Adelung Wörterbuch
Fêtt
, -er, -este, adj. et adv. 1. Eigentlich. 1) Wohl genähret, gut gefüttert, gemästet. Er ist dick und fett. Was fett und stark ist, will ich behüthen, Ezech. 34, 16. Fette und magere Schafe, v. 20. 2) In engerer Bedeutung, Fett habend, es sey nun von Natur oder durch die Kunst. Fettes Fleisch. Die Brühe ist sehr fett. Ein fetter Bauch. Ein fetter Ochs, ein fettes Schwein, fette Gänse. Gänse, Schweine fett machen, d.i. mästen. Die Speisen fett machen, Fett, Butter oder auch vegetabilisches Öhl daran thun. In weiterm Verstande gebraucht man dieses Wort auch von den dem thierischen Fette ähnlichen Theilen der Butter und der Öhle. Die Maybutter ist fetter, als die Herbstbutter. Das Provencer-Öhl ist fetter als das Italiänische. 3) Mit Fett besudelt. Sich fett machen. 2. Figürlich. 1) Dem Gefühle nach dem Fette ähnlich, schmierig anzufühlen. In diesem Verstande nennet man das Kupfer fett. 2) Saftig, von Gewächsen. Die fette Henne, eine Pflanze, Sedum L. wegen ihrer dicken, saftigen Blätter; Donnerkraut, Knabenkraut, Geschwulstkraut, Wundkraut. 3) Reichlichen Dünger habend. Ein fetter Boden, ein fetter Acker. Ingleichen, was diese Fruchtbarkeit an den Tag leget, von Gewächsen. Eine fette Weide. An beyden Ufern stehet das fette Gras mit Blumen vermischet, Geßner. 4) Reichlich, einträglich, im gemeinen Leben. Eine fette Pfründe. Ein fettes Amt. Ein fettes Heirathsgut. Eine fette Küche, wo der Überfluß herrscht. 5) Reich, vornehm, begütert, nur in der niedrigen Sprechart. Er ist ein fetter Gast. Die Fetten halten zusammen, Ps. 17, 10. Die Fetten auf Erden werden anbethen, Ps. 22, 30. Ich will unter die Fetten die Darre senden, Es. 10, 16. 6) Bey den Mahlern und Kupferstechern bedeutet fett so viel als dick oder breit. Ein fetter Pinsel, reichlich und überflüssig aufgetragene Farbe. Ein fetter Zug, eine fette Schraffierung, welche mehr Breite hat, als ein schlechter Einschnitt. Auf eine fette Manier arbeiten, viel solcher Züge oder Schnitte machen. Ein fett gehaltener Zug oder Schnitt, ein breiter und dicker. 7) * Beschmutzt, auch wenn solches nicht bloß mit Fette geschehen ist; doch nur im Oberdeutschen. Fette Wäsche, fette Kleider. Ein fettes Tischtuch. Anm. Fett, in den breiten Mundarten fatt, im Dän. feed, im Schwed. fet, im Angels. faet, im Engl. fat, im Isländ. feitr, kommt von föden, nähren, her, und bedeutet eigentlich genähret. S. Futter und Vater. In der echten Oberdeutschen Mundart lautet dieses Wort feist, S. dasselbe.
, -er, -este, adj. et adv. 1. Eigentlich. 1) Wohl genähret, gut gefüttert, gemästet. Er ist dick und fett. Was fett und stark ist, will ich behüthen, Ezech. 34, 16. Fette und magere Schafe, v. 20. 2) In engerer Bedeutung, Fett habend, es sey nun von Natur oder durch die Kunst. Fettes Fleisch. Die Brühe ist sehr fett. Ein fetter Bauch. Ein fetter Ochs, ein fettes Schwein, fette Gänse. Gänse, Schweine fett machen, d.i. mästen. Die Speisen fett machen, Fett, Butter oder auch vegetabilisches Öhl daran thun. In weiterm Verstande gebraucht man dieses Wort auch von den dem thierischen Fette ähnlichen Theilen der Butter und der Öhle. Die Maybutter ist fetter, als die Herbstbutter. Das Provencer-Öhl ist fetter als das Italiänische. 3) Mit Fett besudelt. Sich fett machen. 2. Figürlich. 1) Dem Gefühle nach dem Fette ähnlich, schmierig anzufühlen. In diesem Verstande nennet man das Kupfer fett. 2) Saftig, von Gewächsen. Die fette Henne, eine Pflanze, Sedum L. wegen ihrer dicken, saftigen Blätter; Donnerkraut, Knabenkraut, Geschwulstkraut, Wundkraut. 3) Reichlichen Dünger habend. Ein fetter Boden, ein fetter Acker. Ingleichen, was diese Fruchtbarkeit an den Tag leget, von Gewächsen. Eine fette Weide. An beyden Ufern stehet das fette Gras mit Blumen vermischet, Geßner. 4) Reichlich, einträglich, im gemeinen Leben. Eine fette Pfründe. Ein fettes Amt. Ein fettes Heirathsgut. Eine fette Küche, wo der Überfluß herrscht. 5) Reich, vornehm, begütert, nur in der niedrigen Sprechart. Er ist ein fetter Gast. Die Fetten halten zusammen, Ps. 17, 10. Die Fetten auf Erden werden anbethen, Ps. 22, 30. Ich will unter die Fetten die Darre senden, Es. 10, 16. 6) Bey den Mahlern und Kupferstechern bedeutet fett so viel als dick oder breit. Ein fetter Pinsel, reichlich und überflüssig aufgetragene Farbe. Ein fetter Zug, eine fette Schraffierung, welche mehr Breite hat, als ein schlechter Einschnitt. Auf eine fette Manier arbeiten, viel solcher Züge oder Schnitte machen. Ein fett gehaltener Zug oder Schnitt, ein breiter und dicker. 7) * Beschmutzt, auch wenn solches nicht bloß mit Fette geschehen ist; doch nur im Oberdeutschen. Fette Wäsche, fette Kleider. Ein fettes Tischtuch. Anm. Fett, in den breiten Mundarten fatt, im Dän. feed, im Schwed. fet, im Angels. faet, im Engl. fat, im Isländ. feitr, kommt von föden, nähren, her, und bedeutet eigentlich genähret. S. Futter und Vater. In der echten Oberdeutschen Mundart lautet dieses Wort feist, S. dasselbe.