Adelung Wörterbuch
Ếschwurz
, plur. inus. S. Aschwurz.
1. Der Êsel
, des -s, plur. ut nom. sing. der Nahme eines ungeflügelten Insectes, S. Assel.
2. Der Êsel
, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Eselchen, Oberdeutsch, das Eselein. 1. Eigentlich, ein vierfüßiges einhufiges Thier, mit großen herab hängenden Ohren und einem nur am Ende haarigen Schwanze, welches am häufigsten zum Lasttragen gebraucht wird, übrigens aber wegen seiner Trägheit, Dummheit und Ungeschicklichkeit bekannt genug ist, daher es auch in den niedrigen Sprecharten zu vielen Sprichwörtern und figürlichen Redensarten Gelegenheit gegeben hat; Asinus, L. Der Nahme Esel bezeichnet dieses Thier ohne Rücksicht auf dessen Geschlecht. Will man aber das weibliche Geschlecht deutlicher bestimmen, so ist auch das Fämin. die Eselinn, plur. die -en, üblich. Wie ein Esel schreyen, Lat. hinnire, heißt im Oberdeutschen hanen, im Niedersächsischen ransken. 2. Figürlich. 1) Das hölzerne Bild eines Esels, auf welchem geringere Verbrecher, besonders bey den Soldaten, zuweilen zur Beschimpfung reiten müssen. Auf dem Esel reiten. Franz. Cheval de bois. 2) Ein Werkzeug, oder Gestell zum Tragen, bey verschiedenen Handwerkern, z.B. bey den Seilern, welches bey andern ein Knecht genannt wird. Bey den Papiermachern ist der Esel ein zweyschuhiges gezacktes Holz über der Bütte, in dessen Zacken die Form eine kurze Zeit gehänget wird, damit das Wasser ablaufe. 3) Ein niedriges Scheltwort eines groben, ungesitteten, ungeschickten Menschen; in welchem Falle man auch eine solche Person weiblichen Geschlechtes einen Esel, nicht aber eine Eselinn zu nennen pfleget.
Anm. Dieses Thier heißt schon bey dem Ottfried Esil, bey dem Ulphilas Asilus, im Angelsächsischen Eosul, im Krainischen Osl, im Böhmischen Osel, im Pohlnischen Osiel, im Dänischen Äsel, im Lateinischen Asellus. Andere Mundarten haben statt des l ein n, wie das Lateinischen Asinus, das Französische Asne, das Schwedische Åsna, das Dänischen Asen, das Isländische Esne, und das Wallische Asyn. Einige leiten diesen Nahmen von dem Hebr. לצע, faul seyn, her, Ihre aber von dem Gothischen Asneis, ein Lohnknecht. Allein da die Endung el die bloße Ableitungssylbe ist, so scheinet es mit dem Nahmen dieses Thieres eben so gegangen zu seyn, wie mit dem Nahmen des Bären, des Elendes u.s.f. welche anfänglich mehrern Thieren gemein gewesen. Aß, Oß bedeutete ursprünglich jedes großes Thier, S. Ochs. Im Englischen heißt daher der Esel nur schlechthin Ass, so wie im Angelsächsischen Assa. Für das Diminutivum Eselein findet sich in Boxhorns Glossen Esilinchilin.
, plur. inus. S. Aschwurz.
1. Der Êsel
, des -s, plur. ut nom. sing. der Nahme eines ungeflügelten Insectes, S. Assel.
2. Der Êsel
, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Eselchen, Oberdeutsch, das Eselein. 1. Eigentlich, ein vierfüßiges einhufiges Thier, mit großen herab hängenden Ohren und einem nur am Ende haarigen Schwanze, welches am häufigsten zum Lasttragen gebraucht wird, übrigens aber wegen seiner Trägheit, Dummheit und Ungeschicklichkeit bekannt genug ist, daher es auch in den niedrigen Sprecharten zu vielen Sprichwörtern und figürlichen Redensarten Gelegenheit gegeben hat; Asinus, L. Der Nahme Esel bezeichnet dieses Thier ohne Rücksicht auf dessen Geschlecht. Will man aber das weibliche Geschlecht deutlicher bestimmen, so ist auch das Fämin. die Eselinn, plur. die -en, üblich. Wie ein Esel schreyen, Lat. hinnire, heißt im Oberdeutschen hanen, im Niedersächsischen ransken. 2. Figürlich. 1) Das hölzerne Bild eines Esels, auf welchem geringere Verbrecher, besonders bey den Soldaten, zuweilen zur Beschimpfung reiten müssen. Auf dem Esel reiten. Franz. Cheval de bois. 2) Ein Werkzeug, oder Gestell zum Tragen, bey verschiedenen Handwerkern, z.B. bey den Seilern, welches bey andern ein Knecht genannt wird. Bey den Papiermachern ist der Esel ein zweyschuhiges gezacktes Holz über der Bütte, in dessen Zacken die Form eine kurze Zeit gehänget wird, damit das Wasser ablaufe. 3) Ein niedriges Scheltwort eines groben, ungesitteten, ungeschickten Menschen; in welchem Falle man auch eine solche Person weiblichen Geschlechtes einen Esel, nicht aber eine Eselinn zu nennen pfleget.
Anm. Dieses Thier heißt schon bey dem Ottfried Esil, bey dem Ulphilas Asilus, im Angelsächsischen Eosul, im Krainischen Osl, im Böhmischen Osel, im Pohlnischen Osiel, im Dänischen Äsel, im Lateinischen Asellus. Andere Mundarten haben statt des l ein n, wie das Lateinischen Asinus, das Französische Asne, das Schwedische Åsna, das Dänischen Asen, das Isländische Esne, und das Wallische Asyn. Einige leiten diesen Nahmen von dem Hebr. לצע, faul seyn, her, Ihre aber von dem Gothischen Asneis, ein Lohnknecht. Allein da die Endung el die bloße Ableitungssylbe ist, so scheinet es mit dem Nahmen dieses Thieres eben so gegangen zu seyn, wie mit dem Nahmen des Bären, des Elendes u.s.f. welche anfänglich mehrern Thieren gemein gewesen. Aß, Oß bedeutete ursprünglich jedes großes Thier, S. Ochs. Im Englischen heißt daher der Esel nur schlechthin Ass, so wie im Angelsächsischen Assa. Für das Diminutivum Eselein findet sich in Boxhorns Glossen Esilinchilin.