Adelung Wörterbuch
Fitze
, plur. die -n, in den gemeinen Mundarten, besonders Niedersachsens. 1) Das Band, womit ein Stück Garn auf dem Haspel in kleinere Bünde gebunden wird, und welches auch das Fitzband, der Fitzfaden, Nieders. die Fisse, genannt wird. Im Dänischen ist Fed und Fid ein Strang, und Fedbaand, ein Fitzband. 2) Diese zusammen gebundenen Fäden selbst, in welchem Verstande es zugleich ein Maß des gesponnenen Garnes ist, welches an andern Orten auch ein Gebinde heißt. Eine solche Fitze hält 40 Fäden um den Haspel, deren jeder 4 Ellen, an manchen Orten aber nur 31/2 Elle lang ist; 20 Fitzen machen eine Strähne oder ein Stück. S. Gebinde. 3) Eine Falte, Runzel, Nieders. Fisse. Fitzen in der Stirn machen. Anm. In allen diesen Bedeutungen scheinet es zu fassen, Nieders. faten, oder auch zu Faden, Fase, zu gehören.
 
1. Fitzen
, verb. reg. act. von dem vorigen Hauptworte, nur in den gemeinen Mundarten. 1) In Fitze binden. Garn fitzen; Nieders. fissen. 2) Runzeln, verworrene Falten machen. Die Stirne fitzen. Etwas zusammen fitzen, unordentlich, flüchtig zusammen nähen. S. Verfitzen. 3) Fadenweise ausziehen, oder auch, was verworren ist, einzeln wieder in Ordnung bringen. Wenn nur Wahrheit zum Grunde läge, die es der Mühe lohnte, aus seiner verworrenen Schreibart heraus zu fitzen! Less.
 
2. Fitzen
, verb. reg. act. welches zu dem Zeitworte fiedeln, reiben, zu gehören scheinet, und in den Zusammensetzungen abfitzen und einfitzen üblich ist; S. diese Wörter. Jenes bedeutet bey den Mäurern eine Mauer mit dem Sprengpinsel glatt machen; dieses bey den Nadlern einfeilen. S. auch Fetzen.
 
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