Adelung Wörterbuch
Fasen
, des -s, plur. ut nom. sing. Dimin. das Fäschen, Oberd. Fäslein, der dünne Abgang von einem Faden, und alles was dem ähnlich ist, Haare, zarte Wurzeln der Bäume und Pflanzen, u.s.f. Nicht einen trocknen Fasen an sich haben, im gemeinen Leben. Sein Kleid ist so zerrissen, daß die Fasen herab hangen. Die Fasen, die auf die Kleider gefallen sind, ablesen. Die Fasen an den Wurzeln. Anm. Bey dem Willeram bedeutet Vahs, bey dem Ottfried ther fase, und thaz fahs, im Angels. Fax, ein Haar; auch collective, das Haar, ein har thes fases, Tatian. Bey dem Notker ist Faso, ein Saum, und bey dem Tatian Fesun, ein Splitter. Es gehöret zu Faden, und stammet mit demselben vermuthlich von fähen ab. Im Oberdeutschen lautet es auch die Fase.
 
1. Fasen
, verb. reg. act. die Fasen, d.i. Fäden ausziehen. Sich fasen, die Fäden fahren lassen. S. Ausfasen, 2 Faseln und Fasern.
 
2. * Fasen
, verb. reg. act. welches im Hochdeutschen veraltet, in Schwaben aber noch üblich ist, suchen. Niht fasonde was sin si, der nicht das Seinige suchet, Notker. Von diesem Zeitworte stammet vermuthlich auch das in Oberschwaben übliche fäsig, selten, ab.
 
3. Fasen
, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsw. haben, aberwitzig reden, S. 3 Faseln.
 
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Fasen