Adelung Wörterbuch
Fênsterzwickel
, des -s, plur. ut nom. sing. das dreyeckige Stück Glas zwischen den runden Fensterscheiben.  
1. Der Fêrch
, des -es, plur. die -e, ein nur im Bergbaue übliches Wort, wo es einen aus flüchtigem Schwefel und Salze bestehenden Dunst bezeichnet, welcher zuweilen in den Bergwerken angetroffen wird. Da dieser Dunst sehr beweglich ist, und beständig hin und her fähret, so scheinet es, daß er seinen Nahmen von dem Worte fahren bekommen habe, welches in mehrern Fällen einen Hauchlaut am Ende annimmt; S. Ferge und Furche.
 
2. * Das Fêrch
, des -es, plur. inus. das Blut, Leben, der Leib, der Tod; ein altes Oberdeutsches Wort, welches bey dem Ottfried und andern alten Schriftstellern häufig vorkommt, aber mit seinen Ableitungen, Ferchwunde, tödtliche Wunde, Ferchfeind, todtfeind, ferchlos, entseelt u.s.f. im Hochdeutschen völlig veraltet ist. Bey dem Tatian und Ottfried lautet dieses Wort Fereh, Ferah, im Angels. Feorh, Ferhth, im Schwed. und Isländ. Fior. In der Äolischen Mundart der Griechen war βιορ für βιος, das Leben, üblich. Ein mehreres haben Schilter und Frisch von diesem Worte gesammelt. Der letztere glaubt, daß es eigentlich die Eingeweide bedeute; allein da Farbe, welches ehedem nur Far lautete, noch jetzt zuweilen für Blut gebraucht wird, so scheinet Ferch, entweder durch ein anderes Suffixum, oder auch durch eine bloß hauchende Aussprache gleichfalls daraus entstanden zu seyn, und ursprünglich Blut bedeutet zu haben. Im Schwed. bedeutet Faerg Farbe, und bey den alten Galliern war Virga, dem Servius zu Folge, ein Nahme der Purpurfarbe. S. auch Fahrt 3.
 
3. Der Fêrch
, des -es, plur. inus. der Koth der Thiere, die Hürden der Schafe auf dem Felde, S. Pferch.
 
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