen Orten auch die Forste. 1) Ein Wald, dessen Gebrauch nicht einem jeden frey stehet, sondern, in welchem das Wild oder Holz zum Behuf eines Höhern gehäget wird; wodurch sich ein Forst, dem gemeinsten Sprachgebrauche nach, von einem Walde, einer Heide, einem Holze und andern ähnlichen Benennungen unterscheidet, obgleich im gemeinen Leben diese Wörter mehrmahls als gleichbedeutend angesehen werden, zumahl da es jetzt wenig Wälder in Deutschland mehr gibt, deren Gebrauch nicht auf eine oder die andere Art eingeschränket wäre. Kaiser Conrad II. schenkt in einer Urkunde von 1031 in Schultes Henneberg. Gesch. Th. 1, S. 78, einen Theil des Waldes bey Mellerstadt an Wirzburg, cum consensu ceterorumque comprovincialium in eadem silva communionem habentium, abhinc sub Forestis nostris comprehensimus ac districtionis nostrae bannum super eam ad ecclesiam in Wirzeburg – habendum decrevimus; wo Forestum deutlich der Silva entgegen gesetzet wird. 2) Auch ein besonderer mit seinen Grenzen versehener Theil eines solchen Waldes, welcher einem Forstbedienten zur Aufsicht anvertrauet worden; welcher Theil in Feldern und Feldhölzern ein Revier genannt wird.
Anm. Dieses Wort lautet im mittlern Lateine von Carls des Großen Zeiten an Foresta, Foreste, Forestis u.s.f. im Ital. Foresta, im Engl. Forest, im Franz. Foret, wo es auch einen jeden Wald überhaupt bedeutet. In einigen Oberdeutschen Gegenden, z.B. im Würtembergischen, ist es weiblichen Geschlechtes, die Forst. Die meisten Sprachforscher glauben, daß dieses Wort ursprünglich neu Lateinisch sey, und aus foras gebildet worden, wovon auch forestare ehedem verbannen bedeutete. Was diese Ableitung bestätiget, ist, theils daß Forst fast beständig einen gebanneten Wald bedeutet, d.i. einen solchen, dessen Gebrauch nicht einem jeden frey stehet, theils aber auch, daß Foresta im mittlern Lateine mehrmahls einen Fischhälter, ein gehägtes Fischwasser, einen Fischforst bedeutet, wovon man in des Du Fresne Glossario mehrere Beyspiele findet. Indessen verdienete doch diese Ableitung wohl noch eine genauere Untersuchung, zumahl da auch im Wendischen Bor einen Wald bedeutet. Gemeiniglich rechnet man auch das Angels. Hurst, Hyrst, und das Nieders. Horst, Host, Hörst hierher. Allein der Bedeutung nach sind beyde von Forst sehr verschieden; indem sie theils einen Feldbusch, theils aber auch einen ehemahligen Wald, von welchem nur noch die Stöcke und Stammenden vorhanden sind, bezeichnen, S. Horst.