Adelung Wörterbuch
Finkmeise
, plur. die -n, eine Benennung der großen Meise mit schwarzen Füßen, Parus major L. weil sie wie ein Fink schreyet. S. Brandmeise.
1. Die Finne
, plur. die -n, ein nur in einigen Gegenden Ober- und Niederdeutschlandes bekanntes Wort, eine sumpfige morastige Gegend zu bezeichnen; wo es bald die Venne, die Fühne, Füne, bald aber auch das Fehn lautet. Besonders ist im Niedersächs. ein Fehn eine Gegend, wo sich Torf befindet, und wo derselbe gegraben wird, Torfland. Daher ein Fehn anlegen, ein Stück Torflandes so zurichten, daß man mit Bequemlichkeit daselbst Torf graben könne; der Fehnker, ein Torfgräber; das Fehnkerschiff, ein Schiff, welches dazu gebraucht wird u.s.f. In eben dieser Mundart ist Vie ein sumpfiger aber dabey fruchtbarer Ort, und Vieland der Nahme einer solchen Gegend an der Weser. Im Friesländ. und Oldenburg. bedeutet Fenen eine Weide, Ettfenne Weideland, und fennen eine Weide mit Vieh betreiben. Im Osnabrückischen ist Fönne der Schimmel, und fönnig schimmelig.
Anm. Dieses Wort ist sehr alt, und fast allen Europäischen Sprachen gemein. Im Angels. und Engl. lautet es Fenn und Venn, im Holländ. Venn, Venne, Vene, im Schwed. und Isländ. Fen, alle in der Bedeutung eines Sumpfes. Im Griech. ist πινος, im Goth. Fan, im Ital. Fango, und Franz. Fange, Schlamm, Koth, im alt Französ. Fiens, im heutigen Fiente, Dünger, Mist; ja, daß Fan, Fen, ehedem Wasser überhaupt bedeutet habe, erhellet unter andern auch aus dem Latein. Fons. In Deutschland gibt es verschiedene Bäche, welche den Nahmen Fühne führen. Der Südwind, welcher gemeiniglich Thau, und den Oberdeutschen auch Regen bringt, weil er über das mittelländische Meer kommt, wird noch jetzt in der Schweiz und andern Oberdeutschen Gegenden die Föhn oder Pfähn genannt. S. auch Fenn.
2. Die Finne
, plur. die -n, ein gleichfalls altes Wort, welches eigentlich der Gipfel, die Spitze eines Dinges und ein erhabenes, spitziges Ding selbst bedeutet, aber nur noch in einigen besondern Fällen üblich, ist. 1) Der Gipfel eines Berges und ein Gebirge selbst, doch nur noch in einigen Gegenden, besonders in den jetzt eigenthümlichen Nahmen mancher Berge und Gebirge, dergleichen z.B. die Finne, das Gebirge in der Grafschaft Beichlingen in Thüringen, ist. Schon im Hebr. ist הבפ, Pinnah, der Gipfel eines Berges. Im alt Latein. war Penna, Pinna, alles was hoch und zugespitzt war, daher auch das Penninische oder Apenninische Gebirge seinen Nahmen hat. 2) Die dünnste Seite eines Hammers, dem Kopfe gegen über; im Nieders. die Pinne, Französ. la Panne. S. Finnhammer und Abfinnen. 3) Ein kleiner spitziger Nagel, im gemeinen Leben, besonders Niedersachsens, eine Zwecke; Nieders. Pinne, woraus die Hoch- und Oberdeutschen zuweilen Pfinne machen. Schuhfinnen, eiserne Nägel in den Sohlen der Bauerschuhe. Hölzerne Finnen, hölzerne Zwecken der Schuster; im mittlern Lat. Phynnae. 4) Bey den Drechslern, der spitzige eiserne Zapfen in der Docke der Drehbank.
3. Die Finne
, plur. die -n, Diminut. das Finnchen, Oberd. Finnlein. 1) Kleine rothe spitzige Blattern im Gesichte, welche zuweilen eitern und alsdann vertrocknen, bisweilen aber ohne Eiterung vergehen; Vari, Gesichtsblattern, Nieders. Dän. und Schwed. gleichfalls Finne, in Languedoc Panos, von dem Latein. Panus, ein Geschwür. 2) Weiße runde Körner in dem Fleische, besonders der Schweine, welche eine Krankheit sind, und aus verstopften und nach und nach verhärteten Wassergefäßen entstehen; Nieders. Finne, im Franz. ehedem Fy, daher fieux, finnig.
Anm. Wachter leitet dieses Wort von dem Griech. φυμα, eine Geschwulst, oder von dem Latein. Panus, ein Geschwür, Boxhorn und Ihre aber von dem alten Fan, Ban, Angels. Wenn, ein Gebrechen des Leibes, her. S. Wahn. Indessen kann man auch theils die Erhabenheit und spitzige Gestalt dieser Blattern, theils auch die in denselben gemeiniglich befindliche eiterige Feuchtigkeit als den Grund der Benennung ansehen, und da würde es zu einem der beyden vorigen Wörter gerechnet werden müssen.
4. Die Finne
, plur. die -n, die fleischigen Floßfedern großer Fische, welche aus einer Haut mit weichen oder knochigen Gräthen bestehen, und in weiterer Bedeutung, besonders im Niedersächsischen, auch wohl eine jede Floßfeder; Lat. Pinna, Nieders. und Dän. Finne, Angels. Fin Finna, Schwed. Fena, Isländ. Faun, Fun, Engl. Fin, Ital. Pinna; entweder von der spitzigen stacheligen Beschaffenheit dieser Floßfedern, S. 2 Finne, oder, wie Popowitsch muthmaßet, von dem Wend. viem, Lat. vieo, ich biege, oder auch von eben dem Stamme, von welchem Feder, Lat. Penna, herkommt.
