Adelung Wörterbuch
Fáß
, des -sses, plur. die Fässer, Diminut. das Fäßchen, Oberd. Fäßlein, Fässel. 1. * Ein jedes Gefäß, ein jedes Werkzeug, etwas darin aufzubehalten. Ein Töpfer hat Macht, ein Faß zu Ehren und zu Unehren zu machen, Röm. 9, 21. Diese im Hochdeutschen veraltete Bedeutung findet nur noch in den Zusammensetzungen Gießfaß, Butterfaß, Rauchfaß, Tintenfaß, Salzfaß, Handfaß u.s.f. Statt. In dem Heldenbuche kommt es auch von einem Helme vor. 2. In engerer und gewöhnlicher Bedeutung, ein hölzernes in der Mitte bauchiges Gefäß, welches aus Dauben vermittelst der Reise zusammen gesetzet wird. Ein Weinfaß, Bierfaß, Öhlfaß, Pack- oder Schlagfaß u.s.f. Ein Faß binden, vermittelst der Reise zusammen setzen, S. Faßbinder. Der Wein, das Bier schmeckt nach dem Fasse. Dem Fasse den Boden ausstoßen, im gemeinen Leben, eine Sache völlig verderben. Es ist noch nicht in dem Fasse, darin es gähren soll, auch nur im gemeinen Leben, die Sache ist noch vielen Schwierigkeiten unterworfen. Er hat noch etwas bey mir im Fasse, er hat etwas begangen, welches ich bey Gelegenheit an ihm ahnden werde. S. Tonne, Ahm, Pipe, Orhoft, Leite, Anker, u.s.f. welches besondere Arten von Fässern sind. 3. Ein bestimmtes Maß so wohl flüssiger als trockner Dinge, da es auch im Plural unverändert bleibt. Vier Faß, sechs Faß, nicht Fässer. 1) Flüssiger Dinge, besonders des Bieres. In Berlin hält ein Faß Bier 2 Tonnen, 8 Ähmchen oder 192 Maß; in Danzig 2 Tonnen, 180 Stoff, oder 720 Quartier; in Bern 4 Saum, 16 Eimer oder Brenten, oder 400 Maß; in Sachsen 2 Viertel, 4 Tonnen, 6 Dreyling, oder 360 Meßkannen. Ein Faß Wein hält in Sachsen 5 Eimer oder 315 Kannen; in Danzig und Hamburg, wo ein Faß Wein eben so viel ist, als ein Fuder, 4 Orhoft, 6 Ahm, 24 Anker, 120 Viertel, oder 660 Stoff. 2) Trockner Dinge, besonders des Getreides. In Lübeck ist ein Faß der vierte Theil eines Scheffels, und 16 Faß machen daselbst eine Tonne, 48 ein Drömt, 384 aber eine Last. In Cöln gehen 24 Faß auf ein Malter, und 480 auf eine Last. In Aachen hält ein Faß 4 Kopf, 6 Faß aber machen ein Malter. In Hamburg hat ein Faß 2 Himten, 8 Spint, 32 große oder 64 kleine Maß; 2 Faß aber machen daselbst einen Scheffel, 20 ein Wispel, und 60 eine Last. Anm. Schon Kero gebraucht Faz und Ottfried Fazz für ein jedes Gefäß; welche Bedeutung auch das Wallisische Ffettan und das Lat. Vas hat. In der zweyten Bedeutung lautet dieses Wort im Niedersächsischen Vat, im Schwed. Fat, im Angels. Fat, Fata, Faet, im Engl. Fat, im Dän. Fade, im Pohln. Fasa. Es kommt von fassen her, weil es dazu bestimmt ist, andere Körper in sich zu fassen. Im Oberd. lautet der Plural Fasse, die neuen Fasse, Hiob 32, 19, oder nur Faß, bey dem Ottfried Faz, der auch noch im Hochdeutschen beybehalten wird, wenn dieses Wort ein gewisses Maß bedeutet. Zu dem ungewöhnlichen Gebrauche 1 Thess. 4, 4, sein Faß zu behalten in Heiligkeit und Ehren, d.i. sein Eheweib, oder nach andern seinen Leib, hat das Griech. σκευος Gelegenheit gegeben.
