Adelung Wörterbuch
Erwiedern
, verb. reg. act. 1)* Wiederhohlen; nur in den Rechten einiger Gegenden. Die peinliche Frage erwiedern. 2) Eine Handlung durch eine andere gleicher Art vergelten. Einem eine Wohlthat, jemandes Liebkosungen, jemandes Höflichkeit, einen Gruß erwiedern. Ich werde es zu erwiedern suchen, Titius hat Cajo das Unrecht, welches er ihm angethan hatte, sehr nachdrücklich erwiedert. 3) Antworten, etwas sagen, welches sich auf die Rede eines andern beziehet. Damöt, sprach ich, wen soll das Bild vorstellen? Es ist gewiß deine Schwester? – – Nein, erwiederte er, es ist Doris, meine Doris. Es ist mit versetzen völlig gleich bedeutend, und wird am häufigsten dann gebraucht, wenn man die Antwort des andern wörtlich anführet. Da es aber im Hochdeutschen so sehr häufig nicht ist, so gebraucht man es nur im Nothfalle, um nicht beständig er versetzte, er antwortete u.s.f. wiederhohlen zu dürfen. So auch die Erwiederung. Im Oberdeutschen hat man auch das Zeitwort erwiedrigen: so wir danknehmig zu erwiedrigen beflissen sind.
1. Erwinden
, verb. irreg. act. (S. Winden,) sich unterstehen, als ein Reciprocum.
Das was ich gut gefunden,
Zu beklügeln mich erwunden,
Can.
Diese Bedeutung ist im Hochdeutschen sehr selten geworden; S. Unterwinden, welches in derselben häufiger ist.
2. Erwinden
, verb. irreg. neutr. welches mit dem vorigen gleichförmig abgewandelt wird, mangeln, fehlen; doch nur in der am häufigsten in den Kanzelleyen üblichen R.A. es an nichts erwinden lassen, ich werde es an allem möglichen Fleiße, an den nöthigen Kosten u.s.f. nicht erwinden lassen. Ältere Oberdeutsche Schriftsteller gebrauchen es für aufhören, mangeln, überhaupt. Wan der Nutz an eym irwant, wenn der Nutzen an einem fehlete, Jerosch. Es erwand, es hörete auf, Kaisersb. Da erwindet der Rhätier Landmarsch, höret auf, Stumpf. S. Schwinden, welches bloß durch den voran gesetzten Zischlaut aus winden, mangeln, geworden, ingleichen Winden, Wahn, Mangel, und Gewinnen.
3. Erwinden
, verb. irreg. act. (S. Winden,) erwerben. Er kann nicht so viel erwinden, als er verthut. Ingleichen figürl. Nutzen schaffen, ausrichten. Ich konnte mit allen Ermahnungen nichts bey ihm erwinden. In beyden Fällen wird es am häufigsten im Oberdeutschen gebraucht. Es gehöret ohne Zweifel zu dem Verbo winnen, gewinnen, arbeiten, erwerben. S. Gewinnen und Erschwingen.
, verb. reg. act. 1)* Wiederhohlen; nur in den Rechten einiger Gegenden. Die peinliche Frage erwiedern. 2) Eine Handlung durch eine andere gleicher Art vergelten. Einem eine Wohlthat, jemandes Liebkosungen, jemandes Höflichkeit, einen Gruß erwiedern. Ich werde es zu erwiedern suchen, Titius hat Cajo das Unrecht, welches er ihm angethan hatte, sehr nachdrücklich erwiedert. 3) Antworten, etwas sagen, welches sich auf die Rede eines andern beziehet. Damöt, sprach ich, wen soll das Bild vorstellen? Es ist gewiß deine Schwester? – – Nein, erwiederte er, es ist Doris, meine Doris. Es ist mit versetzen völlig gleich bedeutend, und wird am häufigsten dann gebraucht, wenn man die Antwort des andern wörtlich anführet. Da es aber im Hochdeutschen so sehr häufig nicht ist, so gebraucht man es nur im Nothfalle, um nicht beständig er versetzte, er antwortete u.s.f. wiederhohlen zu dürfen. So auch die Erwiederung. Im Oberdeutschen hat man auch das Zeitwort erwiedrigen: so wir danknehmig zu erwiedrigen beflissen sind.
1. Erwinden
, verb. irreg. act. (S. Winden,) sich unterstehen, als ein Reciprocum.
Das was ich gut gefunden,
Zu beklügeln mich erwunden,
Can.
Diese Bedeutung ist im Hochdeutschen sehr selten geworden; S. Unterwinden, welches in derselben häufiger ist.
2. Erwinden
, verb. irreg. neutr. welches mit dem vorigen gleichförmig abgewandelt wird, mangeln, fehlen; doch nur in der am häufigsten in den Kanzelleyen üblichen R.A. es an nichts erwinden lassen, ich werde es an allem möglichen Fleiße, an den nöthigen Kosten u.s.f. nicht erwinden lassen. Ältere Oberdeutsche Schriftsteller gebrauchen es für aufhören, mangeln, überhaupt. Wan der Nutz an eym irwant, wenn der Nutzen an einem fehlete, Jerosch. Es erwand, es hörete auf, Kaisersb. Da erwindet der Rhätier Landmarsch, höret auf, Stumpf. S. Schwinden, welches bloß durch den voran gesetzten Zischlaut aus winden, mangeln, geworden, ingleichen Winden, Wahn, Mangel, und Gewinnen.
3. Erwinden
, verb. irreg. act. (S. Winden,) erwerben. Er kann nicht so viel erwinden, als er verthut. Ingleichen figürl. Nutzen schaffen, ausrichten. Ich konnte mit allen Ermahnungen nichts bey ihm erwinden. In beyden Fällen wird es am häufigsten im Oberdeutschen gebraucht. Es gehöret ohne Zweifel zu dem Verbo winnen, gewinnen, arbeiten, erwerben. S. Gewinnen und Erschwingen.