1. Die Finne
, plur. die -n, ein nur in einigen Gegenden Ober- und Niederdeutschlandes bekanntes Wort, eine sumpfige morastige Gegend zu bezeichnen; wo es bald die Venne, die Fühne, Füne, bald aber auch das Fehn lautet. Besonders ist im Niedersächs. ein Fehn eine Gegend, wo sich Torf befindet, und wo derselbe gegraben wird, Torfland. Daher ein Fehn anlegen, ein Stück Torflandes so zurichten, daß man mit Bequemlichkeit daselbst Torf graben könne; der Fehnker, ein Torfgräber; das Fehnkerschiff, ein Schiff, welches dazu gebraucht wird u.s.f. In eben dieser Mundart ist Vie ein sumpfiger aber dabey fruchtbarer Ort, und Vieland der Nahme einer solchen Gegend an der Weser. Im Friesländ. und Oldenburg. bedeutet Fenen eine Weide, Ettfenne Weideland, und fennen eine Weide mit Vieh betreiben. Im Osnabrückischen ist Fönne der Schimmel, und fönnig schimmelig.
Anm. Dieses Wort ist sehr alt, und fast allen Europäischen Sprachen gemein. Im Angels. und Engl. lautet es Fenn und Venn, im Holländ. Venn, Venne, Vene, im Schwed. und Isländ. Fen, alle in der Bedeutung eines Sumpfes. Im Griech. ist πινος, im Goth. Fan, im Ital. Fango, und Franz. Fange, Schlamm, Koth, im alt Französ. Fiens, im heutigen Fiente, Dünger, Mist; ja, daß Fan, Fen, ehedem Wasser überhaupt bedeutet habe, erhellet unter andern auch aus dem Latein. Fons. In Deutschland gibt es verschiedene Bäche, welche den Nahmen Fühne führen. Der Südwind, welcher gemeiniglich Thau, und den Oberdeutschen auch Regen bringt, weil er über das mittelländische Meer kommt, wird noch jetzt in der Schweiz und andern Oberdeutschen Gegenden die Föhn oder Pfähn genannt. S. auch Fenn.
2. Die Finne
, plur. die -n, ein gleichfalls altes Wort, welches eigentlich der Gipfel, die Spitze eines Dinges und ein erhabenes, spitziges Ding selbst bedeutet, aber nur noch in einigen besondern Fällen üblich, ist. 1) Der Gipfel eines Berges und ein Gebirge selbst, doch nur noch in einigen Gegenden, besonders in den jetzt eigenthümlichen Nahmen mancher Berge und Gebirge, dergleichen z.B. die Finne, das Gebirge in der Grafschaft Beichlingen in Thüringen, ist. Schon im Hebr. ist הבפ, Pinnah, der Gipfel eines Berges. Im alt Latein. war Penna, Pinna, alles was hoch und zugespitzt war, daher auch das Penninische oder Apenninische Gebirge seinen Nahmen hat. 2) Die dünnste Seite eines Hammers, dem Kopfe gegen über; im Nieders. die Pinne, Französ. la Panne. S. Finnhammer und Abfinnen. 3) Ein kleiner spitziger Nagel, im gemeinen Leben, besonders Niedersachsens, eine Zwecke; Nieders. Pinne, woraus die Hoch- und Oberdeutschen zuweilen Pfinne machen. Schuhfinnen, eiserne Nägel in den Sohlen der Bauerschuhe. Hölzerne Finnen, hölzerne Zwecken der Schuster; im mittlern Lat. Phynnae. 4) Bey den Drechslern, der spitzige eiserne Zapfen in der Docke der Drehbank.
3. Die Finne
, plur. die -n, Diminut. das Finnchen, Oberd. Finnlein. 1) Kleine rothe spitzige Blattern im Gesichte, welche zuweilen eitern und alsdann vertrocknen, bisweilen aber ohne Eiterung vergehen; Vari, Gesichtsblattern, Nieders. Dän. und Schwed. gleichfalls Finne, in Languedoc Panos, von dem Latein. Panus, ein Geschwür. 2) Weiße runde Körner in dem Fleische, besonders der Schweine, welche eine Krankheit sind, und aus verstopften und nach und nach verhärteten Wassergefäßen entstehen; Nieders. Finne, im Franz. ehedem Fy, daher fieux, finnig.
Anm. Wachter leitet dieses Wort von dem Griech. φυμα, eine Geschwulst, oder von dem Latein. Panus, ein Geschwür, Boxhorn und Ihre aber von dem alten Fan, Ban, Angels. Wenn, ein Gebrechen des Leibes, her. S. Wahn. Indessen kann man auch theils die Erhabenheit und spitzige Gestalt dieser Blattern, theils auch die in denselben gemeiniglich befindliche eiterige Feuchtigkeit als den Grund der Benennung ansehen, und da würde es zu einem der beyden vorigen Wörter gerechnet werden müssen.
4. Die Finne
, plur. die -n, die fleischigen Floßfedern großer Fische, welche aus einer Haut mit weichen oder knochigen Gräthen bestehen, und in weiterer Bedeutung, besonders im Niedersächsischen, auch wohl eine jede Floßfeder; Lat. Pinna, Nieders. und Dän. Finne, Angels. Fin Finna, Schwed. Fena, Isländ. Faun, Fun, Engl. Fin, Ital. Pinna; entweder von der spitzigen stacheligen Beschaffenheit dieser Floßfedern, S. 2 Finne, oder, wie Popowitsch muthmaßet, von dem Wend. viem, Lat. vieo, ich biege, oder auch von eben dem Stamme, von welchem Feder, Lat. Penna, herkommt.