, des -sses, plur. die Fässer, Diminut. das Fäßchen, Oberd. Fäßlein, Fässel. 1. * Ein jedes Gefäß, ein jedes Werkzeug, etwas darin aufzubehalten. Ein Töpfer hat Macht, ein Faß zu Ehren und zu Unehren zu machen, Röm. 9, 21. Diese im Hochdeutschen veraltete Bedeutung findet nur noch in den Zusammensetzungen Gießfaß, Butterfaß, Rauchfaß, Tintenfaß, Salzfaß, Handfaß u.s.f. Statt. In dem Heldenbuche kommt es auch von einem Helme vor. 2. In engerer und gewöhnlicher Bedeutung, ein hölzernes in der Mitte bauchiges Gefäß, welches aus Dauben vermittelst der Reise zusammen gesetzet wird. Ein Weinfaß, Bierfaß, Öhlfaß, Pack- oder Schlagfaß u.s.f. Ein Faß binden, vermittelst der Reise zusammen setzen, S. Faßbinder. Der Wein, das Bier schmeckt nach dem Fasse. Dem Fasse den Boden ausstoßen, im gemeinen Leben, eine Sache völlig verderben. Es ist noch nicht in dem Fasse, darin es gähren soll, auch nur im gemeinen Leben, die Sache ist noch vielen Schwierigkeiten unterworfen. Er hat noch etwas bey mir im Fasse, er hat etwas begangen, welches ich bey Gelegenheit an ihm ahnden werde. S. Tonne, Ahm, Pipe, Orhoft, Leite, Anker, u.s.f. welches besondere Arten von Fässern sind. 3. Ein bestimmtes Maß so wohl flüssiger als trockner Dinge, da es auch im Plural unverändert bleibt. Vier Faß, sechs Faß, nicht Fässer. 1) Flüssiger Dinge, besonders des Bieres. In Berlin hält ein Faß Bier 2 Tonnen, 8 Ähmchen oder 192 Maß; in Danzig 2 Tonnen, 180 Stoff, oder 720 Quartier; in Bern 4 Saum, 16 Eimer oder Brenten, oder 400 Maß; in Sachsen 2 Viertel, 4 Tonnen, 6 Dreyling, oder 360 Meßkannen. Ein Faß Wein hält in Sachsen 5 Eimer oder 315 Kannen; in Danzig und Hamburg, wo ein Faß Wein eben so viel ist, als ein Fuder, 4 Orhoft, 6 Ahm, 24 Anker, 120 Viertel, oder 660 Stoff. 2) Trockner Dinge, besonders des Getreides. In Lübeck ist ein Faß der vierte Theil eines Scheffels, und 16 Faß machen daselbst eine Tonne, 48 ein Drömt, 384 aber eine Last. In Cöln gehen 24 Faß auf ein Malter, und 480 auf eine Last. In Aachen hält ein Faß 4 Kopf, 6 Faß aber machen ein Malter. In Hamburg hat ein Faß 2 Himten, 8 Spint, 32 große oder 64 kleine Maß; 2 Faß aber machen daselbst einen Scheffel, 20 ein Wispel, und 60 eine Last. Anm. Schon Kero gebraucht Faz und Ottfried Fazz für ein jedes Gefäß; welche Bedeutung auch das Wallisische Ffettan und das Lat. Vas hat. In der zweyten Bedeutung lautet dieses Wort im Niedersächsischen Vat, im Schwed. Fat, im Angels. Fat, Fata, Faet, im Engl. Fat, im Dän. Fade, im Pohln. Fasa. Es kommt von fassen her, weil es dazu bestimmt ist, andere Körper in sich zu fassen. Im Oberd. lautet der Plural Fasse, die neuen Fasse, Hiob 32, 19, oder nur Faß, bey dem Ottfried Faz, der auch noch im Hochdeutschen beybehalten wird, wenn dieses Wort ein gewisses Maß bedeutet. Zu dem ungewöhnlichen Gebrauche 1 Thess. 4, 4, sein Faß zu behalten in Heiligkeit und Ehren, d.i. sein Eheweib, oder nach andern seinen Leib, hat das Griech. σκευος Gelegenheit gegeben.