Adelung Wörterbuch
† Flênnen
, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches nur in den gemeinen Mundarten Ober-und Niederdeutschlandes üblich ist, und eigentlich das Maul verziehen bedeutet, aber in zwey einander ganz entgegen gesetzten Fällen gebraucht wird. 1) Für weinen, den Mund im Weinen verziehen; im Oberd. flannen, bey dem Notker flannen, Nieders. flennen, und im Frequent. flensen. Dän. fliin. 2) Für lächeln, mit Verziehung des Mundes lachen; Schwed. flina, Dän. fliin.
1. Flênsen
, verb. reg. neutr. welches das Frequent. von flennen ist, S. dasselbe.
2. Flênsen
, verb. reg. act. welches nur im Nieders. besonders bey dem Wallfischfange, üblich ist, wo es den grob abgeschnitten Wallfischspeck in kleinere Stücke schneiden bedeutet. Daher das Flensloch, das Loch in dem Schiffe, in welches man die großen Stücke, welche geflenset werden sollen, wirft; das Flenswerk, diese großen Stücke selbst. Im Niedersächs. sind Flinsen kleine Schnitzlein vom Zeuge oder Tuche der Schneider, und im Schwedischen bedeutet flå schinden, von welchem flensen das Frequentativum seyn kann.
1. * Die Flethe
, plur. die -n, im Nieders. ein Canal, besonders der schiffbare Canal, der durch die Stadt Hamburg gehet; vom Nieders fleten, fließen.
2. Die Flethe
, plur. die -n, bey den Tuchmachern und Wollarbeitern. 1) So viel Wolle, als auf Ein Mahl auf dem Reiß- oder Krämpelkamme gerissen wird. 2) Die völlig fertig gekrämpelten Stücke. 3) Auch wohl die auf den Kardätschen bereiteten Löckchen. In allen diesen Bedeutungen lautet es in den rauhern Mundarten auch Fleuthe, und bey andern Flöte. Im Isländ. ist Flaeta in Locken legen.
, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches nur in den gemeinen Mundarten Ober-und Niederdeutschlandes üblich ist, und eigentlich das Maul verziehen bedeutet, aber in zwey einander ganz entgegen gesetzten Fällen gebraucht wird. 1) Für weinen, den Mund im Weinen verziehen; im Oberd. flannen, bey dem Notker flannen, Nieders. flennen, und im Frequent. flensen. Dän. fliin. 2) Für lächeln, mit Verziehung des Mundes lachen; Schwed. flina, Dän. fliin.
1. Flênsen
, verb. reg. neutr. welches das Frequent. von flennen ist, S. dasselbe.
2. Flênsen
, verb. reg. act. welches nur im Nieders. besonders bey dem Wallfischfange, üblich ist, wo es den grob abgeschnitten Wallfischspeck in kleinere Stücke schneiden bedeutet. Daher das Flensloch, das Loch in dem Schiffe, in welches man die großen Stücke, welche geflenset werden sollen, wirft; das Flenswerk, diese großen Stücke selbst. Im Niedersächs. sind Flinsen kleine Schnitzlein vom Zeuge oder Tuche der Schneider, und im Schwedischen bedeutet flå schinden, von welchem flensen das Frequentativum seyn kann.
1. * Die Flethe
, plur. die -n, im Nieders. ein Canal, besonders der schiffbare Canal, der durch die Stadt Hamburg gehet; vom Nieders fleten, fließen.
2. Die Flethe
, plur. die -n, bey den Tuchmachern und Wollarbeitern. 1) So viel Wolle, als auf Ein Mahl auf dem Reiß- oder Krämpelkamme gerissen wird. 2) Die völlig fertig gekrämpelten Stücke. 3) Auch wohl die auf den Kardätschen bereiteten Löckchen. In allen diesen Bedeutungen lautet es in den rauhern Mundarten auch Fleuthe, und bey andern Flöte. Im Isländ. ist Flaeta in Locken legen.